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Lepenik - poSTepeno 2xLP
(GOD Records GOD 07)

 

Als CD bei Entr’acte erschienen, in der Vinylfassung beim GOD-Mutterschiff herausgebracht, hat Robert Lepenik eine echte Geistermusik geschaffen. Die äußerst stillen und vor innerer Spannung fast berstenden Stücke sind magisch zu nennen, andere Kategoriesierungen wären unzutreffend. Pfeiffende Laute herrschen zu beginn vor, die absinkende Flugbahnen zu illustrieren scheinen – klar ist, es geht bergab, in ein schwarzes Nichts. Dann gesellen sich spärlich verteilte Klaviertupfer hinzu, mit viel Luft in den Zwischenräumen, die sie sich selbst schaffen. Schließlich übernimmt das Klavier ganz die Aktion, die Sirenenklänge sind von Geisterhand zerstäubt worden. Großartig!


Zipo / http://www.aufabwegen.de


Puttin' On The Rhiz (Live-Kritik)

 

14.Oktober, Raumschiff Engelmayr, The Striggles

Bevor Besuch aus Graz sich breitmacht, um sich lauthals Gerhör zu verschaffen, stellt sich Raumschiff Engelmayr im kunstvollen Overall auf die Bühne unter der U-Bahnlinie U6, bearbeitet die vor sich liegende Gitarre mit Billigsdorfer Objekten und singt dazu gar wunderliche, vielfach aus der Luft gegriffene Texte. In der Tradition eines Harry Partch wechselt der Bulbulist ein Game lang zum Tennisschläger, entlockt auch diesem substantielle Sounds und erbringt über die gesamte Spielzeit den Beweis, dass ernsthafte Musik auch zum Schreien komisch sein kann. Eine Qualität, zu die nur die Besten in der Lage sind.
Mit Komik haben danach The Striggles weniger am Hut, aber auch ihnen ist die Spannweite zwischen Haudrauf und Lasslos ein markanter Begriff. Das neue, by the Way brillante Doppelalbum "Bilb" im Gepäck (schlag nach im freiStil '63), bewegen sich hier vier starke Individuen aus zwei Generationen mit Bravour an der Schamgrenze zwischen Noiserock und Neuer Musik. Robert Lepenik und Martin Plass aus der alten Schule sowie Gottfried Krienzer und Slobodan Kajkut aus der jüngeren verschränken in ihrer Mischkulanz Elemente, denen man ihre Zusammengehörigkeit vorher nicht ansah, gipfelnd in Plass' Falsettgesang und in den Schlagzeug-Reduktions- und Zeitlupentechniken Kajkuts - bevor wieder kollektiv gebrettert wird, was die Welt bedeutet. Superband!

Freistil #64 - Jänner / Februar 2016 (bernd Grisser / Andreas Fellinger)


Drei Pinguine zum Liebhaben!

Eine Taube, Pinguine und fetzige Musik läuteten gestern Nachmittag am Bregenzer Kornmarkt die Weihnachtszeit ein. „An der Arche um acht“ ist ein Stück über Gott und die Welt bzw. Freundschaft, das dem Premierenpublikum gefiel.

Bregenz. Von jeder Art nur zwei lautete die Vorgabe. Kinder und Eltern kennen die Geschichte von Noah und der Arche. Doch was geschieht, wenn sich die Tiere irgendwo nicht zu Paaren, sondern zu Dreiergruppen zusammengeschlossen haben? So wie jene drei watschelnden Frackmännchen, die es sich auf ein paar Eisschollen gemütlich gemacht haben.
Ohne Zuckerguss

Sogar in der Antarktis gehört ein Nickerchen oder das Blättern in einer Zeitung jedenfalls zum Sonntagnachmittag. Derart entspannt empfingen die drei Freunde auch gestern die Kinder mit ihren Begleitern am Bregenzer Kornmarkt. Lange bevor sich die Glühweinstände in der Innenstadt aneinanderreihten, zählte das Kindermärchen des Landestheaters schließlich zur Advent- und Weihnachtszeit. An der liebgewonnenen Konstante im Jahresablauf wird auch unter dem Intendanten Alexander Kubelka nicht gerüttelt, der, wie man weiß, zudem der Aufgabe nachkommt, dem Kinder- und Jugendtheater in Bregenz überhaupt mehr Gewicht zu verleihen. Mit „An der Arche um acht“ wurde nun zudem ein Stück gewählt, das von Glaubensfragen oder einem Gottesbild handelt, in die Zeit passt, das Herz wärmt, aber ohne Zuckerguss daherkommt. Schon vor Jahren hat es der deutsche Autor Ulrich Hub geschafft, den alttestamentarischen, strafenden oder eben den barmherzigen Gott in die Reihe der gängigen Kindertheaterfiguren aufzunehmen. Pinguine zählen dabei zu seinen Lieblingskreaturen, und wie er unsere drei Freunde abbildet bzw. was er sie erleben lässt, wird zu einer Geschichte, die über Konfessionsgrenzen hinausreicht. Die Produktion Kindern ab sechs Jahren anzubieten, ist ziemlich mutig, wer zwei, drei Jahre älter ist, wird besser folgen können. Aber gut, Kinder nehmen sich bekanntlich jene Szenen heraus, die sie ansprechen und da bietet Regisseur Martin Brachvogel mit seinen Ausstattern Bernhard Bauer (Bühne) und Ralph­ Heigl (Kostüme) ja einiges Buntes bis hin zu den Wolken im Hintergrund, die irgendwie verschiedenen Tieren gleichen oder sich zu Blitz und Donner verdunkeln. Mit Theaterzauber wird nicht geschwindelt, Umbauten finden – gut überlegt – auf offener Bühne statt und wenn unsere Südpolbewohner im Bauch der Arche neben den Latrinen einquartiert werden, dann weiß man zwar nicht, warum das so ist, hat aber ein extrem witziges Bild vor sich, das auch bei den Großen für spontane Lacher sorgt.
Spaß und Ernst

Genauso wie man hier mit der sehr rhythmischen Musik (von Robert Lepenik) von der Vorlage abweicht, geschieht es auch mit manchen weiteren Versatzstücken. Den Dritten im Bunde schleusen die Pinguine nicht in einem Koffer, sondern in einem Kühlschrank auf die rettende Arche. Dort gibt er sich dann als Gott aus, der sich durch einen überaus menschlichen Wunsch verrät. Als Partner einer weißen Taube, die die ganze Rettungsaktion koordiniert hat, erweist er am Ende schließlich einen guten Dienst.

Die Pinguine zum Liebhaben werden von Sebastian Hammer, Nadja Brachvogel und Lukas Kientzler bewegt und mit grandiosen Stimmen gespielt. Bravourös und mit grazilem Schritt agiert Camilla Nowogrodzki als Taube. Wenn am Ende ein Ei unter dem gefiederten Bauch hervorrollt, das entzückt aufgenommen wird, möchte man am liebsten, dass die Aufführung weitergeht oder gleich wieder von vorne beginnt. Es ist ein Stück über Gott und die Welt, über Freundschaft und Zusammenhalt. Das Ganze macht großen Spaß, kommt aber auch mit dem nötigen Ernst daher. Die geschickt aufgeworfenen Fragen liefern Gesprächsstoff für die Familie oder die Schule, denn sie werden sicher nicht nur davon handeln, wie denn nun eine zarte Taube oder ein bunter Schmetterling zum kalten Südpol gelangen.

Dauer: 70 min. Aufführungen bis Jänner in Bregenz und an Gastspielorten: www.landestheater.org

Vorarlberger Nachrichten 30. November 2015 (Kritik von Christa Dietrich)


Striggles, The – “Bilb” – [Rock Is Hell Records]

 

This is NOT a kid’s band that has a restraining order keeping them within 100 feet of schools, but maybe it could be. There’s something peculiar about this Austrian four piece, glorifyingly and uncategorizably peculiar. At times they remind me of Ono (not Yoko, the Chicago art rock tweakers). The album starts off with a fiercely hungry math rock riff, and gameshow vocals, kinda Sleepytime Gorilla Museum. It’s weirdly catchy even before the soaring background vocals join it. Sung in Englitch by the way.
“Die Nation” sounds like Italy’s Starfuckers recorded in a chicken coop. The drums just hammer down on those poor chicken guitar licks. “Lady Gag’s Fashion Line” sounds every bit as sleazy and goofy as you would expect it.
“Lick In My Head” is what happens when you mix sniffing glue and Barry White, an accidental aphrodesiac…with these monster Ruins-esque destroyo moments that turn that “Lick” into a “Dick.” “DC Weg” is another number with a nasty, thick, chomping beauty. “Sesam Sezam” – remember that episode where Ken Vandermark played a state trooper on Twin Peaks? Me neither but it would have sounded like this!
A great combo of squonk and slink! After all that, “Question” is a folk funk ballad with some guitar strafing coming in at the end. I think that’s the key that these guys while capableof writing melodies for head-swaying or face-munching songs, have a love for improvised ear oddities above all. How else to explain “Ragtime” with its plink and plonk guitar/bass that feels like a clock repair shop/prison. There’s probably some prime-number counting system at work, I dunno but it’s a *sidelong* number with sideways syncopation and a funny name.
“…Something Happened….” might be techno, maybe not, but it’s kinda beaty. “Pig Gesicht” is sung into the mirror. “Net Daham” closes things out with a sort of Albert Ayler call, before the heavy bass and drums drive a rock lane through the song, it rides this pounding groove for nearly 8 minutes, before getting worked up like Zu at the zoo.
Elephant bass, and donkey sax… These guys are mammals but just barely. Feels weird enough to be a Bay Area bred project, and their first album apparently had a Zippy headshot on the cover. Life is short, Imbrace the Striggle!
-Thurston Hunger

http://spidey.kfjc.org  (Reviewed by Thurston Hunger on November 30, 2015 at 6:34 pm)

 


THE STRIGGLES: Bilb (Rock Is Hell, 2015)

 

Razgovarao sam s jednim kolegom-frendom, provjerenim muzičarem, kompozitorom i jako dobrim znalcem r'n'r kulture o funkciji minimalističke strukture pjesama. Složili smo se da je vrlo naporna i degutantna kada kompozitor od tebe traži da stalno ponavljaš jedan te isti motiv, a ti bi se htio izraziti drugačije da pokažeš svoje umijeće. Kao kad te postave na gol da braniš mrežu: tu moraš biti i ne mrdaj od vratnica. A htio bi zabijati golove. E, pa nemože. Netko mora biti golman, netko stražar ili portir da čuva, netko smetlar, perač prozora ili čistaćica, a obično se za takve ljude smatra da su niži sloj i da se ne umiju kreativno izraziti jer nemaju dovoljno stručne naobrazbe ili predispozicije za neke bolje funkcije. Ne bih se složio u potpunosti.

Austrijski The Striggles pomno brišu pod, peru prozore, brane vratnice i budno stražare da u njihov r'n'r ne ulete neki virusi kakvih na svjetskoj sceni ima u izobilju. Oni su katalizatori smeća, recikliraju dosadne, pohabane i otrcane filtere rocka što u glavne vode izbacuju gomile neprocijeđenih otpadaka, do daske se šegače od svih umjetničkih poriva i na račun toga rade izuzetno nadahnutu novu, recikliranu umjetnost. Post-art. Funkcioniraju kao nevjerojatan programirani stroj pun stalnih repeticija na koje nadograđuju još nevjerojatnije efekte, ma tko bi znao kako ih samo proizvode ne mareći za kompleksnost, klasičnu melodičnost i ine postulate što se svode na manirizam pop kulture. Ali kao i u slučaju nevjerojatnog prošlog albuma "The Striggles" iz 2012. i trećeg "StriggCatMummy" iz 2011. (na Terapiji dobili 10/10), oni i ovdje opet imaju mnogo toga s pop figurama: pjesme im imaju klasičan obrazac strofa-refren-solo, no to je sasvim drugačija glazbena forma. U promotivnom press materijalu se sami sa sobom nadrealno sprdaju navodeći da su dosadni bend iz Graza što se labavo uklapa u montažne ladice rocka kopirajući mnogo toga svirajući kao Bon Jovi koji treba znati razlikovati Bryan Adamsa i obratno, te da ih boli kita što slušatelji misle o njima, ha-ha-ha! U kratkim crtama...

No, The Striggles su itekako inteligentan i uzbudljiv minimalistički rock bend koji graniči s onom lucidnošću muzike The Fall ili prvim inovacijama The Velvet Underground kada je Lou Reed rekao 'jedan akord je taman za rock, dva su kompleksna, a tri su već jazz'. Odnosno, ovi Austrijanci vole hipnotizirati drndajući poput Syd Barretta jedan akord, a tek povremeno dodati i neki drugi, koji put čak i treći, međutim stilski su posve drugačiji od svih navedenih gdje bi ritam sekcija najradije pobjegla u mišju rupu ili željela svirati nešto poput Bon Jovija i Bryan Adamsa jer tamo, kao ima mnogo uzbuđenja. Ajoj. Tako nešto dati u šake tezgarošu što ima visoko mišljenje o svojoj instrumentalizaciji da obradi bilo koju pjesmu s ovog albuma je ravno katastrofi. Jednom davno sam trubaču iz limene glazbe pustio Dali's Car album "The Waking Hour" jer ga je zanimala uloga Mick Karnovog fagota i fretless basa o kome sam mu pričao. Rekao mi je, pa koji ti je ovo kurac, samo se ponavlja c-dur? E, pa nije shvatio poantu...

Ovaj album takvim i mnogim, nebrojenim milijunima djeluje bezazleno glupo, nemuzikalno, neinventivno, šašavo i tko zna kako sve, a opet, alternativnim ili indie-rockerima ko' zadnja rupa na svirali. Svi su oni zaraženi virusima tradicionalne pop kulture koja se sama od sebe nudi u fahovima kao 'independent'. Smiješan je indie-rock Foals, Editors ili Arcade Fire, po čemu je to 'nezavisni rock'? Onakav da ne zavisi o bilo čemu drugome? Pa to su Roxy Music svirali još početkom 70-ih i nikad ih nitko nije smatrao alternativom, ali bome ovako kako sviraju The Striggles ne svira nitko na ovome svijetu. Ne. Pogrešno sam se izrazio. Ima ljudi iz modernih klasičnih teritorija što se poigravaju minimalizmom i živcima auditorija, a bili su nekad i Throbbing Gristle i Coil koji su znali odvaliti jednosatnu obrednu hipnozu za pišanje, sranje, pokazivanje čmarova i genitalija, te kojekakve perverzije pod krinkom nadri-umjetnosti s kojom su jako dobro baratali. I još njih nekolicina hrabrih suprotstavljajući se klišejima pojmovnika o 'glazbenoj ljepoti' i 'raskoši'. Evo samo primjer iz ex-Yu ostavštine: "Amerika" od Idola je upravo takav tip kompozicije koju preferiraju The Striggles.

Manje-više bend uzme jedan zanimljiv fragment i fila ga do iznemoglosti bez obzira bila to noise-rockom impregnirana uvodna stvarčina-bombetina "Huhu" (taman ko' JSBE s Elvisom kraljem, odnosno Martin Plassom), frenetičnim industrial/ kraut-rockom inficirana "Die nation" (taman u ritmu nekog jebeno dobrog Detroit minimal-techna a'la Jeff Mills što imitira najžešće Einsturzende Neubauten), funkom nafilana sprdačina "Lady Gaga's fashion line" kakvog se nisu sjetili niti Talking Heads na "Remain in Light" albumu, čudnovatog bluesa "Lick in my head" u kome pokazuju osjetne znakove kompleksnosti i de-kompozicijskih struktura lagano zalazeći u jazz improvizacije finiširajući u sludge/doom stilu. Ima i jazz mantri (vrlo lijepi 11-tominutni instrumental "Sesam sezam" s neočekivanim mahnitim breakovima), ali kad dođe instrumental "Ragtime" od punih 19 minuta, tu se više ne zna da li bend odvažno maršira korak po korak u nijemoj koloni kroz sumorno bespuće ili se namjerno zavitlava sa živcima slušatelja, no kako god, činjenica jest da je taj put beskonačan, možda naizgled besciljno uzaludan i ne vodi nikud, no već u narednoj "...something happened... something wild" se ipak nešto dešava na minimalističkoj osnovi.

Da se ne otkrivaju još neki vitalni detalji ovog čuda od suvremenog alternativnog rocka obavijenog s nekoliko žanrovskih referenci, The Striggles su ponovno napravili izuzetno hrabro djelo za još hrabriji auditorij koji ima sklonosti ka istraživanju vlastitih živaca. Oni koji će se zaustaviti nakon pete-šeste minute "Ragtime" ili neke druge kompozicije, neće doživjeti radost završne 'drajverske' nu-jazzy psihodelije "Net daham" koja se kružno nastavlja na početak priče, a oni pak, daleko odvažniji pronaći će brda uzbuđenja kakva im konvencionalni alter-rock (smiješne li teze) tek u rijetkim prilikama može priuštiti.

Naslovi: 1.Huhu, 2.Die nation, 3.Lady Gaga's fashion line, 4.Lick in my head, 5.DC weg, 6.Sesam sezam, 7.Question, 8.Ragtime, 9. ...something happened... something wild, 10.Pig gesicht, 11.Net daham

http://terapija.net


THE STRIGGLES: bilb (DoLP)

Rock Is Hell 63 / rockishell.com

Slobodan Kajkut (dr), Gottfried Krienzer (g), Robert Lepenik (g), Martin Plass (voc, b); Gast: Christoph Wundrak (tp, euphonium)

The Striggles. Vor bald zehn Jahren in Erscheinung getreten, lang schon nicht nicht mehr wegzudenken, heute besser denn je. Tja, das neue Album der Grazer ist so fantastisch wie das Viecherl, nach dem es benannt wurde. Dieses Bilb bildet nicht nur das zentrale Element des Artworks, es liegt auch jedem Album als 3D-Figur bei. Die Kreatur (Schöpfer: Bernhard Bauer) schaut ziemlich grimmig drein, hat zwei Beine und einen Kopf, dafür kaum Rumpf und keine Arme. Aus der Hüfte direkt in die Fresse quasi. Passend zum tighten, genrezerberstenden Schelmrock, mit dem die Platte eröffnet. In dessen Windschatten dann Bli, Bla, Blub, PeepJazz, Noise, ElectroEpik, die Leere und das Metronom und immer wieder dieser tighte, genrezerberstende Schelmrock. Servus Melvins, servus Zappa, servus Shellac (locker bleiben, gell), servus Mike Patton (du warst auch mal leiwand), servus Namenshülse fünf, Punkt! Punkt! Punkt! Man macht halt, was man will, und was man will, das kann man. Und diese kleine weirde Postmoderne auf Heavy Blues-Basis funktioniert grandios. Nur Lady Gaga's Fashion Line killt bündelweise Nerven: Old fox, diese Funkgitarre, old folder, diese überzogen ironische Pose in Text und Stimmausdruck. Das haben die doch sicher mit Absicht gemacht ... Dann lieber Ragtime, wo fast 19 Minuten lang abgedämpftes Saitengezupfe im Rondo läuft, auf dessen Basis dann ... eh manchmal a bissi was passiert. Oder Die Nation, die Antilandeshymne schlechthin. Erste Textzeile: „Sehr angenehm. Aber Scheißdreck. Crazy enthusiasm!“ Ich bin verliebt. (steroid)

 

(freistil oktober 2015)

 


STRIGGLES, THE: Bilb (Rock Is Hell) 2lp + figurine 27.00


We first discovered these Austrian noise rock weirdos via a clip on YouTube of the band covering Klaus Nomi, and nailing it, right down to the crazy operatic vocals. And while those operatic vocals don't show up here, the band is as weird, and gleefully noisy as can be. In fact, the first thing we thought when we heard these guys, was that it must be one of Jussi from Circle's bands. It has the same sort of purity, not necessarily TRYING to be weird, but somehow ending up impossibly strange, and sounding literally like nothing else. They'd likely be right at home on the now defunct Bad Vugum label too. Shit, come to think of it, if we didn't know better we would have assumed these guys were Finnish. They're not, but they are fucked up, and amazing.
The sound is rhythmic and angular, the sound slipping easily from jagged lope, to lushly layered majesty, the vocals an almost cartoonish croon, some tracks sounding like some lost Queen track, but filtered through some broken alien technology, others like the Striggles could be some strange seventies new/no wave band, like a more fucked up Devo. Some of the track are funky too, but not regular funky, more sort of damaged funky, with sounds dissolving into tangled buzzes and glitches, wah guitars churning away behind fields of squeak and skree, sometimes the sound blossoming into some weird percussion heavy freakout. Occasionally, the sound is like UK pop geniuses the Cardiacs crossed with vintage Funkadelic, if that makes any sense. And it doesn't. But that's why it's so good.
The Striggles are one of those bands that are impossible to describe without going into specific detail on every song, cuz they seem to have no regard for style or genre, woozy Prince like falsetto over smoldering slow burn funk, becomes a druggy Ween like pop, before building into a super distorted almost doomy dirge, and that's just ONE song. There's home brewed bedroom electro, full on metallic crush, shuffling jazziness, weird sped up vocals, some skronk here and there, a bit of forest folk, hushed and fluttery, some Bill Orcutt like guitar deconstructions that sound almost like a skeletal Slint, some pulsing piano driven minimal techno, some confusing lo-fi campfire jamming, with slowed down vox, and finally, some epic space rock, that sounds like something on Rocket Records or Agitated, spacced out hypno-kraut jammage that looks to Hawkwind before one final burst of matched out jazz-prog-noise.
Holy fuck. We love this band. Andee loved them so much that he ordered every single thing he could track down (we have a few of those other releases, all totally recommended, just ask!). Odds are if you dig damaged, sonic weirdness, love labels like Ektro and Bad Vugum, enjoy dizzying experimentation, and deft mastery of all pop and metal and noise and jazz, and an unlikely way with hooks and somgsmithery, not to mention texture and arrangements, and obviously if you love other oddities on the Rock Is Hell label, then this is most likely your cup of HEAVILY spiked sonic tea!
Again, Rock Is Hell go all out, thick black vinyl, heavy full color jackets, a download code, and maybe coolest of all, this includes a little figure/figurine that comes its own box, of the strange bodiless, lion faced, arm-legged beastie on the cover!!!

(http://www.aquariusrecords.org/)


Kallabris & Lepenik: ... On What There Is ... (God LP)

... On What There Is ..." finds Michael Anacker persuing his Kallabris project in collaboration with
Robert Lepenik, a fellow explorer of post-industrial options. It's an engaging set of 18 songs, ranging
in character from sinister ambient and trippy techno to chirpy electropop with throwaway lyrics. Yet
these quirky and slippery variations on song form are more than mere exercises in style. The duo clearly
revel in sound's plasticity and malleable nature.
Their artful stretching and warping, lacing and layering of electronic, instrumental and vocal material,
their compositional weave, forms a more compelling focus for listening than any extractable content. So
is this a collection of songs, or an index of possibilities.

(The Wire: Adventures In Modern Music - May 2015, Julian Cowley)


TaO! & Junges Vorarlberger Landestheater

 

Die besseren Wälder

 

"Wolf sein, oder nicht Wolf sein? Das ist die Frage in der Produktion 'Die besseren Wälder', die im Grazer Theater am Ortweinplatz zu sehen ist. Das Stück von Martin Baltscheit wurde 2010 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet - für das TaO! hat es Simon Windisch als wilde Performance inszeniert. Als einziger Wolf hat der junge Ferdinand die Flucht seiner Familie in 'Die besseren Wälder' überlebt. Ein Schafspärchen nimmt sich des Kleinen an - und schon bald fühlt er sich im Schafspelz pudelwohl. Im hormonellen Donnergewitter der Pubertät kommt es zu einem fatalen Zwischenfall: Hat Ferdinand das aufreizende Schäfchen zerfleischt? Erneut muss er fliehen und vonbesseren Wäldern träumen.

In der Regie von Simon Windisch wird die Parabel über Herkunft und Zugehörigkeit zu einer wilden Performance, in der die Grenzen von Moral und Liebe im dichten Nebel einer immer komplexer werdenden Gegenwart verschwimmen. Bedrohlich und dreckig ist die Welt, in der die Tiere hausen und auch wenn ihnen ein Lied von den Lippen kommt (Musik: Robert Lepenik), klingt es stark nach Schwermetall in der Luft. Das wahre Übel in dieser Produktion ist der Mensch, der als stummer Schlächter im Hintergrund stets präsent ist. Eine intensive, laute Produktion, die dem Darstellerensemble (David Valentek, Nora Winkler, Moritz Ostanek, Nadja Brachvogel und Manfred
Weißensteiner) viel abverlangt."

[Kronen Zeitung, April 2015]


TaO! & Junges Vorarlberger Landestheater

 

Die besseren Wälder

 

"Fetzige Livemusik von Robert Lepenik und Bernhard Bauers Kostüm-Unikate rund um eine Schafkoppel haben es in sich. Denn in den klirrenden E-Klängen liegt wenig Harmonie, und die abstrahierten Wolfsfiguren mit ihren Riesenmäulern gleichen Schreckgespenstern. Geht es doch in Martin Balscheits preisgekröntem Jugendbuch 'Die besseren Wälder' um Natur und Erziehung, Identität, Gesellschaft. In Deutschland erhielt die exzellente Bühnenversion zudem den Jugendtheaterpreis. Unter der Regie von Simon Windisch und mit David Valentek als von den Schafeltern Nadja Brachvogel und Manfred Weissensteiner adoptiertem Wolfsjungen wirft das knisternde Entwicklungsdrama jede Menge Fragen auf. Nora Winkler als naiv blökende Göre und Rowdy Moritz Ostanek lenken die Interpretation der vieldeutigen Parabel auf die Pubertätsjahre. In Kooperation mit dem Jungen Vorarlberger Landestheater liefert das TaO! eine Spitzenproduktion, die neben den mulmigen Tiefen der menschlichen Wolfsnatur skurrile Trugbilder vom Bienenbär und der Fuchsgans in Szene setzt. Immens witzig. Vielschichtig. Sehenswert!" [Kleine Zeitung]

"Wolf sein, oder nicht Wolf sein? Das ist die Frage in der Produktion 'Die besseren Wälder', die im Grazer Theater am Ortweinplatz zu sehen ist. Das Stück von Martin Baltscheit wurde 2010 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet - für das TaO! hat es Simon Windisch als wilde Performance inszeniert. Als einziger Wolf hat der junge Ferdinand die Flucht seiner Familie in 'Die besseren Wälder' überlebt. Ein Schafspärchen nimmt sich des Kleinen an - und schon bald fühlt er sich im Schafspelz pudelwohl. Im hormonellen Donnergewitter der Pubertät kommt es zu einem fatalen Zwischenfall: Hat Ferdinand das aufreizende Schäfchen zerfleischt? Erneut muss er fliehen und von besseren Wäldern träumen. In der Regie von Simon Windisch wird die Parabel über Herkunft und Zugehörigkeit zu einer wilden Performance, in der die Grenzen von Moral und Liebe im dichten Nebel einer immer komplexer werdenden Gegenwart verschwimmen. Bedrohlich und dreckig ist die Welt, in der die Tiere hausen und auch wenn ihnen ein Lied von den Lippen kommt (Musik: Robert Lepenik), klingt es stark nach Schwermetall in der Luft. Das wahre Übel in dieser Produktion ist der Mensch, der als stummer Schlächter im Hintergrund stets präsent ist. Eine intensive, laute Produktion, die dem Darstellerensemble (David Valentek, Nora Winkler, Moritz Ostanek, Nadja Brachvogel und Manfred Weißensteiner) viel abverlangt."

[Kleine Zeitung, April 2015]


 

Wie sind die denn drauf?

Gibt es ein Popleben neben Wanda, Bilderbuch & Co? Klar doch. Über Steirerbands und ihre neuen Platten. Und wie das Musikervolk so tickt

THE GITARREN DER LIEBE

Lieber gemeinsam als einsam ist auch der Gitarrist Robert Lepenik (48), er gehört zu den alten Füchsen der Grazer Popszene. Obwohl er in den letzten Jahren in unterschiedlichen Bands oder als Solokünstler tätig war, hat er zum Konzept „Band“ einen traditionellen Zugang – es muss menschlich wie künstlerisch optimal passen, Mitmusiker sind für ihn nicht einfach austauschbar. „Wenn es aufgeht, ist das ein Glücksgefühl.“ Das hört sich altmodischer an als Lepeniks musikalischer Output: Der ist oft sehr experimentell, etwa wenn er auf dem Grazer Label God Records veröffentlicht. Oder es ist harter Rock mit avantgardistischer Note, wie man ihn von seinem Quartett The Striggles kennt. Rock nicht neu zu erfinden, aber ihn neu zu formulieren, das steht auch auf der Setlist von The Gitarren der Liebe, die es seit 2012 gibt – mit handwerklichem Geschick, Präzision und der nötigen Haltung. Haltung heißt hier: Es muss doch noch eine Seitengasse geben, durch die noch nicht alle marschiert sind. Das Debütalbum „Nietzsche In Love“ dürfte sich mit der Etikettierung als Art-Rock ganz gut abfinden. Falls nicht: Es ist strikt, herzlich und leidenschaftlich.

An Lepeniks Seite stehen nicht nur Kurt Bauer, der mit seiner Geige auch Bass spielt (das geht), und der Schlagzeuger Martin Pfeiffer (Jakuzi’s Attempt), sondern vor allem seine Frau, die Sängerin Irina Karamarkovic (36). Vor einigen Jahren wurde sie vorrangig aufgrund ihrer Darbietung von südosteuropäischem Liedgut wahrgenommen. Nur bereitet es der vielseitigen Künstlerin, die in Priština geboren wurde und zusammen mit Lepenik auch Theatermusik macht, keine große Freude, in diese Schublade gesteckt zu werden. „Ich bin eigentlich nach Österreich gekommen, um Jazzgesang zu studieren. Der Balkanboom hat es mir damals ermöglicht, dass ich nicht Teller waschen musste, sondern meiner Arbeit als Musikerin nachgehen konnte. Mein primäres Interesse liegt allerdings nicht dort. Nur wenn dein Name etwas anders klingt, wirst du schnell als Weltmusikerin vermarktet.“ Schon als junge Frau hat sie in Punkbands gespielt, ihr Vater hatte, erzählt sie, die erste Rockband im Kosovo. Sie hieß Telstar, wie der Satellit.

The Gitarren der Liebe haben sich nach dem gleichnamigen 50er-Jahre-Musikfilm (ohne „The“ natürlich) mit Vico Torriani benannt. Den Streifen hat zwar kein Bandmitglied je gesehen, als Bandnamen hat sich der Filmtitel einfach gut angehört. Und die Texte, die Karamarkovic schreibt, haben mit Nietzsche nicht viel zu tun, mehr mit Alltäglichem wie etwa Rassismus. Inspiration für den Albumtitel war ein Graffito an einem ehemaligen Belgrader Kino, wo The Gitarren der Liebe aufgetreten sind: ein Herz, drinnen der Name des Philosophen. „Nietzsche in Love“ hat Karamarkovic auch deshalb gut gefallen, weil es heißt, Nietzsche hätte nie die große Liebe gefunden. Anders Karamarkovic, das Liebeslied „About him sleeping“ hat sie für ihren Mann geschrieben: „He can sleep while three drummers are playing loud.“

(von Tiz Schaffer | aus FALTER 14/15)


 

Liebe, Gitarren und ein Baby

Sie sind fern vom Mainstream und haben doch Bezug zum Schlager. Unsere Band der Woche: The Gitarren der Liebe. Von Thomas Kuhelnik

 

Foto © The Gitarren der Liebe

 

Sie machen seit 2012 Rock mit Lust zum Experiment: The Gitarren der Liebe. Da wird dann schon einmal verlangt, dass der Schlagzeuger gleichzeitig auch auf einem Spielzeugkeyboard spielt. Auch den Bass ersetzten die Musiker – diesen Part übernimmt die Geige. Mainstream sei generell nichts für sie, lachen Kurt Bauer, Robert Lepenik, Irina Karamarkovic und Martin Pfeiffer: „Wir gehen lieber raus aus der Komfortzone und probieren vieles aus.“

Einen ungewöhnlichen Zugang finden die Grazer auch bei der Präsentation ihres ersten Werks. Auf Vinyl erschien nun „Nietzsche in love“. Präsentiert wird das aber nicht wie üblich im Rahmen eines Konzerts, sondern am 18. April im Café Kaiserfeld mit einer Lesung von Nietzsche- bis zu Schlagertexten – der Bandname basiert schließlich auf einer gleichnamigen filmischen Schlagerschnulze aus den 50ern. Nach der Lesung kommt die Musik von DJ Herbst – Robert Lepenik: „Wir wollten mal etwas anderes machen. Live haben wir in Graz in letzter Zeit viel gespielt“. Neben eigenen Liedern werden auch Stücke anderer Grazer Bands aufgelegt – eine Würdigung an die hiesige Szene: „Für ein Dorf wie Graz gibt es eine riesige Dichte an ausgesprochen guten Bands.“

Angedacht ist heuer noch eine Österreich-Tournee. Konkretes muss aber noch warten – Martin Pfeiffer wird Anfang Mai zum zweiten Mal Papa: „Das Baby bestimmt dann unseren Tourplan.“

(Kleine Zeitung 29.03.2015, Thomas Kuhelnik)


am 22.11.2014 |  Dagmar Ullmann-Bautz

 

Unheilvolles Spiel mit Tiefgang und Humor - "Der Weibsteufel" am Vorarlberger Landestheater

 

Für Verwirrung und reichlich Diskussionsstoff nach der Aufführung sorgte der junge Regisseur Simon Windisch mit seiner Inszenierung des Dramas von Karl Schönherr "Der Weibsteufel" am Vorarlberger Landestheater. Gestern war Premiere – eine Premiere, die, am Hause eher eine Seltenheit, mit einigen Buhrufen degoutiert wurde.

Karl Schönherr, 1867 in Tirol geboren, lebte und arbeitete bis zu seinem Tod 1943 in Wien. In der Metropole schrieb er seine bis heute vielgespielten Stücke, die zumeist im ländlichen Raum, in den Bergen und Tälern seiner Heimat spielen. So auch "Der Weibsteufel", eine Dreiecksgeschichte um Liebe und Leidenschaft, Macht und Verführung, die 1914 entstand.

 

Unheilvolles Spiel


Ein kränklicher Mann, der von der Schmuggelei lebt und seit sechs Jahren mit einer überaus attraktiven Frau verheiratet ist, erfährt, dass ein neuer Grenzjäger auf ihn angesetzt wurde. Er überredet seine Frau dem Widersacher schöne Augen zu machen und ihn somit abzulenken. Damit nimmt das unheilvolle Spiel seinen Lauf, an dessen Ende alle drei Verlierer sind. Der Grenzjäger verliebt sich in die Frau, verliert sich selber dabei und auch sie verstrickt sich in das leidenschaftliche Spiel.

 

Eigenwilliges Grazer Team


"Der Weibsteufel" gehört zu den meistgespielten Stücken des alpenländischen Raums und sorgt oft für viel Gesprächsstoff, besonders dann wenn ein Leadingteam andere Wege beschreitet, als die vom Autor vorgesehenen. Schließlich geht es auch um Themen, die uns, und zwar jede und jeden betreffen und interessieren, um den Kampf der Geschlechter, um Anziehung und Eros. Das Leadingteam in Bregenz hat einen sehr spannenden, einen martialischen Weg gewählt und bedient sich einer Theatersprache, die man so an einem Landes- oder Stadttheater, zumal in Bregenz, nicht gewohnt ist. Alle drei, Regisseur Simon Windisch, Musiker Robert Lepenik und Ausstatter Bernhard Bauer kommen aus der jungen Grazer Theaterszene, arbeiten dort im TAO Theater am Ortweinplatz, das sich selbst als Zentrum, als Brutstätte für junge Kunst bezeichnet.

 

Starke eindringliche Musik


Schönherrs Sprache ist poetisch und bodenständig zugleich, sehr komprimiert und dazwischen doch wieder ausschweifend. Regisseur Simon Windisch hat den Rhythmus der Schönherrschen Sprache gut erfasst. Er spielt fast ausufernd damit und wird dabei von der Musik von Robert Lepenik genial unterstützt. Lepenik setzt nur die menschliche Stimme ein und erzeugt damit Stimmungen, denen man als Zuschauer nicht entkommt. Man hat das Gefühl, der Rhythmus und besonders die tiefen Töne kriechen über die Bühne und von dort direkt in den Zuschauerraum.

 

Symbole über Symbole


Die Ausstattung von Bernhard Bauer stellt eine Herausforderung dar - für die Schauspieler und auch fürs Publikum. Auf einem Berg von verstümmelten, gekippten und gestapelten Möbeln balancieren die Schauspieler, verkriechen sich, thronen darauf und suchen Halt in der anschwellenden Leidenschaft. Noch eine Herausforderung eröffnen die zahllosen, zum Teil ganz offenen, aber auch versteckten Anspielungen, Zitate, Symbole, Interpretationen. Viele, vielleicht zu viele Geschichten, die zum Hängenbleiben und Nachdenken verleiten. Aber nicht nur Möbel, auch ein Gebirgspfad, Tannen und Kröten, viele Kröten, quakend und zappelnd, gehören zum Bühnenbild. Und besonders die „Kröterei“  - das versammelte Krötenvolk mit zentraler Mutterkröte - sorgte offensichtlich für Verwirrung beim Publikum und regte zu zahllosen Diskussionen und Deutungen an. Im Programm ist die wahre Intention des Regisseurs nachzulesen. Die Kröte als in vielen Mythen verankertes Symbol für die Erdmutter in einem Stück, in dem auch die Mutterschaft eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Und je tiefer der Sumpf der Geschichte wird, um so mehr Kröten bevölkern die Bühne. Und so wird auch klar, weshalb der Ehemann in einer riesigen Wathose steckt. Das Loch im Bett, das die Frau verschlingt, die Bäume, die aufsteigen um dann herunterzufallen, der sägende Ehemann, Möbel mit doppeltem Boden, alles Symbole die vom Team wohldurchdacht sind, die aber erst in der Auseinandersetzung mit dem Stück in ihrer Tragweite erkennbar und erfassbar sind. Es hat großen Charme, wenn ein Theaterabend auf diese Weise nachwirkt.
So spürt man, dass Dramaturgin Dorothee Bauerle-Willert den Text sehr genau aufbereitet und von allen Seiten beleuchtet hat. Genau wie Arndt Rössler dieses ausufernde, verrückte Bühnenbild von allen Seiten erstrahlen lässt und immer wieder kleine intime Inseln schafft.

 

Wunderbare Schauspieler/in


Regisseur Windisch lässt seine Protagonisten faktisch gegen den Text handeln, die Figuren verkörpern mit größter Genauigkeit und Intention fast ausschließlich das, was sie denken und fühlen und eben das macht diesen Theaterabend auch so spannend.

Martin Brachvogel ist einfach großartig als Ehemann, er ist einfühlsam und differenziert, mit einer starken Präsenz der großen Schwachheit seiner Figur. Die Entwicklung des jungen Grenzjägers, sein Weg in die Irrnis, der absolute Kontrollverlust und seine Ohnmacht wird überaus eindrücklich von Sébastien Jacobi gespielt. „Weibsteufel“ Marie-Therese Futterknecht lässt dann tief in die Seele dieser von Männern manipulierten, sich aber dann des eigenen Wertes bewusst werdenden Frau, blicken.
Ein Dreierteam, das absolut überzeugt, sich große Anerkennung und Applaus verdient und vom Publikum auch erhält.

 

Ein Gesamtkunstwerk


Die Inszenierung muss als Gesamtkunstwerk gesehen werden, ein Gesamtkunstwerk, dem im letzten Drittel zwar ein kleinwenig die Luft ausgeht, das aber seine Wirkung nicht verfehlt. Und dass der Theaterabend nicht nur im Drama verhaftet bleibt, sondern auch humorvolle Seiten aufzeigt, diese Leistung ist dem kreativen Leadingteam wirklich zu attestieren.

 

(http://www.kulturzeitschrift.at)


The Striggles Live Elevate Festival 2014

After landing at Vienna airport, I'm picked up by my very friendly driver, Michael, who's been sent to drive Kate Tempest, Rhys Chatham and myself to Graz in time for Chatham's soundcheck ahead of tonight's performance. Kate Tempest is ill, but her replacement (and friend), the instantly likeable performance poet Deanna Rodgers, is joining us in her stead. Rhys Chatham regales us with tales of New York City during the artistically fruitful period in the 70s and 80s that saw him, Glenn Branca, Sonic Youth and many others emerge. "It's all about the rent," he says. "We could get these huge SoHo lofts for a couple hundred bucks a month [...] we'd put on these shows in our lofts, and then you'd see Phil Glass and Steve Reich having breakfast together at the cafe downstairs the next morning". It sounds like a real utopia, but we go on to discuss the state of things in the UK, and Rhys' home for decades now in Paris. It sounds pretty hopeless, and yet today we're in a Europe producing more and better music than ever before, despite - or perhaps because of - the current state of infrastructural flux. We arrive to a crisp night in Graz some two hours later, instantly confronted by the city's gentle pace, and I soon cross the River Steyr that runs through the heart of the city, and climb the metal stair that lead from street-level straight up and into the cave-like heart of the Schlossberg.

Although the lineup seem to be largely populated with overseas artists, I'm most immediately drawn to the local acts for much of the first evening, firstly getting utterly confused by The Striggles in the festival's basement-like tertiary venue aptly called the Tunnel. This local Graz band smash and clatter their way through the uncategorisable back doors of rock, riding harshly percussive math grooves in the vein of Steve Albini's Shellac, whispering, squealing and screaming vocals and guitar lines with all the backwards logic of Keiji Haino's Fushitsusha, and at one, point the massively bulky lead singer Martin Plass even goes ahead picks up a saxophone, suddenly blurting out a variety of lilting jazz themes and quirky duck calls. At their loudest, the group grind along at bonerattling volume, but then they suddenly switch things around and trade chugging riffs for sparse atonal call-and-reply while the domineering sight of Plass starts crooning Sinatra. Other moments see the group clatter through murky gothic blues, and they eventually climax with an epic stadium-rock reading of Mozart, parodying their nation's musical messiah. Vocalist Plass bizarrely breaks into a faux soprano voice, mocking the lavishness of the opera, and breaking every Austrian face in the house into a beaming grin. It's one of the most intense sets of the whole weekend, from one of the country's most versatile bands. These guys really deserve a wider audience - dive into their Bandcamp page for a listen below.

(http://thequietus.com/articles/16612-things-learned-at-elevate-review-festival-report)

 


Robert Lepenik - poSTepeno (God Records/Entr'acte)

Lepenik, on the set of "poSTepeno" pieces that occupy the first of the two LPs here, concentrates on an area adjacent to that explored by the likes of Alvin Lucier--the juxtaposition of acoustic instruments (here, piano) with sine waves. But whereas Lucier will typically write long, drone-like passages wherein the instrumentalist attempts to approximate the exact pitch of the sine waves (an impossible task, resulting in those wonderful perturbations), Lepenik writes slow, often processional-sounding lines for the piano with a fluctuating sine wave alongside, so that the interaction varies quite a bit, the sounds sometimes treading independent pathways, sometimes interweaving.

"Grete vor dem Haus" takes up the second disc and is basically an expanded variation on a similar theme, though the writing for piano is a bit more robust in parts, making clearer allusions to contemporary Western music styles of the late 20th century. Again, the meshing of held notes and sine waves is quite delicious and, as before, there's quite an assortment encountered along the way. There's a strangely mesmerizing quality to all of this music, an odd sense of drawing the acoustic phenomena "out of the air", which of course, is what's happening. Fascinating work with a substantially different effect on ones ears and brain than, say, Lucier.

http://olewnick.blogspot.co.at/

 


Schlussmachen im Büro: "Das war's dann wohl"

Colette M. Schmidt
9. Dezember 2013, 20:47

 

 

Spuck es aus, Kollege: Nicht nur die nonverbale Unterhaltung von Johannes Schrettle, Klaus Meßner, Christina Lederhaas und Barbara Kramer (von links) macht diesen Abend empfehlenswert.

foto: fabian dankl

 

Spuck es aus, Kollege: Nicht nur die nonverbale Unterhaltung von Johannes Schrettle, Klaus Meßner, Christina Lederhaas und Barbara Kramer (von links) macht diesen Abend empfehlenswert.

 

Die Zweite Liga für Kunst und Kultur zelebriert mit der Uraufführung von "Der Druckauftrag" die Not der Verweigerung

Graz - Zwei Frauen und zwei Männer (Barbara Kramer, Christina Lederhaas, Klaus Meßner und Johannes Schrettle), die in einem Büro arbeiten, das offenbar irgendetwas mit Kleintieren zu tun hat, haben sich richtig viel vorgenommen: Sie wollen künftig genau gar nichts mehr machen.

Und im Detail ist das einiges. In einem Art Manifest, das formal eine automatisch generierte E-Mail-Antwort ist, listen die vier alles auf: Nicht nur nichts mehr arbeiten, nichts mehr heften, klammern, drucken oder Telefonanrufe beantworten oder "nicht mehr auf ein angenehmes Raumklima Rücksicht nehmen", sondern sich auch nicht mehr bürsten oder waschen. Auch mit Kaffee und Rauchpausen ist es vorbei.

Gesprochen wird in dem Stück Der Druckauftrag nicht viel. Die vier Schauspieler schreiben ihren Text live auf der Bühne, das Publikum sieht die Liste der Verweigerung, die länger wird, und auch wieder kürzer, auf die Wand projiziert: Man werde "dem Verfassungsschutz keine Gefühle mehr entgegenbringen", man nimmt sich vor, nicht mehr anzunehmen, dass "Wähler faschistischer Kleinparteien nur protestieren" und man will auch nichts mehr "für Kultur und Soziales ausgeben".

Auf der radikalen Suche nach dem Nichts beschließt man auch, künftig keine Interessen zu haben. Denn da fängt der Schlamassel schon an: Äußerlich sei sie ganz ruhig, sagt eine Mitarbeiterin, aber "in meinem Körper schlummern schon wieder so viele Interessen, dass ich sofort wieder inspiriert werde, wenn ich nicht aufpasse". Und das endet dann womöglich in Arbeit, man kennt das ja.

Die Theatermacher erarbeiteten ihr neues Stück, dass sie bis 21. Dezember im Grazer Volkshaus zeigen, mit der Regisseurin Monika Klengel. Gemeinsam entstand eine Dramaturgie der Endlosschleife, die das Publikum manchmal schmerzvoll spüren lässt, wie schwer es ist, mit der Arbeit, dem schlichten Tun aufzuhören und mit dem Nichts zu beginnen.

Ein treffendes Bild für die Not einer Gesellschaft, die sich selbst nicht mehr sinnvoll findet, sich aber immer wieder selbst produziert. Der Tipp der Zweiten Liga ist vom amerikanischen Anarchisten Bob Black entlehnt: "Arbeiter aller Länder - entspannt Euch!"

Unterlegt ist das Feilen am gemeinsamen Text, der mit "Das war's dann wohl" endet, mit nie endendem Gedudel von Ö3. Zwischendurch brechen die Kollegen aus: Ein Highlight ist die "Unterhaltung" am gläsernen Besprechungstisch, wo freundliche, unverbindliche Worte und Sätze mit Fontänen gespuckten Wassers ersetzt werden.

Man spritzt sich eine Verabschiedung nach, träufelt sich etwas Liebevolles auf den Scheitel, lässt einen Sprühregen an Dahingesagtem auf die Runde herab. Eine perlende Unterhaltung.

Irgendwann sind sie dann doch weg. Aber nur, um als Punkband in Tierkostümen aus dem Faschingsverleih wieder zu kehren. "Ich kann so nicht nicht arbeiten", brüllt ein flauschiger Hase seinen Frust im Sound von Ton Steine Scherben ins Mikro. Und die Ratte quält ihr Keyboard mit der Nase.

Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 10.12.2013


Die STELLA13-Jury begründet ihre Entscheidungen für die Nominierungen des bevorstehenden STELLA13 in der Steiermark:

HERAUSRAGENDE MUSIK

Die Musik von DER FUCHS, DER DEN VERSTAND VERLOR von Robert Lepenik schafft eine besonders gelungene Integration von Musik in ein Theaterstück. Vielseitige, humorvolle, herausfordernde Klänge und Geräusche, alle hochwertig produziert, treiben die Geschichte vorwärts. Die Gestalt der Sängerin und Darstellerin (Irina Karamarkovic) unterstützt in ihrem musikalischen Spiel den Verlauf der Geschichte und berührt mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Verstärkt durch ein offenes Bühnensetting, dem Einsatz von Sprache, Einspielungen und wunderbaren Gesangsnummern wird die Produktion zu einem musikalischen Erlebnis.


Robert Lepenik: poSTepeno (GODrec)

Mais alors, que dire de Robert Lepenik et son album Postepeno (God records 2012) ??!! Version snob, on dira que l'Autrichien Robert Lepenik, ex-guitariste de Fetish 69, groupe metal-hardcore-industriel à la fin des années 80, est enfin devenu un artiste au sens noble du terme. Inspiré par les collages d'un malade schizophrène aux alentours de 1890 et dont les travaux agrémentent la pochette, Lepenik en a tiré une œuvre bouleversante. Six compositions, une heure de plongée vertigineuse dans un cerveau torturé avec pour seuls ornements, des notes de pianos tombant au hasard comme la maladie sur nos
pauvres âmes défaites et des tonalités utilisant une seule même fréquence avec des modulations hyper minimales pour compatir avec tous ceux qui souffrent dans leur chair. Version moules de Bouchot, on dira qu'Arvo Pärt, à coté, c'est Napalm Death. Ces putains de sifflements niquent les tympans, tous les chiens du quartier ont cessé d'aboyer, un manchot en ferait autant au piano et l'Autriche n'a que ce qu'elle mérite. Un disque qui va être comme le suppositoire en restant dans les annales.

http://www.perteetfracas.org


Mögliche Unausweichlichkeiten (Schnapsidee Records / Chmafu Nocords)

 

Zuletzt begegnete man Robert LEPENIK, als er sich mit PoSTepeno in die Sammlung Prinzhorn vertiefte und die Schizophrenie der Patientin St. Da gab es schon 'Junkie', das nun auch einführt in Mögliche Unaus­weichlichkeiten (Schnapsidee 27 / Chamfu Nocords, 2 x CD-R). Bereits 2007 entstanden, enthält es nämlich Vorstufen von Lepeniks Dröhnmini­malismus, Variationen von glissandierenden Shepard-Skalen-Illusionen und geduldig sich selber lauschende Pianoklimperei. Aber welche Spu­ren kreuzen sich da? Ein Drogenmotiv, unterstrichen durch 'Chemie'. Die Phantasmen des Kultfilmers Jean Rollin. Wobei Lepenik aus dessen Sex- & Vampir-Ploitation speziell 'La nuit des traquees' hervorhebt, das albtraumhaft von Gedächtnisschwund bestimmt ist. Das Albtraumhafte unterstreichen auch die Covermotive mit (ausgerechnet) Oliver Hardy, auf der Flucht vor einem Schachbrettmuster, als Gekreuzigter (!), als Teufelsbraten (aber so kennt man ihn ja). Das erinnert zugleich ein we­nig an Number 6 und an Dylan Dog in seinem surrealen Albtraum L 'in­cubo dellindagatore. Lepenik hat da längst schon seine repetitive Pia­nominimalistik voll ausgebildet, und verbeugt sich zuletzt vor Jehan Alain, dem französischen Komponisten und Organisten, der 1940 mit nur 29 Jahren gefallen ist. Aber wofür dankt er Aleister Crowley (neben etwa der Comiczeichnerin Edda Strobl und den beiden Schnapsidee-Machern Arne Glöckner und Bienendoktor Brodschneider)? Welche 'Didaktik' wird in über 200 Lektionen gelehrt, und an welcher Schule? Lautet das Lehrfach Geduld und Ausdauer? CD 2 dröhnschwankt über ungeschnittene 80 Min., die zu unterbrechen mit schweren Dachschä­den und Entzugserscheinungen bestraft wird. Oder 'Ungehorsam'? Es gibt bei Lepenik definitv ein ausgeprägtes und auch - als Repetition und Halteton mit leichten Schwankungen - hörbares Entropiebewusstsein, aber auch einen starken Akzent auf dem Konjunktiv. Nur 'ein Versager stirbt den Erschöpfungstod'.


Bad Alchemy


LEPENIK – Mögliche Unausweichlichkeiten

 

 

Stan & Olli, vielleicht besser bekannt als Dick & Doof, standen mit ihrem Chaos Pate für den Kontext der DCD-R “Mögliche Unausweichlichkeiten” von ROBERT LEPENIK, dem Österreicher, der mittels avantgardistischer (Hochton-) Soundskulpturen abstruse wie reelle Begebenheiten einfängt & festhält.

Erstmalig erschien “Mögliche Unausweichlichkeiten” (2007) in Form eines kostenfreien Downloads über das renommierte Netlabel Bruits, dessen Umfang ROBERT LEPENIK um geschlagene 2 Stunden (’2 hours’ + 2 Stücke) erweiterte, weshalb die DCD-R Variante, die über Schnapsidee & Chmafu Nocords das Licht der Welt erblickte, nur im Ansatz dem Original gleicht. PS: Gefallen mag das höchst edel und passend gestaltete Digipack (Ollie meets Satan!) aus Umweltpappe, hingegen CD-R’s für ein derart stimmiges Konzeptwerk zu verwenden, ist fast eine Schande!

Chaos mit oder ohne tieferen Sinn, bleibt letztlich die Frage am Ende von LEPENIK‘s “Mögliche Unausweichlichkeiten“, das Themen wie ‘Junkie‘, ‘Ein Versager stirbt den Erschöpfungstod‘, ‘Am finalen Strand von Jean Rollin‘ oder ‘Eine Rose (auf dem Tisch) in Carola’s Haus‘ im Akkord “durchläuft” und Fragen wie Verstörung zugleich aufwirft – Wahnsinn!

Ähnlich Verwirrung verursacht die Tonkunst von ROBERT LEPENIK, deren Strukturen zwischen teilweise zusammenhangslosen Piano Geklimper und minimalistischen (Hochton-) Drones pendeln, welche eine meist monotone Masse ergeben, in der keine Wiederholungen existieren, so der Interpret selbst. Ohne dauerhafte Konzentration scheint eine halbwegs gescheite  Evaluierung von “Mögliche Unausweichlichkeiten” unmöglich, das bei der kleinsten Unachtsamkeit in Lichtgeschwindigkeit am Ohr vorbeirauscht, außer sie/ er  erwischt eine lang anhaltende abstrakte Phase, wo innerhalb eine minutenlangen Zeitraumes die (fast) identischen Sequenzen ertönen.

Mögliche Unausweichlichkeiten” – insgesamt eine sehr schwer zu durchdringende Arbeit, womit die Mehrheit im Untergrund, der Rest ist sowieso außen vor, ihre liebe Not haben dürfte, bestimmt das Ziel von ROBERT LEPENIK, welcher diesen künstlerischen Monolith als Grundstock für seine DLP “poSTepeno” ins Feld führt.

Fazit:

Zähflüssige Kost beschreibt “Mögliche Unausweichlichkeiten”  von (ROBERT) LEPENIK eindrucksvoll, dessen strange und überwiegend monotone Atmosphären den Zugang zum Kern, dem Chaos, nicht erleichtern, aber bei hohem Freizeiteinsatz und durchweg konstanter Konzentration erreicht sie/ er das Ziel Hörerlebnis – meine eingeschränkte Empfehlung!

LEPENIK – Mögliche Unausweichlichkeiten

Tracklisting: CD 1: 01. Junkie 02. La nuit des traquees 03. answers questions 04. die Erforschung des Weltraumes… wir sind nicht reif dafür! 05. Chemie 06. Didaktik 14 07. Schon so viel Zeit verloren… 08. Ein Versager stirbt den Erschöpfungstod 09. Am Finalen Strand von Jean Rollin 10. Didaktik 202 11. Eine Rose (auf dem Tisch) in Carola’s Haus 12. Didaktik 193 13. Ungehorsam Teil 1 14. Ungehorsam Teil 2 15. Für Jehan Alain (Didaktik 11 + 112) CD 2: 01. 2 hours

VÖ: 2012 Label: Schnapsidee | Chmafu Nocords

Genre: Noise, Drone, Avantgarde Format: DCD-R


Robert Lepenik: poSTepeno (GODrec)


A totally stunning piece for piano and sine waves, inspired by the collage art of Frau ST, a patient institutionalised with schizophrenia in the late 19th century. Constant tones and eternally shifting, unsettled harmonies. It's a work that still leaves me feeling shattered, in its quiet, disturbed power, every time I hear it. It's the way this music hovers between the rested and the restless, as if that's the most natural place in the world to be, that makes this music so unique. Released in 2012, it featured on The Sound Barrier on 28 January 2013.

(106,7FM The Sound Barriere / Ian Parsons)

 


Reflector: 15th Anniversary Box (Rock is Hell / Interstellar Records / Noise Appeal)

Wie man zu anderer Geschwindigkeit abhebt, dokumentieren Reflector auf ihrer auf 200 Stück limitierten Jubiläums-Edition. Das Grazer Label"Rock is Hell" hat sich dabei selbst übertroffen: Vier Seven-Inch-Vinyls in Extrahüllen, versammelt in einer stabilen Pappschachtel. Bei korrekter Anordnung ergeben die vier Cover ein schmuckes Totenkopf-Motiv. Die Band selbst hat sich aber auch einiges einfallen lassen: Man hat eigene Songs noch einmal aufgenommen, diverse Gäste bringen neue Facetten ins Spiel. Besonders gut gelingt dies Maja Osojnik und Raumschiff Engelmayr, Lea Sonnek sowie Robert lepenik. Dazwischen gibt es Vocals zwischen Geschrei und Growl. Würdige Hommage, aber instrumental ist die Musik von Reflector eindringlicher.

(Freistil '47 / Bertl Grisser)



Lepenik: poSTepeno (Entr'acte)

ウィーンは上デープリングに位置する精神科病院にて、1890年に描かれたという統合失調症患者によるコラージュ画から着想した1作。同国の作家Robert Lepenikによる最新作です!
ピアノとサイン波による淡々とした演奏を披露。ぼやっと思考が遠のいて行く感覚が素晴らしいです。レーベル独自の密封パッケージ仕様、限定200枚。お勧めです!!
2012年作品
(Tatewaki) 


Lepenik: poSTepeno (God Rec/Entr'Acte)

 

Emiliano Grigis   
27 November 2012

 

Robert Lepenik è un musicista austriaco attivo da parecchio tempo in diversi ambiti: partendo dal suonare la chitarra nel gruppo noise rock Fetish 69 (con un disco su Nuclear Blast) si è spostato negli anni verso la musica improvvisata/contemporanea, facendo parte di diversi ensemble e esibendosi anche come solista, continuando a cimentarsi con il noise assieme ai The Striggles. Postepeno è composto da cinque movimenti a base di sinusoidali e pianoforte, più una imponente bonus track da mezz'ora. Questo lavoro è ispirato da un collage bello e inquietante ad opera di un anonimo paziente psichiatrico viennese e qui il vuoto recita una grossa parte: frequenze spettrali accompagnate da rare ed isolate note di piano si susseguono senza fretta in poco più di mezz'ora, utilizzando con maestria il tempo a disposizione riuscendo a non annoiare e nemmeno a rimanere puro sottofondo. Segue sullo stesso stile e con la stessa efficacia il pezzo Grete Vor Dem Haus, già edito in passato su CDr e non distante da Postepeno: il tasso di musicalità qui aumenta lievemente, dato che le frequenze spariscono per lasciare spazio a scarni accordi di pianoforte; una registrazione di qualità dà la possibilità di apprezzare questo disco nel modo migliore. Data la discografia corposa di Lepenik non sono in grado di posizionare Postepeno all'interno del suo lavoro complessivo, ma di sicuro è un disco notevole.

(http://www.sodapop.it)


THE STRIGGLES: The Striggles (Rock is Hell / Hoanzl, nur auf LP)

An der Grenze zwischen Rock und Avantgarde lauern The Striggles. Die Grazer Combo hat in ihren früheren Veröffentlichungen gezeigt, wie intellektuelle Rockmusik mit Cojones zu klingen hat. Auf seinem vierten, unbetitelten Album für das Edel-Label "Rock is Hell" zerlegt das Quartett den einstmals lustvoll gepflegten Rock förmlich in seine Bestandteile. Die Eingangsnummer "Loverboy" ist noch am ehesten als Rock erkennbar, allerdings als sich dahinquälender, zickiger Koloss. Von da an wir die Musik immer ruhiger, bis die Reise im mehr als 40-minütigen Schlussstück "Skull" in Reduktion und Kontemplation mündet, die an die apokryphen "Sisi Top Studio Sessions" der Band gemahnen. Es ist eine Musik, die keine Vorbilder zu kennen scheint, erratische Blöcke, vor denen der durchschnittliche Rockfan die Flucht ergreift, bei denen neugierigen Ohren aber die Münder offen stehen.

 

(Kronenzeitung, Martin Gasser)

Lepenik: poSTepeno (God Rec/Entr'Acte)

Und nochmal Avantgarde aus der Steiermark, aber erratischer. "poSTepeno" (God Records) heißt das Album des Hansdampf Robert Lepenik. Die darauf befindliche Musik ist kaum als Musik kenntlich, eher als Klanginstallation für den Hausgebrauch: Sinusgeneratorengeräusche, ein Klavier, alles sehr bedächtig. Vielleicht muss man so etwas eher als Klangmöbel betrachten und vielleicht ist so etwas in 40, 50 Jahren auch bei Ikea erhältlich. Damit würde sich ein alter Traum der Ambient Music erfüllen.

(Kronenzeitung 2.11.2012, Martin Gasser)


Lepenik: poSTepeno (God Rec/Entr'Acte)

Auf Klavier und Sinuswellen konzentriert sich der Grazer Multistilist, dem zwischen den Härtegraden von The Striggles bis zu den mikrotonalen Veränderungen eines Morton Feldman keine Musikpraxis fremd ist. Ganz im Sinn der deutschen Bedeutung des serbischen Worts "postepeno" - publiziert auf Slobodan Kajkuts God Records - vollzieht sich hier die Entfaltung akustischen Reichtums "allmählich". Die Variation des subtilen Themas gliedert Lepenik in fünf Teile, inspiriert hat ihn dazu ein 1890 (!) in einer Wiener Psychiatrie entstandenes Bild einer "Frau St", die eine Collage fabrizierte, als eine solche noch lange Zeit nicht als Kunstform anerkannt war. Zusätzlich zu dieser Bild/Sound-Collage plaziert Lepenik eine halbstündige Version von "grete vor dem haus", ein alternative track zur 2008 veröffentlichten gleichnamigen Soloklavierplatte. Es ist sohin das längste Stück einer eindrucksvollen, einprägsamen Produktion. Sie verlangt nicht wenig Konzentration und Ausdauer von den Hörerinnen und belohnt sie mit Musik für den langen Atem.

(felix - freistil Okt/nov 2012)


Premiere von "Stilles Blut" im Theater am Ortweinplatz: Schon ein Tropfen genügt

Man kann viel falsch machen, wenn man sich im Jugendtheater dem Thema Fremdsein widmet. Klischees und Moralvorstellungen stehen oft einer innovativen, cleveren Produktion im Weg. Dass es auch anders geht, beweisen Simon Windisch und sein Team mit "Stilles Blut" im Grazer TaO!. Zu sehen bis 18.Dezember.

Die Schwesten Anna und Lisa haben sich einen Raum erobert, in dem alles glatt läuft: essen, schlafen, flirten und die kleine Schwester Julia - alles unter Kontrolle. Nur ein kleines Loch in der Wand ermöglicht einen Blick nach draußen, ins angsteinflößende Chaos. Genau dort verliebt sich Lisa auch in einen Fremden, noch dazu in einen, dem man auch deutlich ansieht, dass er fremd ist. Das Idyll zerbricht, weil fremdes Blut in den Kreislauf der Schwestern eindringt.

Simon Windisch hat das Stück mit den Darstellerinnen für das Grazer TaO! enwickelt und zeichnet auch für die Inszenierung verantortlich. Gemeinsam schaffen sie es, diese Begegnung mit dem Fremden ohne die übliche Moralkeule auf die Bühne zu bringen. Leonie Bramberger und Alexandra Schmidt tragen das Stück famos und verleihen den Schwestern eine zart-herbe Note, Lara Kainrath sorgt im Hintergrund für ganz grosse Momente.

Klischees von Heimat und Fremde weden aufgegriffen, gebrochen und verworfen. Teilweise nimmt "Stilles Blut" Züge einer Farce an. Doch bei aller Zuspitzung, die vor allem in den Liedern von Robert Lepenik spürbar ist, werden die Figuren nie der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Tragödie bleibt auch in momenten des KKlamauks spürbar - etwa wenn der überlebensgroße Fremde mit einem Gesicht wie ein Uhrturmschatten über die Mauer blickt (Ausstattung: Bernhard Bauer).

Skurrilität und Authentizität fließen in "Stilles Blut" zu einer cleveren und unterhaltsamen Theater-Infusion zusammen.

(Christoph Hartner / Kronenzeitung am 29.9.2012)


Zusammen ist man weniger allein

"Stilles Blut": witzige Verhandlung des Fremden.

 

Tolles Trio: Lara Kainrath, Alexandra Schmidt, Leonie Bramberger

Foto © NESTROY Tolles Trio: Lara Kainrath, Alexandra Schmidt, Leonie Bramberger

 

GRAZ. Ein winziges Loch gewährt ihnen Einblicke nach draußen ins Fremde. Manchmal spechteln die Schwestern Anna, Lisa und Julia aus ihrem behüteten Leben hinaus. Die Harmonie wird gestört, als sich Lisa in einen Fremden aus einer anderen Kultur verliebt. Sie bricht aus, klettert immer öfter über eine Leiter hinaus, irgendwann bleibt sie fort. Die Folge: sie ist schwanger.

 

Mit "Stilles Blut", das in der Regie von Simon Windisch mit den Jugendlichen entwickelt worden ist, startet das Theater am Ortweinplatz (TaO!) in die neue Saison. Ein grandioser Start. Verhandelt werden die Themen Herkunft, Identität und Migration auf derart unkomplizierte, klischeefreie und charmante Art und Weise, dass man sofort in diese WG einziehen möchte. Die TaO!-erfahrenen Darstellerinnen Leonie Bramberger, Lara Kainrath, Alexandra Schmidt überzeugen in Spiel und Gesang. Und Bernhard Bauers kluges und witziges Bühnenbild des dunklen, überlebensgroßen Fremden fördert das Unterhaltenwerden.

(JULIA SCHAFFERHOFER - Kleine Zeitung 1.10.2012)

Heifetz: Remix-Tape (wilhelm-show-me-the-majorlabel No23)

 

Jetzt aber tatsächlich zum Wilhelm Show Me The Major-Label: Das Grazer Obskur-Rock-Duo ist da zu Remix-Ehren gekommen. Und man muss sagen: Kauders, Lepenik oder etwa LeTamTam haben für das "Heifetz Remix-Tape" ganze Arbeit geleistet. Ernste Kunst, die aber Spaß macht. Sogar ein Piano-meets-Flatulenz-Remix ("Heifurz") des Komponisten Slobodan Kajkut ist zu hören. Verwegen!

(Tiz Schaffer / Falter)


Kajkyt: Krst Remixes (GOD Rec)

 

A year after the release of Krst, an iconostasis of remixes was unveiled on both vinyl and compact disc, featuring a veteran flank of dark sound magi including Lustmord, James Plotkin and KK Null, and a Central European wing featuring Trajkoski, Opcion, Robert Lepenik, Kauders and Podrum. Each are given a quarter of an hour or upwards on Krst Remixes to prove their mettle. Lustmord’s begins with a grave, processional beat, only to quickly convert to Islam with the call to prayer of a meuzzin and a dubbed-out, dark-hop beat. Kauders pushes the original chant way up front, swathing it in an insidiously creeping rock band rhythm section, one that you just know going to explode at any moment, although when it does, it isn’t in the way you expected. Not the first time at least. Opcion’s foray limps like an undeterred cripple, advancing headfirst into an unrelenting gale of static. Lepenik keeps low to the ground, producing a lengthy, muffled drum program and bass rumble irregularly punctuated with a single, clear piano note, the only landmark on an otherwise foresaken but beautifully rolling, green plain.

James Plotkin turns the incantation inside-out before conducting a rough, dark, devilish mass. Podrum first conjures an ambience, airborne remnants of the service tarrying in the high, vaulted space, which eventually unfolds as a full blown phantom opera. KK Null nipponizes the piece, making bowls sing and gongs crash. Finally, Trajkoski recasts his own performance as a musical narrative of Cecil B. DeMillean proportions.

In each of their untitled remixes, the eight artists have composed thought-provoking exegeses on a profound canon.

(http://igloomag.com)


Noise Appel Labelfest / rhiz 7.Juni 2012

Zwei ausgiebige Abende lang zelebrieren die grundgütigen Leute von Noise Appel ein Labelfest im Wiener rhiz. Aus dem Aufgebot eine ansehnlichen Auswahl ihrer fortschrittlichen Kräfte wird der Autor Zeuge des Auftritts von The Striggles, denen die avancierten Rockkombinate Reflector (siehe auch Platten des Monats) und Shit&Shine folgen sollten. Auf dieser Station ihrer Plattenpräsentationstour des titellosen Doppelalbums (siehe Reviews) geht im kleinen aber stimmigen Konzertraum des Gürtellokals die Post ab. Sowohl mit Leibes- als auch mit Geisteskräften wird der Bluesrock wie wir ihn kannten, herrlich aus der schnurgeradeaus-Richtung gezerrt. Auf mathematisch-dynamische Riffs folgen quasi-statische Passagen. Robert Lepenik und Gottfried Krienzer stellen so mächtige wie windschiefe Klanggebäude in den Raum, in denen auch die Soundarchitektur eines John Cage nicht als Fremdkörper herausragt. Dazu drischt Slobodan Kajkut in Mensch gewordener Leidenschaft die Drums - während Martin Plass ohne Rücksicht auf nennenswerte Verluste a) sich die abgründige Seele aus dem Leib singt, b) dem Bass aus Kilmisterbasis zusetzt und c) an einer Stelle dem Altsaxofon das das Quietschen und Um-Gnade-Winseln lehrt. Dank Energiegewinnung und Experimentierlust werden von The Striggles die Schuldisziplinen Blues und Rock'n Roll in eine neue Stratosphäre katapultiert. Mitreissend.

(Andreas Fellinger / Freistil #44 August/September 2012)


THE STRIGGLES: The Striggles (Hell Records/ Noiseappeal, 2012)

 

Dvostruki album austrijskih majstora, sada se već slobodno može reći, čudnog rocka koji nije niti noise, niti doom, nego nešto sasvim treće. Eksperimentalni rock.

The Striggles iz albuma u album neprekidno napreduju u alternativnom pogledu. Njih ne ždere hoće li skupiti milijun klikova ili će prodati, šta ja znam, 500-600 ploča koje štampaju. Njih samo zanima muzika. Kao sve prave alternativne bendove. Iz 70-ih ili 80-ih godina. Zanima ih samo vlastita umjetnost. Na ništa drugo ne obaziru pažnju, čak niti na trendove koji takoreći više ne postoje.

Sve kreativne karike koje bend ima iskristalizirale su se u ovom albumu koji iznosi čak 2 sata, ali kakvih 2 sata! Znam 'milion' ljudi koji će za ovo reći da je sranje i da ništa ne valja, znam one ljude kojima će se ovo sviđati mada ništa ne razumiju, a znam i one ljude koji će ovo uistinu i shvatiti. Svi oni imaju izgrađeni pojam oko alternativnog rocka i tek rijetki ga vole nadograđivati. U tome je stvar.

The Striggles su poseban bend, okey, prvi i drugi album su im bili noiserski-rock, no sa prošlim "StriggCatMummy" (2011) su otišli daleko dalje, u novu dimenziju. A sa ovim, najnovijim su se našli u toj dimenziji i izmislili nešto sasvim novo. Ja ne znam kako bi to nazvao, i čak nije niti potrebno, a možda i jeste. Za one glupe kritičare koji su nekad posprdno Can nazvali 'kupusarima', glupim Švabama koji nisu po njihovom mišljenju znali svirati r'n'r nalik na The Beatles, The Rolling Stones i Eric Claptona (i još mnoge druge). Ne, ovi Austrijanci se s time ne opterećuju. Oni su najmuzikalnija država na svijetu, imaju Mozarta, nemojte zaboraviti to...

Kako da vam opišem ovo iskustvo slušanja čevrtog albuma, ako do sada niste poslušali niti jedan rad ovih fenomenalnih Austrijanaca? Morao bih sve ponavljati, a to nema smisla (recenzije svih albuma su objavljene na Terapiji), a jedan jedini koji bi se mogao približiti ovom dostojanstvu kreativnog umjeća je celjski Actoon i u ono staro doba Can, Faust i Neu!, pa recimo i Kraftwerk iz vremena prva 3-4 albuma.

To sve ne znači da su The Striggles kraut-rock, ali imaju nešto veoma zajedničko - minimalizam, čistu kulturu glazbenika odrasle na školi elektro-akustike Stockhausena gdje se svaki ton pretvara u melodiju i poput 'križ-kraž' dijagonala se reflektira u glavni živčani sistem. Nemaju puno tonova, izabrani su pomno i udaraju. Ako je itko ikad uspio snimiti najneobičniju rock pjesmu koja je totalno alternativna i drugačija od svih pjesama na ovome svijetu, onda je to uspjelo upravo ovom bendu u, nećete vjerovati, 45 minuta dugačkoj hipnozi "Skull" gdje je bas gitara jedini i vodeći faktor. Nema drugog instrumenta, to nije Koja iz naše Discipline koji će sad odvaliti ružionu, ili neki drugi nama znan basist, to je, Mick Karn koji je izašao iz groba. 2-3-4 tona koji se melodijski ponavljaju i moduliraju. Odnosno, dokaz da se glazba može napraviti i na tako skučenom instrumentu kao što je bas gitara. Provesti tih 45 minuta uz ovu pjesmu je pravo iskustvo, ali to nije fokus albuma.

Po meni je domet prva pjesma "Loverboy" u kojoj je gitarist Robert Lepenik u suradnji sa bubnjarem, našim gore listom, zna se, Slobodan Kajkutom iz Banja Luke, ostvario 'tour de force'. Potpuno neobičan ritam i sklad gitarskih riffova u koorporaciji sa pjevačem zvuči znate kako - King Krimson, onako kako Robert Frip to zahtijeva od svojih muzičara. Ali na još alternativniji način. Novi način. Mislim da su The Striggles ovdje 'prešišali' i samog Frippa i Crimsone, a ako znate koliko su oni važni u kreaciji metala, riffova i tehnike, onda vam je sve jasno. Blueserska "Dehglung" se igra sa tempovima koji nalikuju na lagani dupstep (uz spoken word na njemačkom), a skoro 9 minuta dugačka "Blad" donosi dream-pop šarm ambijenta shoegaza križanog sa doom-stilom u drugom dijelu kompozicije. Francuski Alcest je spojio shoegaze i black metal, a ovi Austrijanci su spojili shoegaze i trip-hop. Tko je bolji? Teško za odlučiti... Možda je i najbolja za to gudačka "Penia", 14 minuta dugačka ekspresija uglavnom odsvirana na violončelu i gitari s gudalom, vjerojatno dvodjelna kompozicija Kajkuta u kojoj se odvažio u ono što smo čuli na "Glue sniffer". Meni je teško raspoznati da li je bend išao po onoj liniji Sonic Youth, Stockahusena, Throbbing Gristle ili po nečemu desetome, no napravio je 'ono nešto' važno i posebno. Rijetrko da se netko odvaži u ovakve eksperimente, koji su usput i totalno korisni za budućnost. Ovdje se, po mojoj procjeni, išlo u slobodni eksperiment s nadom da će dograditi današnju glazbu.

Cijeli album je praktički prava početnica 'novog rocka'. Ima ludilo, sviračkih strasti, pada i fokusa nalik na techno, ima zbilja fenomenalnih dionica, no stilski se ne može utrpati u niti jedan žanr. Ostavlja dojam unikata, a to će vjerojatno i ostati.

ocjena albuma [1-10]: 10

(http://www.terapija.net - horvi // 13/07/2012)


THE STRIGGLES: THE STRIGGLES (2012)

Label: Rock Is Hell / Noise Appeal


Nein, auch mit dem „The“ im Bandnamen und der traditionsverbundenen Bass/Gitarre/Schlagzeug/Gesang-Aufstellung sind The Striggles keine herkömmliche Rockband. Selbst wenn sie ziemlich hart zulangen können, ist das neue Album „The Striggles“ (Noise Appeal Rec./Rock Is Hell) wohl so etwas wie Meta-Rock. Wie der zustande kommt, erzählt Gitarrist Robert Lepenik: „Vier Leute gehen in den Probenraum und loten ihre Möglichkeiten aus.“ Angst? Braucht man keine zu haben – der in den Grenzgebieten zur Abstraktion wandelnde Experimental-Rock der Striggles ist keine Free-Rock-Orgie, sondern weiß Stille, Ausbruch und Dekonstruktion eine Form zu geben, die sich Kopf wie Intuition gleichermaßen bedient.

Im Pressetext zum neuen Album finden sich Zeilen wie diese: „In Zeiten, in denen so viele Bands auf anstrengendste Art und Weise idealistisch und eigenständig arbeiten, stechen The Striggles mit ihrem ‚Allerwelts-Rock‘ auf angenehme Weise heraus“. Das kann man auch als Journalismuskritik verstehen. „Wenn jemand wirklich etwas wissen will, dann muss er sich eben ein wenig bewegen“, meint Lepenik. Wenn sich solche Zeilen dann unbearbeitet in einer Krone-Veranstaltungsbeilage wiederfinden, sollte sein Ratschlag beherzigt werden.

Wer das Formatsprengende schätzt und auch den Kontext Pop einmal gerne verlässt, der könnte sich mit den aktuellen Soloarbeiten von Lepenik auseinandersetzen. Als Ergebnis mehrjährigen Forschens ist eben „Postepeno“ (GOD/Entr’acte) erschienen, eine strenge, aber meditativ anregende Arbeit zu Mikrotonalität, unstabiler Harmonik und Sinustönen, die Klaviertöne manipulieren. Große Kunst braucht Vorstudien: Die zu „Postepeno“ erscheinen dieser Tage unter dem Titel „Mögliche Unausweichlichkeiten“ auf Schnapsidee Records und Chmafu Nocords.

(Tiz Schaffer / Falter 28/12)


Ausgefuchste Sicht auf hilfloses Altern

Ein ausgezeichnetes Bilderbuch, ein ausdrucksstarker Schauspieler und eine außergewöhnliche Sängerin: Rundum perfekt ist "Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor" dem Theater Mundwerk unter der Regie von Simon Windisch im TaO! gelungen.

 

Foto © Mundwerk

 

Genial Martin Brachvogels pantomimisch wie charakterlich ausgereizter Reineke, den die grandiose, in allen Gesangssparten beheimatete Irina Karamarkovic zu schillernder Musik von Robert Lepenik begleitet. In ausgefuchster Eigenfassung auf Basis von Martin Baltscheits preisgekröntem Bilderbuch zeigt das Theater Mundwerk den fabelhaften Lebenslauf vom einst schlauen Jagdhelden zum vergesslichen, ohne Rudelhilfe aufgeschmissenen Tor. Originell ausgestattet (Bernhard Bauer) fesselt das famose Stück vom Altwerden jedes Alter.

(Kleine Zeitung 16. Mai 2012)


Im Nest ohne Seele

Spannungsgeladene Dramatisierung eines starken Jugendromans: Mit Janne Tellers Bestseller "Nichts" gelingt dem TaO! in Graz ein großer Wurf.

Unglaublich, dass der grandiose Jugendroman der Dänin Janne Teller, der mit Nägeln und Rosen beworfen wurde, auch auf der Bühne hält. So in der phänomenalen österreichischen Erstaufführung im TaO! unter Querdenker Simon Windisch. Geschickt bedient er sich in der spannungsgeladenen Dramatisierung der Pantomime, zaubert Slapsticks zwischen werktreue Epik und tänzelt mit rabenschwarzer Komik zur Musik von Robert Lepenik über die Lava aggressiver Sinnsuche, die in ihrer bitterbösen Ungebremstheit an "Die Welle" von Morton Rhue erinnert.

Famos Constanze Winkler als Klassensprecherin der in "Nichts" nach Nihilismus-Gegenbeweisen hechelnden Meute. Provokant Verweigerer David Valentek als Zwetschgenbaum-Adler über Bernhard Bauers mit Stofftieren angehäuftem "Berg der Bedeutung", der in der Spitzenproduktion beim Publikum nonkonformistische Existenzfragen aufwirft.

(Kleine Zeitung 25.11.2011)


KRST REMIXES (2CDR compilation by Chmafu Nochords)

Ah remixes, again. Why remixes, I sometimes wonder, especially when I have to think about remixes (of course)? Slobodan Kajkut released a 76 minute work called 'Krst', reviewed in Vital Weekly 735 and it was received well, despite the blackness didn't fit the brightness of the season. A work of slow, pounding drums, a choir, guitars and electronics. A fine work, but just exactly why this had to be remixed by a number of like minded artists one and half year later eludes me slightly. Eight remixes, all easily between ten and twenty minutes (one even twenty-two), spanning in total some 150 minutes of music. Of course I think the best remixes are those radically alter the original into something entirely unexpected, but sadly there is no Dubstep, drum&  bass, ambient house version to be spotted here, although Lepenik's stead fast rhythm may comes close to minimalist techno. Podrum takes some time but in the end has a bouncing techno inspired rhythm too, along with original byzantium voice. Trajkoski does something similar but stays more close to the original. KK Null takes the whole material apart through the use of sound effects. Plotkin, Lustmord, Kauders and Opcion stay a bit more close to the original, refining some of the original into whatever their original style is. That perhaps is a pity, but no doubt fans of their work may think otherwise, and those who like the original 'Krst' may think that the ones that don't sound like the original are bit off. Not bad at all, but somehow a bit overlong. Four of these are released on a double LP by Wire Globe Recordings (Lustmord, Plotkin, KK Null and Opcion).

(Frans de Waard / vital weekly / 2011)


THE STRIGGLES -  StriggCatMummy

 

Auf die Striggles ist Verlass. Seit dem 2008 erschienenen Debüt "Expressionism" fällt das steirische Quartett durch Noiserock auf, der sich keinen Genrekonventionen unterwirft, sondern dem Prinzip des lustvoll-lässigem Sich-Austobens folgt. Das bereits dritte Album ist als limitiertes Doppelvinyl erhältlich, und gleich der Auftaktsong gibt in Striggles'scher Herzlichkeit das Motto vor: "Fuck You". Es folgt weit mehr als eine Stunde vertrackte, dynamische, bluesgetränkte und dem Irrsinn zugeneigte Rockwüterei, die aber durchaus zum Scherzen aufgelegt ist. (GS)

Falter 30 / 2011


THE STRIGGLES - STRIGGCATMUMMY

Label: Noise Appeal / Rock Is Hell

Schon „Aloha“ war, wie man hier irgendwo nachlesen kann, kaum leichte Kost. Ich behaupte mal, dass „StriggCatMummy“ gar noch ein bisschen abgefahrener, kaputter, mit mehr Schabernack vollgepumpter und lustiger ist. Noise-Rock mit dem Schalk im Nacken quasi.

Begriffe wie „Mainstream“ und „Erfolg“ haben für die Grazer keine nachhaltige Bedeutung. Vielmehr machen sie genau das, wo sie so gerade Lust drauf haben. Eine sehr merkwürdige Bass/Gequitsche-Ruhephase mitten im Noise-Sturm zum Beispiel („Noi“) oder 90er-Alternative-vollgesogene Nachvollziehbarkeit („Tauchen“) gleich nacheinander? Auf jeden Fall. Im Grossen und Ganzen kann man das hier als Noise-Rock mit einem gesunden Experimentiergeist bezeichnen, die Slide Gitarre etwa trifft man auch nicht jeden Tag an. Shellac, Sonic Youth und Melvins zusammen mit tausend anderen Ideen. Dabei sind die Songs keineswegs zufällig, sondern einfach vielseitig. Hinter jedem dunklen Abgrund findet sich jedoch ein toller Moment.

Schatzsucher sind also hiermit sehr gut bedient. Fans von harter Musik, die genug haben von Bands mit einer zehnminütigen Halbwertszeit, ebenso. Anstrengend aber lohnenswert!

Doppelvinyl (180 Gramm) limitiert auf 300 Exemplare.

reto / http://www.pitfire.net/


The STRIGGLES  StriggCatMummy

Bester Tritt in die Eier seit langem! Auf einer Doppel-LP aufbereiteter und exaktest choreographierter Gewaltmarsch über milimetergenau sitzenden Noise Rock samt bluesgetränkter Slidegitarren. Schlagzeuger Kajkut-Striggle prügelt jede Gehirnzelle einzeln durch, Sänger Plass-Striggle beherrscht sein Fach vom tiefen Growlen bis zum Countertenor. Ich hab's mir mittlerweile schon unzählige Male angehört und noch immer keinen Fehler entdeckt. Versuch du mal.

Rokko / Rokko's Adventures /2011


THE STRIGGLES: StriggCatMummy

 

Rock is Hell/noise appeal (2011)

Definirati pojam originalnosti The Striggles nije jednostavno. Ovdje su dosegli svoj vrhunac. Treći album. Strahovito puno eksperimenata, različitih žanrova, pitkih rock pjesama i nekoliko abnormalnih i veoma čudnih iznenađenja.

U protekle dvije godine austrijski vrsni majstori noise i eksperimentalnog rocka bili su veoma produktivni objavivši dva vinilna singla "Disillusion/Sorry" (split sa Reflector) i 10'' "Cold Song" (oba 2010., Noiseappeal Records) sa obradama Henry Purcella, Nine Hagen i Eric Satiea, zatim trostruku audio kasetu "Sisi Top Sessions" (2010, Schnapsidee) u limitiranom izdanju od 60 komada, te su sudjelovali bilo kao bend, bilo kao solisti (Robert Lepenik i Slobodan Kajkut) na kompilacijama "Schnapsidee #20" i "The Finest Noise vol.24". Kajkut je objavio album "Kajkyt"(2009, Wire Globe Recordings/ Ohmafy Records/ God) i singl "Glue Sniffer" (2010, Wire Globe Recordings), te se bend individualno šetao na mnogim glazbenim teritorijima od elektronike i trip-hopa, preko rocka sve do ekstremnih oblika eksperimentalne glazbe.

Shodno tome, bend se na svojem trećem studijskom albumu doslovce prošetao po stilovima eksperimentirajući sa svime i svačime pri čemu je osnovno težište bazirano na uglavnom veoma plesnoj rock ritmici. Uvodni otvarač "Fuck you" je sjajan okidač kao doslovce preuzet od Led Zeppelin "Immigrant song" gdje se samo očekuje da Robert Plant zavrišti onaj čuveni krik 'oooooaaaaaaaaaa - oooaaaa'. Pjesma je presjecana sa interesantno podešenom bojom klavijatura (valjda jesu klavijature, a zvuče poput onih efekata Michael McNeila sa Simple Minds albuma "Sparkle In The Rain") i jednim poduljim minimalističkim intervalom sa gitarskim struganjem koje, iskreno rečeno, pojma nemam čemu služi i što predstavlja kroz gotovo dvije minute bubnjarskog galopa. Kao da je neki čudnovati techno/rave-trip... A takvih neočekivanih dionica i aranžmanskih obrata na albumu ima podosta gdje bend eksperimentira do mile volje. I što je interesantno, sve te eskapade savršeno dobro stoje u zadanim kontekstima kao ukusno odabran modni detalj uz perfektno sašijeno odijelo. Tako već u narednoj "Disaster" koja po svojim karakteristikama nosi neka od vitalnijih obilježja klasičnog noise-rocka The Jesus Lizard, gitaristi Lepenik i Krienzer šaraju sa slide dionicama i ekscentričnim fraziranjima kao da su u jednoj od tko zna kojih postava Frank Zappe, dok su vokali posve različiti (od arogantno pozitivno naglašenih baritona do ciktavih falseta). I tako otprilike pjesma po pjesma. Svaka je drugačija i različita, te se jasno uočava visoko postavljeni standard glazbenog umijeća cijele ekipe. U kompoziciji "So poky" iznenađuju sa electro/synth-pop relacijama nalik na Ultravox, The Human League i pop šablon The Cars. Danas se ovo zove indie-rock a'la Editors i Arcade Fire, a da su momci album objavili za neku veliku etiketu, ovu bi skladbu bez problema progurali kao singl i mogući hit. A pak u "Punky donky" šetaju teritorijem sludge/doom/bluesa poput Killdozera ili Melvinsa koji su se na posljednjem albumu jako dobro zabavljali s eksperimentima, vokalima i ritmovima. "Chemo roller" opet neodoljivo podsjeća na spoj The Jon Spencer Blues Explosion sa gitarističkom jazzy atmosferom Duane Denisona iz Lizarda, osobito na njegov jazzirani side projekt Denison Kimbal Trio. I ovo ima svoje hitoidne potencijale, osobito zbog učestalog ritma koji se dinamički pretvara u industrial. 7 minuta dugačka "Wings" zvuči totalno raštelano, pijano i psihodelično, taman onako kako to izgleda kad se nakon tetrevenke vraćate kući doma i sve vam se muti i vrti, a memorija sve sporije i slabije radi. Poznat osjećaj, ne? Ovdje su u tom pogledu The Striggles dotaknuli onu gotovo nedodirljivu atmosferu šizoidne bolesnoće The Birthday Party sa razlivenim zvukovima, vibracijama i završnom dionicom na ksilofonu.

Ali brate mili, šta su napravili u 19 minuta dugačkoj kompoziciji "Tyro", to će valjda sam Bog znati. Tromi ritam s doom referencama i minimalističkim gitarskim staccato melodijama poigravaju se opasno sa monotonijom od koje se može pošandrcati. Oli su The Striggles izmislili novi žanr? Ovo nije doom mada miriše nadebelo na njega, a nije niti trip-hop, a još manje neki chill-out. A majku mu, nije niti kraut-rock. Ovo je vrlo čudan stil koji bi mogao poslužiti za hipnozu ili u drugoj krajnosti, za psihičko izluđivanje, recimo zatvorenika ili onih kojima želite pomutiti razum. Da se nekome zavezanom za stolac ova pjesma ponovi jedno 5-6 puta mentalno bi malaksao nakon svega dva sata, a možda bi i zaboravio svoj materinji jezik. Ovo je veoma opasna kompozicija u tom pogledu i ubjedljivo je najoriginalnija u cjelokupnom opusu The Stiggles. Vrlo kratak tekst ne govori ništa određeno i pojavljuje se tek negdje oko petnaeste minute kada vam se sve pore napune monotonijom i hipnotičkim spleenom. Nakon ovog abnormalnog iskustva "Hoogie page" dolazi kao osvježavajuća vodica mada je pjesma veoma nabrušena sa noiseom na granicama metala i hard-rocka sa psihodeličnim efektom, a "Flesh" samo pojačava taj osjećaj da je 'sve dobro nakon "Tyro"', ha-ha-ha!!! E, da, "Flesh" je onaj pravi doom-metal sa naglašenim tromim ritmom, disonantnim gitarama i vokalom bačenim u mračni bezdan kao da netko kolje frontmena Martin Plassa. Definitivno je jasno da su se The Striggles idealno pronašli u doom vodama i ambijentalnim sferama.

A onda, na kraju slijedi novo iznenađenje - bossanova! Lagani elektro-akustičan latino ritam, veoma prijatna melodija akustične gitare, synth harmonije, vokal kao da Ian Curtis pjeva sa nebesa malko pripit i veoma raspoložen, oko njega brdo eksperimentalija, a sve to u 9 minuta dugačkoj pjesmi "Dino" koja neočekivano završava u nevjerojatno naglašenom noiserskom krešendu.

Međutim, kako je ovo već treći album benda, definitivno mu manjka jedna stvar - adekvatni tekstovi. Jer bend se niti na prethodna dva albuma nije nešto osobito iskazao u lirskom pogledu. Sve su to neke interne zafrkancije nalik na mahom bezazlene kraut-rock teme bez nekakve jasne ideologije i nečega što bi upućivalo na određeni svjetonazor. Nema stava i nema garda. Nema politike, nema angažmana. Nema religije, niti socijale. Samo malo emocija i insinuacija na nekakvu mentalnu boleštinu, no to se možda čini samo kao neko artističko poigravanje. Onako otprilike kao da su svi ti tekstovi neko nužno zlo koje se moralo pošto-poto ubaciti u aranžmane da bi činili skladnu i kompaktnu rock pjesmaricu. A uostalom, takav je i naziv albuma. Šta li predstavlja, tko će ga znati...

No, glazbeni dio je nevjerojatan, a on je najbitniji. Ovdje su The Striggles bez ikakve sumnje došli do svojeg kreativnog vrhunca i teško je za očekivati da će ovakvo djelo moći ponoviti. Možda će u daljnoj karijeri postati i komercijalan bend s obzirom da im pisanje 'pop' pjesama ide veoma dobro kao i eksperimentiranje, ali da će ovako čudan album napraviti, to je već tema za znanstvene rasprave. Možda.

Album ću sa zadovoljstvom slušati narednih 20-30 godina i stavljam ga u red onih koje bi sa sobom ponio na pusti otok.

ocjena albuma [1-10]: 10


http://terapija.net - horvi // 16/06/2011


THE STRIGGLESStriggCatMummy

Rock is Hell/noise appeal / rec: 10


Rock mit ausgeprägtem Hang zum Experiment kredenzen, nein, katapultieren The Striggles auf den Präsentierteller. Immerhin haben wir es mit den local heroes der Murmetropole zu tun, quasi mit den steirischen Bulbul. Die einst von freiStil-Genossen Stefan Rois kreierte Definition des (schwer)metallisch beschaffenen Rock’n’Roll – hack hackhackhack hackhack – gilt erwartungsgemäß auch für diese dunkel schillernde Combo. The Striggles machen nämlich Nägel mit Köpfen und zeigen uns unmissverständlich, wo der Bartl den dazugehörigen Hammer holt. Alles hat eine schöne Schwere und eine Ernsthaftigkeit, die jegliche Form distanzierender Ironie kategorisch ausschließt. Schließlich haben wir es hier mit ernster Musik zu tun, nicht mit Larifari. Nicht selten treffen wir auf schräg verzerrte, quer gegeneinander verzerrte Gitarren, einmal auf geradlinige, dann wieder auf gegenläufige Rhythmen. Wie alles auf dem Rock is Hell-Label ist auch „StriggCatMummy“ mit Liebe verarbeitet: 180 Gramm Vinyl, feines Cover; passend zur grob namhaft gemachten Besetzung Lepenik, Krienzer, Plass – und jenem Kajkut am schwer bewaffneten Schlagzeug, von dem in dieser Gazette in absehbarer Zukunft noch als Komponist die Rede sein wird. Heller irrt wieder einmal: Die wahren Abenteuer sind selbstverständlich nicht im Kopf, sondern befinden sich im konkreten Fall auf den Seiten 3 und 4 dieser Prachtplatte. Großes, extrabreit angelegtes Rocktheater, das in „Tyro“, dem einzigen Stück auf Seite 3 der Doppel-LP, epische Ausmaße annimmt, um, eingeleitet von einem knochentrockenen „Flesh“, im finalen „Dino“, das überraschend leichtfüßig tänzelt, den opernmäßigen Gipfelpunkt zu erklimmen. Apropos Oper, und falls das bis jetzt noch nicht klar geworden ist: „StriggCatMummy“ muss als Opus magnum der Striggles verhandelt werden. (felix)

(Freistil_37, felix, Platte der Monate Juni / Juli)


Die Musik von "The Striggles" ist hervorragend einordenbar und lässt sich ad hoc in zwei kurzen Sätzen beschreiben. Kein Wunder, passt diese Band doch locker in vorgefertigte Schubladen. Es ist gar nicht notwendig die Musik zu hören - zwei Sätze reichen und und man kann sich die 08/15-Sosse eh vorstellen. ( Eigentlich reicht "Rock").

Die einzelnen Bandmitglieder sind nicht voneinander zu unterscheiden. Eine handvoll Bands mögen sie zwar, diese sind aber für "The Striggles" nicht Vorbilder, sondern werden einfach billigst kopiert.

In Zeiten, in denen so viele Bands auf anstrengendste Art und Weise idealistisch und eigenständig arbeiten, stechen "The Striggles" so mit ihrem "Allerwelts-Rock" auf angenehme Weise heraus.

"The Striggles" scheissen übrigens auf Fans und von den wenigen die sie haben wollen sie mit Nachnamen und per Sie angesprochen werden.

Ideologiefrei sind sie auch, äusserst leicht zu konsumieren, tun fast niemanden weh und so wandlungsfähig, dass sie sich blitzartig jedem beliebigen Trend anpassen können. Sie sind ausgesprochen faul und verbrauchen nur sehr wenig Steuergelder.

Die Band spielt wie Bon Jovi und der Sänger ist von Bryan Adams kaum zu unterscheiden. Und umgekehrt.

Sie sind nicht lästig, denn von dieser Truppe wird man auch in Zukunft nicht so oft hören!

Spielt man ihre Platten verkehrt ab, erlebt man keine besonderen Überraschungen.

(Info- und Pressetext "The Striggles" 2011)


THE STRIGGLES "cold song" - noise appeal 10"

 

Die drei Stücke haben es in sich: The Striggles, ein Grazer Quartett, das bislang an der subtilen Dekonstruktion von Hardcore und Blues gearbeitet hat, gehen es diesmal noch die Spur konzeptueller an. Und werden dabei noch besser. Gut, es sind Coverversionen, die Umsetzung allerdings ist nicht nur originär und kunstvoll, obendrein gilt: Jeder Song ist ein eigener stilistischer Biotop, die Striggles legen sich nicht als Striggles über die Stücke, nein, sie erfinden sich für jedes beinahe schon neu. UrheberInnen der Coverversionen sind Henry Purcell, Nina Hagen und Erik Satie. Der "Cold Song" von Purcell stammt aus der Oper "King Arthur", die Ende des 17.Jahrhunderts entstanden ist. Eventuell kennt man den "Cold Song" auch in der Version von Klaus Nomi. Messerscharfe Riffs, warm-brutzelnde Gitarrenwände, eine Arie für den Avantrock-Freund. "Wau-Wau" von Nina Hagen wird gnadenlos in Hardcore-Manier eingeprügelt, die feinen Zwischentöne machen's aus. Zu guter Letzt noch der Satie, sein Stück "Je Te Veux", ursprünglich ein langsamer Walzer, und ja, auch schwofen können sie, die Striggles. Das Cover stammt vom deutschen Grafiker und Künstler Matthias Picket, es steht den Songs um nichts nach.

(Megaphon Dezember 2010, Tiz Schaffer, Platte des Monats)


THE STRIGGLES - Aloha (Noise Appeal)

 

Noise ... øhm noget

Det østrigske (?) noiserockband The Striggles holder de personlige informationer tæt ind til kroppene, men på papiret ligner det en kvartet med en standardekvipering i form af bas, to guitarer og trommer. Og Aloha ligner bandets andet album.

Siden albummet er der kommet en lind strøm af vinyl, syv såvel som ti tommer, alene, som split. De har desuden medvirket på flere kompilationer. Er dette ikke nok, loves en ny fuldlængde i dobbelt vinyl med den løfterige titel StriggCatMummy på gaden snarest.

På Aloha leverer bandet en slags noise/sludge, der – indrømmet – har melodiske ansatser fra tid til anden; eksempelvis har nummeret ”Wait” et rimeligt fængende riff.

De bliver dog aldrig helt så interessante som eksempelvis landsmændene i Reflector, med hvem de deler pladeselskab, har splittet singler og ødelagt koncerter med. Bevares. På albummet findes da arrigskab, raseri, vildskab og alt det, som skaber genren, men det virker på en eller anden måde så kalkuleret, så stramt og styret. Det larmer altså, men udover en vis dragende, hypnotisk monotoni har jeg svært ved at gennemskue meningen med hverken band eller album, men nogle vil givetvis kunne hente noget i den energiudladning, albummet trods alt har.

Men af en eller anden grund forbliver albummet først og fremmest mig deprimerende at lytte til. Det betyder selvsagt, at påvirkning finder sted. Lytteren tilbydes måske alt for få muligheder for at få luft. De prøver at variere udtrykke med til 30-jazz-beat og tilsyneladende uprovokerede, udefinerbare lyde, men det gør ikke nogen forskel. Dog er sidste skæring, ”Lord”, om end stadig monoton, alene i kraft af et sænket tempo og ophævelse af alle melodiske tiltag noget helt andet; en slags depressiv doom, som stadig ikke er opmuntrende, men lige som mere uden beregning og nemmere at sluge.

(http://www.geiger.dk / Lars Mikael Døring, 1.3.2011)


The Striggles - "sisi top sessions" (3 Cassetten)(Schnapsidee - Records)

 

Als Vorbote und Überbrückung zu künftigen Großtaten (ein Album für 2011 darf erhofft werden) veröffentlichen die Striggles eine eigenbrötlerische Edition mit Musik, die man als Medaillenkehrseite zum gepflegten Wahnsinn ihrer brachial lärmenden letzten Alben interpretieren könnte. Auf den "SiSi Top Sessions" führt das Grazer Rockquartett Reduktion und Verschwendung zusammen. Das Klangdokument ihres Aufenthalts in den Räumlichkeiten von Schnapsidee Records wird nicht als schnöde Datenmenge vertrieben, sondern als in eine VHS-Hülle (remember?) eingelegte Dreifach-Compact-Cassette (remember?).

Exzentrisch wie das gewählte großzügige Format ist das Material, das man darauf zu hören bekommt.

Die erste Hälfte besteht aus minimalistischer Versenkungsmusik, ein pointillistisches Klanggemälde, zusammengejammt in Zeitlupe, das langweilig und dann doch irgendwie grandios den Habitus des ewig dahinwurstelnden, der permanenten geistigen Verschleppung anheimgefallenen Rockers mit jenem des E-Avantgardisten kurzschließt: Grateful Dead goes Klaus Lang.

Werden die Striggles sonst eher mit dem musikalischen Dreschflegel selig, hier erreichen sie ähnliche Intensität mit leiser Verrücktheit.

Nach gefühlten 2 Stunden entsteht dann so etwas wie Barjazzmusik, allerdings eine, die bei David Lynchs Remake des Spongebob Schwammkopf-Films oder etwas ähnlich durchgeknallt Kindischem brauchbar wäre. Eine noiseige Episode, die bisweilen an den Schrei des Delfins gemahnt, wird schließlich - wir sind mittlerweile auf der fünften Tape-Seite angekommen - von beatgeschützter Musik abgelöst. Die minimalistische Gitarrendisko verebbt und fällt schließlich wieder in die Reduktion des ersten Teils zurück.

Wenn das alles einer höheren, irgendwie kompositorisch intendierten Dramaturgie geschuldet ist, ist sie mir nicht aufgefallen, zweckdienliche Hinweise dazu gibt es ebenso wenig wie eine Trackliste. Man kann die Cassetten wahrscheinlich aber sowieso in beliebiger Reihenfolge anhören. (bertl)

Freistil #35 Februar März 2011


THE STRIGGLES "cold song" - noise appeal 10"

Die Grazer Krawallbrüder The Striggles haben ebenfalls eine schmucke Ten-Inch-EP veröffentlicht. „Cold Song“ (Noise Appeal) überrascht mit drei ungewöhnlichen Coverversionen (Klaus Nomi, Nina Hagen, Eric Satie), gespielt als undogmatischer Noiserock, der mit dem Wahnsinn flirtet, gleichzeitig aber ein schelmisches Grinsen im Gesicht trägt.

Gerhard Stöger in Falter : Woche 48/2010 vom 1.12.2010 (Seite 25)


THE STRIGGLES "cold song" - noise appeal 10"

Noch bevor die Striggles inder KAPU einen Ton spielten, dachte ich mir:
"Verdammt hässliche Band - die können nur gut sein".

Und meine Bauernschläue trügte mich nicht, denn sie knallten einem eine Stunde lang den irrwitzigsten, kreativsten Noiserock um die Ohren und beendeten ihn mit dem fulminanten "Cold"-Song als Zugabe (einer über 300 Jahre alten Coverversion aus Henry Purcell's Oper "King Arthur").

Jetzt gibts diesen Song mit zwei anderen, Wau Wau von Nina Hagen und Je Te Veux von Erik Satie auf 10"Inch.
Wer nach jahrhundertealten Kompositionen dig't - sie so freakig und dreckig umsetzt, und wenn man den Coldsong gesangsmässig so dahebt, dass Klaus Nomi im Grab noch aufhören würde, dann hat man alle Daumen nach oben verdient.
Außerdem wenn ein alter Hip-Hop-Sack wie ich sein erstes Review schreibt, nur um diese Scheibe zu ergattern, sagt das ja auch schon so einiges.


(Laima - KAPUzine Jänner /Februar 2011)


"Hart sein",  ein Theaterstück von Simon Windisch

Auf der Stufe zum Bürgerschreck

Zuletzt gleicht Christina Webers Greißler-Bühne einem Schlachtfeld, auf dem zuvor die noch von magischer Fantasie beflügelte "Maus" Lydia Grassl und das wilde "Reh" Tilla Rath ihren Oppositionsgeist austoben, ihre Revolte gegen Konventionen, Gesellschaft und Gesetz ins Extrem verlängern.

Als Bürgerschreck zeichnet Autor und Regisseur Simon Windisch in "Hart sein" die Jugendlichen auf dem mit Kraftproben bis zum Ladendiebstahl gepflasterten Nebelpfad ins Erwachsenenalter. Zusammen mit dem aus der Fasson gekitzelten Jungpolizisten Herwig Ofner legt die musikalisch (Robert Lepenik) wie schauspielerisch tolle TaO!-Crew ein ungewöhnliches Stück über Selbstbehauptung im Stadium der Orientierungslosigkeit hin. Absolut sehenswert.

(EWS, Kleine Zeitung 5.November 2010)


 

LEPENIK - music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

Hinter einem nostalgischen Fotocover verbirgt sich diese CD mit einem aus 18 Tracks bestehenden akustischen Gesamtkunstwerk. Das, was Lepenik hier aus Samples, Text-to speech-Software, elektronischen Instrumenten und einem Saxophon zusammengewoben hat, lässt sich vielleicht am ehesten noch mit "x-lounge" beschreiben. Lepenik entführt die Hörerschaft in einen akustischen Film. In einem warmen flow reist man durch Krimi-Szenarien, durch seltsame Orte  und dunkle Städte. Ambiente Atmosphären, satte Drones und die Reise stellenweise beschleunigende Rhythmen begleiten diesen Ausflug und lassen am Ende den Finger sofort zur Repeat-Taste wandern. Einfach schön!

thuja (http://thuja.twoday.net)


LEPENIK - Grete Vor Dem Haus

Chmafu

A valuable if slightly laconic release coming in a light cardboard box enriched with two evocative black and white photos, lasting approximately 26 minutes, published in 2008 but only now arrived in my player. Robert Lepenik, an Austrian sound artist, employs rarefied touches of an acoustic piano, letting the ensuing reverberations metamorphose over the course of shimmering prolongations, most likely via laptop. Something that starts like a regular note or chord turns into a sequence of weirdly drifting frequencies, sounds that vacillate at a snail's pace with noticeable effect on the subconscious. The whole piece is constructed in this way, the lone change represented by the progressive desertion of actual notes to facilitate the evolution of the treated emanations. It's a classy experiment, halfway through contemporary ambient and timid improvisation, that -- despite an essential linearity -- requires several spins before exposing its austere attractiveness completely. A vague comparison may be tried with parts of Ryuichi Sakamoto and Alva Noto's production, although Lepenik chose to investigate more mysterious environments, leaving things suspended for lengthy stretches characterized by those slowly sloping lines. Introspective sensations finding their meaning in a fusion of technical compatibility and mild puzzlement, a record that is functional in different types of condition, easily fitting in the category invented by this reviewer a few years ago called "Sunday afternoon winter music". It still works fine with today's warm sun, though.

massimo ricci / touching extremes


Lepenik
Grete vor dem Haus CDR
(chmafu nocords)

Das Klavier. Holzgewordene Zentralperspektive des Bürgertums. Stein des Anstoßes für diese drei Produktionen. Beginnen wir mit der Überraschung: Robert Lepenik war uns bereits als postrockender Minimalist und verträumter Tänzer begegnet, nun hat er in seiner knapp 30-minütigen Studie Grete vor dem Haus eine zerknautsche Gummimaske auf. Sie zeigt, ja genau!, das Gesicht von Morton Feldman. Was mit einem prägnanten Anschlag beginnt, zerstäubt sich in alle Windrichtungen, geht an die Grenzen des Hörbaren und rockt vor allem in der Pedalbedienung, wie es scheint. Töne waren da, das war aber gestern. GROSS!

(http://www.aufabwegen.de/magazin)


Diagonale-Eröffnung Bilanz:

.....Das schönste Bild für den Abend fanden Helmut Kaplan und Robert Lepenik: Für die anschließende Party verwandelten sie die List-Halle in einen elysisch-entgrenzten Ort - beschallt von Harfenklängen und hardcore.

(Falter Nr.12/2010  Thomas Wolkinger)


STRIGGLES / REFLECTOR - split

(7", noise appeal / interstellar / rock is hell)

Two weeks ago I happened to be roaming about in my cellar and I opened an old box and found some old fanzines. So on a hunch I decided to grab two issues of Howl magazine, number 10 and 11 from late 1991, to read them. What a riot. I was instantly drawn back into the best years of my teen/twendom. The records reviewed all happened to somehow make it into my collection throughout the years. There are articles about the Honeymoon Killers, Louis Tillet, Thin White Rope, Sympathy for the record industry, Antiseen, Posion Idea, Okra records, Melvins on their new album "bullhead" and so on. All the greatest noiserock and grunge rock is there. One reviewer rants about the first single by Hole saying they will never stand a chance of ever making a name for themselves. There is even an advertisement for Nirvana's "Nevermind" with a copytext reading: "they are already a hot name amongst scenesters in England!" And you know what else was obviously all the rage around '91? Single clubs. And I mean record labels that release special singles and send them to subscribers. I bet all of those are worth a million now.

Now here is a single where two great noise rock bands cover each other's songs. How cool is that!? Makes me feel even more like 1991. Reflector kick into "Sorry" with a slow (what else!) noise rocker with distorted vocals mixed into the back, which makes it sound like one of my favorite noiserock bands from back then, Distorted Pony. If you know them you are a friend of mine. Then they break into a basic Melvins-Metal-riff that will make them a lot of friends, I am sure. Then back to slow grind.

The Striggles on the other hand add some falsetto vocals to "Disillusion" and bang away on hit with heavy drums and bass and a distorted guitar the way it should be. I am thinking Tar constantly. And then Chokebore. And then Tar. Closing down The Striggles pay tribute to Reflector's outstanding approach to music by having a long, echoing drum solo that sounds more like Joe Prestons Melvins/Kiss-Solo-12".

Believe you me, The Striggles "Aloha" and Reflector's "Pass" are amongst the best albums that have been released in 2009. So you better also try to get ahold of this seven inch to deepen the impact and give some nice people a friendly handshake.

PS: If you happen to own some more issues of Howl magazine, early ones especially, drop me a line. If you have the accompanying seven inch to go along, I pay good money for that.

(http://www.monochrom.at/cracked/reviews)


THE STRIGGLES: Aloha (Noise Appeal Records, 2009)

Drugi studijski album vrsnih austrijskih noise-rockera je sukladni nastavak odličnog prvijenca "Expressionism" (2007) s kojim u potpunosti nastavljaju svoj utabani rejting ne libeći se niti eksperimentalizacija.

Nema se što puno pričati. Zvuk albuma je čvrst i kompaktan, podijeljen je na žestoke i atmosferičnije kompozicije sa masnim gitarskim riffovima Rober Lepenika i Gottfried Krienzera, različitim vokalnim varijacijama basiste i pjevača Martin Plassa uz odriješite bubnjarsko ritmične šuseve Slobodan Kajkuta, Banjalučana sa glazbene akademije u Grazu. Produkcija je čista i rafinirana (The Stiggles & Bernd Heinrauch), a izdanje je prilagođeno za starinski klasični vinil LP podijeljen na dvije strane sa po 4 kompozicije.

Od prve skladbe "Ease it" do posljednje "Lord", The Striggles predočavaju punu snagu glazbene noise-rock kompetentnosti fluidnim protokom snažnih, ponekad furioznim, a ponekad eksperimentalnijim atmosferama u kojima ne jenjavaju bijesno opaki ritmovi prilagođeni upravo za žive nastupe. Žestoke skladbe premda imaju svoje debelo zaleđe u klasičnoj američkoj ostavštini Steve Albinijevih produkcijskih zahvata donose osobiti autorski pečat po kome se band na kilometre odvaja od standardnih načela žanra. Raznoliko isprepletene sekvence brujajućeg basa, gitarske kombinacije i metronomski zvrzlani 'kreni-stani' ritmovi u slojevito obrađenim aranžmanima "Ease it", "Jack", "Up to me" (sa gotovo hardcore strukturom), te snažnom indie-rock melodično hitoidno plesnom "Wait", a naposljetku i instrumental "Naiv", frcaju eksplozivnošću i ubojito energičnim nabojem, a poseban šlih svemu pridodaje Martin svojim vokalima koji uz klasični, a ponekad i visoko ciktavi falset (nalik na Bee Gees vokale) šapta, stenje, jeca i grči se. 

Laganije skladbe prožimaju opaki noise/blues-rock sa varijabilno promjenjivim tempovima, primjerice u ambijentalnoj "Dull & lazy" sa glasnim i tihim dionicama gdje band eksperimentira sa zvukovima do mile volje, od minimalizma do melodijsko harmonijskih nadogradnji u kojima se najbolje očitava njihova suptilna superiornost, te u "Life is pretty (black)" gdje su zašli u mračan session ambijent ispreplitanjem laganog i rockerski podmuklog jazz-bluesa. Posljednja "Lord" dođe kao stanoviti otklon od standardnog noise-rocka ka doom, pa čak i industrial-rocku (bez metal predznaka) gdje uz hipnotičke taktove i turobno mračnu atmosferu majstori na gitarama u jednoj dionici zvuče kao eksperimentalni komorni gudači.

Sve je posloženo u zaista rafinirani konglomerat kome se ne može apsolutno ništa predbaciti. Stilski, žanrovski, zvučno, aranžmanski i produkcijski, ovo je jedan od bisera novovjekovnog noise-rocka kome su The Striggles udahnuli novi život, te svojim hrabrim i pronicljivim izletima u eksperimente otvorili nove horizonte.

(http://terapija.net)


Sternstunden 2009:

Falter Steiermark Pop-Jahres-Charts auf Platz 3:

The Striggles: Aloha

Hardcore-Blues reicht harschem Noise Rock die Hand. Das Grazer Quartett hat ein intelligentes und sehr bedrohliches Zweitwerk eingespielt.


(Falter Nr.52/2009)


THE STRIGGLES - Aloha (Noise Appeal)

Dies ist das zweite Album und, ja nun, in der Wahl ihres Bandnamens haben sie eindeutig versagt, die vier Grazer. So kann man nicht heißen. Außer man ist eine Fifties-Tanzbodentruppe mit Schlurf, Creepers und "Maturaball" im Tourkalender.

Aber sind sie das? Nein. Aber so was von nicht. Diese Herren sind Noise, schwerer Rock, Schrei-Blues und geschult in der Kraft durch Verneinung. Keine Attitüden, keine Posing, keine interaktive Homepage, kein gar nichts. Außer das was es ist: ohrenbetäubendes, hirnreinigendes und schubladenfernes Kopf-runter-Kinn-nach-vorne Lärmen.

Stoner Rock Elemente, Indie Strukturen, Blues Riffs, das geht alles zusammen. Und führt zu internationaler Beachtung, immerhin hat man beim Elevate Festival dieses Jahr mit Damo Suzuki gezeigt, wo der Bartl den Most herholt.

Aus Graz. Ausgerechnet. Mit diesem Namen! Unfassbar. Klasse. Ohren auf!

(Skug  #81, 1-3/2010 Alice Gruber)


THE STRIGGLES - Aloha (Noise Appeal)

Lüpfiger Noise-Rock aus Österreich. Und zwar nicht irgendwie, sondern vollkommen verrückt. Hier werden die Extreme ausserordentlich stark ausgelotet. Von variabel über einfühlsam bis komplett nervtötend ist da alles vorhanden. Starker Tobak!

Diese vier Herren aus Graz haben wirklich einen kleinen aber feinen Schaden. Hier wird die Repetition und der Lärm fast in Perfektion zelebriert. Jeder dieser acht Songs ist auf seine eigene Weise unglaublich konsequent und gegenüber den anderen Songs recht einzigartig. Der Grundaufbau ist hier jeweils schon fast der ganze Song, auch wenn die sich meist sehr interessant anfühlen. Man kann zum Beispiel kaum glauben zum Beispiel der unerträglich minimalistische Opener "Ease It", der wie die St.Anger-Metallica im Doom-Wahn klingt und das jazzige, beinahe an Earth erinnernde, und durchaus feingliedrige "Life Is Pretty (Black)" auf dem selben Album sind. Dann gibt's da aber auch noch kaputter Noise mit Heliumstimme ("Jack"), Krach ("Up To Me") und einen wirklich sehr guten Stoner-Blues-Track namens "Naiv", am Schluss gar noch einen astreinen Drone Doom-Song. Dieses Album ist herausragend vielseitig und vor allem auch sperrig wie sonst fast nichts. Das aber auch auf sehr hohem Niveau.

Der Band merkt man dann auch ihre Spielfreude und auch die instrumentale Qualität jederzeit an. Wer wieder mal gut zerstörte Musik, die richtig herausfordert, hören will, soll nicht zögern. "Aloha" ist ein vollkommen gelungenes wenn auch sehr anstrengendes Album. Lasst euch da mal nicht vom Cover täuschen.


(reto / pitfire.net / Dezember 2009 )


Chaplin: City Lights

Publiziert 6. März 2009

Filmcasino 1.3.

Eine Stummfilm-Matinee im Rahmen des 10. Akkordeonfestivals, d.h. mit Livemusikbegleitung. “City Lights” ist mit “Great Dictator” mein Lieblingsfilm von Chaplin. Er vereint viele Vorzüge seines Filmschaffens: Komik (der Boxkampf!), intelligente, bis ins Detail ausgetüffelte Choreographie, Sozialkritik in Kombination mit zum Teil melodramatischem Stummfilmpathos, exzellente schauspielerische Leistungen.
1931 lief “City Lights” während der Depression in den amerikanischen Kinos und man kann sich die Wirkung des Films auch heute noch gut vorstellen. Einerseits tröstend durch Humor und mit der humanen Botschaft, dass Solidarität helfen kann. Andererseits erkenntnisfördernd, in dem die soziale Realität verfremdet gespiegelt wird. Die musikalische Livebegleitung war grandios. Lothar Lässer am Akkordeon und Robert Lepenik an der Gitarre unterlegten den Film mit einer nuancierten Tonkulisse (von schrägen Tönen für Dialoge bis hin zu klassisch “emotionaler” Filmmusik). Ein höchst erfreulicher Filmnachmittag, resultierend in dem Vorsatz, wieder mehr Stummfilme anzusehen.

(www.koellerer.net )


(Metal-Net-Fanzin Earshot an Noise Appeal)

 

Hello, ihr habt dem Earshot zwei Scheiben geschickt (Reflector, The Striggles) – sorry, aber wir haben das Hauptaugenmerk auf Metal, das Zeug würde nur verrissen werden, ich würde euch die Scheiben gerne zurückschicken, bitte um die Adresse. 

LgBettina


THE STRIGGLES - Aloha (noise appeal)

 

The Striggles befeuern nun bereits zum zweiten Mal die Stereoanlage mit tonnenschwerem, intelligentem Gitarrenrock. Ihrer Großtat in Sachen raubeiniger Intelligenz "Expressionism" schickt das Quartett nun mit "Aloha" (Noise Appeal) ein zweites, nicht minder aufregendes Album nach. So formbewusst wie die Striggles lassen derzeit wenige Bands die Sau raus.

Das krachende "Aloha" schlendert zielgerecht zwischen Lärmattacken, Experimentalrock, brachial-sexy Rhythmen und sich stets bedrohlich gebenden Ruhepolen. Live ist diese Klang gewordene hochklassige Mixtur aus Übellaunigkeit und Lebenslust, Humor und bitterem Ernst morgen Samstag im Grazer Forum Stadtpark zu erleben.

(Kronenzeitung, 4.12.2009, Martin Gasser)


Lepenik - Grete vor dem Haus

 

Dan blijkt gitaren mishandelen in de snoeiharde metal/industrial band Fetish 69 niet genoeg te zijn voor Robert Lepenik. Op het prachtig vormgegeven Grete vor dem Haus geeft hij een gansch andere kant van zijn kunnen de ruumte. Dat het ingetogen ging worden, daar gaven het kartonnen doosje en de vage kofferfoto al hints van. Maar waar ik op grond van die hoes verstilde slowcore verwachtte, is Lepenik juist nog verder afgedwaald van des Fetish 69’s guitaargeweld: richting modern klassiek! Voorzichtig pianospel en elektronika tasten elkaar af. Dan doemt al snel een naam als Alvin Lucier op, maar Lepenik houdt het nog wel een stukje serebraler dan dat. Want hoewel er af toe een een trommelvliessplijtende piep opduikt, blijft het zeer fragiel. Op deze seedee staat maar één track, maar die duurt dan ook wel meteen een klein halfuurtje. Er is veel witruimte, veel stilte, veel adempauze. Als twee geliefden die elkaar nog zeer voorsiktikjes verkennen, voor de allereerste keer. Elke minieme beweging van de luisteraar lijkt dit kapot te kunnen maken. Het beste wat je kunt doen is dus vastgenageld blijven zitten aan je zeten en LUISTEREN de godganselijke 26 minuten lang. Te vrezen valt dat dat in onze huidige ADHD maatschappij waar zappen, snelheid, vluchtigheid en gemaksmaaltijden de dienst uitmaken voor velen alweer teveel gevraagd gaat zijn.

Tim Donker (http://www.derecensent.nl)


Stafan Bauer - Ohrmong

 

ohrmong is n wel heel speesjale rielies binst de chmafu-diskografie. Het is n film van Stafan Bauer die verslag doet van n treinreis doorheen Mongolië. Wie hierbij n vier uur durende dokumentaire verwacht komt echter bedrogen uit want de film is gedaan voor je banaan kan zeggen: slechts n krappe acht minuten lang ligt t eigenlijk eerder in t zjanruh der “videokunst”.

Bauer trekt ons via n serie klose-ups de trein binnen: zo krijgen wij bijvoorbeeld de metalen plee van nabijer te zien dan enig gezond mens ooit graag zou willen, en daarna kunnen we ook het fonteintje nog es grondig inspekteren. Van zodra de klose-ups gedaan zijn worden we meegenomen op n tocht doorheen alle koepees via hand-held kamerawerk (de sieneast is focalisator, kameraman en ik-persoon ineen) wat resulteert in de inmiddels overbekende schokkerige en soms onscherpe beelden. Bij de laatste koepee eindigen we: een hand (te vermoeden valt de hand van de kameraman) krabt het ijs van de ruit en filmt doorheen het ontstane kijkgat het gedeelte van het spoor dat we zojuist achter ons gelaten hebben. Dat is de film. Meer niet.

Maar daarmee is de deeveedee nog niet gedaan. Die is geënt op de gedachte dat geluid onze waarneming alterneert. Dat is een juiste gedachte. Allicht weet gij u nog wel van vroeger te herinneren dat de rit naar school een andere rit werd als u uw walkman ophad. (kennen we die nog, jongens, de walkman?). En de dag erna, met een andere teep werd het weeral een andere rit. (kennen we die nog, jongens, de teep?). ohrmong stopt niet bij de kale beelden, de walkmanloze rit naar school. Zestien komponisten werd gevraagd om hun eigen soundtrack bij de beelden te krejeren. Deze zestien: andrew duke, andrew mays, dead violets, erdem helvacioğlu, billy gomberg, gydja, kauders, lepenik, maru, paul yates, pyo., sascha neudeck, SEB…, sound_00, thanos chrysakis en zusammenhanglos leggen alle hun eigen geluiden overheen de hogergeschetste beelden waarna een (lichtelijk) andere film zou moeten ontstaan.

Dat is een interessant eksperiment. Niettemin vallen er nog wel enkele bedenkingen bij het uitgangspunt te maken. Om te beginnen gaat het natuurlijk niet om any trein doorheen any landschap. De setting is zeer spesifiek: doordat het om Mongolië gaat voeren sneeuw en ijs de boventoon, bevinden we ons aan boord van uw meest Orient Express-achtige trein midst voornamelijk aziatiese medereizigers en dito treinpersoneel. Dat maakt dat dit in de ogen van n westerling geen lege beelden zijn die naar believen opgevuld kunnen worden met eksterne betekenisgevers zoals muziek en geluid. Neen, de beelden zijn van meet af aan “geladen” met n zeker “eksotisme” en de marzje die gelaten wordt aan de filmscore is dus minimaler dan wanneer het zou gaan om inwisselbare, dagdagelijkse omgevingsbeelden die wij allen kunnen zien vanaf de 1ste sekonde dat we de straat op gaan.

Daar komt bij dat je, met het orzjieneel meegerekend, wel zeventien keer die acht minuten voor je ogen krijgt en ik peins dat er geen zinnige ziel is die alle zeventien versies na elkaar gaat zitten kijken. Dat maakt het eksperiment onzuiver: zijn de verschillen in waarneming nu te wijten aan de muziek of aan de variasies in uw eigen gesteldheid? Zo keek ik zelf enkele versies op n keer midden in de nacht na enkele biertjes, en enkele andere versies broodjenuchter op de welbekende regenachtige zondagmiddag. Dat zijn niet echt vergelijkbare “kijkomstandigheden”.

Ten laatste zijn er zeker duidelijke verschillen tussen de zestien komponisten: de een haalt zijn inspirasie uit (minimal)techno; de ander gebruikt drones. Er is geluidskunst, er zijn sampelaars. Er zijn er die een bepaalde “seriëliteit” gebruiken waar anderen weer meer “een track uit één stuk” hebben afgeleverd. Velen gebruiken elektronika; een enkeling “echte” instrumenten. Eéntje gebruikte tekst. Sommigen laten de beelden de muziek dirigeren en trekken het beeldritme door in het auditieve ritme; anderen leveren werkjes af die net zo goed onder heel andere beelden hadden gekund. Sommigen gaan uit van stilte en rust waar anderen juist met overdonderende herrie aankomen. Laat me nog even, en ik schrijf zestien edisies van De Recensent vol met verschillen tussen de komponisten. Maar hoeveel van die verschillen er ook aan te wijzen zijn, levensgroot zijn ze nu ook weer niet. Peins niet dat de een met een Pools volksmuziekje aankomt, een volgende met blackmetal, een derde het bij jazz zoekt waar een vierde leunt op de minimal music van Simeon ten Holt en een vijfde juist in een gangsta rap uitbarst. Neuh.

Veel muziek is abstrakt en hangt in drone of minimaltechno/samplemuziek zweren. Meermaals is de zweer van de skore tamelijk duister en dreigend te noemen, of op z’n minst dreigend, suggestief en ijl. Ja ijl. Ijl. De ijlheid regeert hier, goede mensen. Wat is dat? Is het t ijs? Is het de sneeuw? De kou? Ik weet het niet.

Dit alles moet mij wel tot de slotsom brengen & u ziet m reeds aankomen natuurlijk, dat je hier niet zeventien totaal verschillende films voor ogen krijgt. Sterker nog: ik betrapte mijzelf er herhaaldelijk op dat ik juist wègkeek van het beeld om me beter op de muziek te kunnen konsentreren. Daar waar de muziek er ten pozitieve uitsprong, zo maakte op mij m.n. dead violets, maru, lepenik en SEB… grote indruk, en ik sterker bij het totaalprojekt betrokken werd, zag ik niet n geheel nieuwe film maar in ieder geval wel nieuwe beelden/fragmenten: minieme flardjes die ik meende nog niet eerder gezien te hebben zodat ik me afvroeg of er niet in elke film n kleine inlas zat om de kijker te verwarren… of is het eerder zoals met n zoekplaatje waar je nooit echt helemaal op uitgekeken raakt…(maar dat wel, in z’n geheel, steeds hetzelfde plaatje blijft)?

Het goede ding is dat ohrmong op z’n allerminste n hele moje verzamelseedee is (met beeld op de koop toe!) & het andere goede ding is dat het n interessant eksperiment is dat soms wel en soms niet voldoet aan de uitgangspunten. t Volgende moje ding is dat er veel gevraagd wordt van de kijker en da’s goed want die moet ook maar es wat doen, die luiwammes (ipv altijd maar met die bak popcorn op de bank te hangen). t Slechte ding is dat te vrezen valt dat de meeste mensen zich die moeite waarschijnlijk niet willen getroosten. Maar das their loss.

Nog even wat tiepies deeveedeegezeik: wat betreft de techniese instellingen had t wel iets mojer gemogen allemaal. Zo was t mij liever geweest als er zeventien keer verschillende begin- en eindtitels hadden bijgezeten met informasie over de komponist en de muziek (gebruikte instrumenten &c.). Er is wel een keuzemogelijkheid “info” in t menu, maar de info die je dan per komponist krijgt, gaat lang niet altijd over de in de film te horen muziek. Ook is het lastig om elke keer na n versie gezien te hebben weer terug in het hoofdmenu gegooid te worden. Doch dat laatste probleem is weder te ondervangen door voor “LOOP!” te kiezen. Dan krijg je niet alleen alle films achter elkaar (in willekeurige volgorde weliswaar); de naam van de komponist blijft dan ook nog es voortdurend onder in beeld staan. Das handig want wanneer je vanuit het hoofdmenu naar de film van n spesiefieke komponist gaat, wordt er nog wel ns n verkeerde schakeling gemaakt (of misschien is dat alleen maar mijn deeveedeespeler): zo kreeg ik door voor lepenik te kiezen de versie van andrew duke en onder kauders zat juist weer de versie van lepenik!

& & &…

Tim Donker (http://www.derecensent.nl)

 


„the compromise is not possible“ live in der stadtpfarrkirche linz

 

An die Verantwortlichen für die Erstellung des Veranstaltungsprogramms für Linz 09:
 

Betrifft: Die Veranstaltung von Interstellar Records für Linz 09 in der Stadtpfarre-Linz am 4. November (20.30 Uhr):

„the compromise is not possible“ composed by Slobodan Kajkut ... for voice, guitar, drums and organs  

Wenn eine Linz 09-Veranstaltung, wie die besagte, wirklich nur darin besteht, dass  in einem Gotteshaus stumpf-eintönig-verzerrte E-Gitarrenriffs mit stark überhöhter Lautstärke, zerschlagen von einem mit Brachialgewalt gespielten Schlagzeug, begleitet von einseitigen Orgeltönen und einer kreischend bis operettenhaft gekünstelten (vermutlich ausgebildeten) Frauenstimme einem das Entsetzen über den Rücken treibt, wagen wir, mit Verlaub, nicht mehr von Kunst zu sprechen – sondern vielmehr von billiger Provokation ohne öffentliches Interesse – denn:

Nur einige jüngere Zuhörer haben dieser Darbietung geduldig beigewohnt, was den Eindruck hinterließ, es handle sich eher um eine Privatveranstaltung als um eine Veranstaltung im Rahmen von Linz 09.

Als unvoreingenommene Betrachter wirkte diese bizarre Szenerie auf uns zunächst sehr befremdend, dann abstoßend.

Es liegt absolut NICHT in unserem Interesse, dass bei vorbeigehenden Passanten dahingehend ein negativer Eindruck entstehen könnte.   

In dieser Hinsicht sind wir von der Stadtpfarre-Linz sehr irritiert und wundern uns, nach welchen Kriterien sog. „Künstler“ für Linz 09-Veranstaltungen ausgewählt werden und können dazu nur eins sagen:

„THIS compromise is not possible“! 

Stadtpfarre-Linz


THE STRIGGLES - Aloha (noise appeal)

 

Ka-Pang! And you are right in the middle of a fucking noise-rock hailstorm, banging with ferocious energy like somebody put a jackhammer to your head. Exactly the way it should be. Damn, yes, noise rock with a big N. Not fast, not slow, but heavy. It is probably another insider joke that the first track is called "ease it" and does the exact opposite. Who cares anyway?

"Aloha" is the second album by The Striggles who have already been praised as a great noise rock band, rejuvenators of dirty rock'n'roll, adepts to Jesus Lizard and the whole AmRep-catalogue, ingenious advocators of originality in heavy rock, and what else. Some of that by me, I confess, but I am not ashamed of my fandom. But if you find a band that manages to do some very important things all at the same time, it is also important to feel the duty to call out in their praise. Things such as avoiding rock clich's from the everlasting rehashing of the same stupid riffs or verse / chorus / verse / chorus / bridge / chorus structure to the everlasting sexist clich's of muscle cars to tits on sticks. Yes, rock symbols from the skulls to the eightballs are cool, but they also easily fall into either kitsch or dumbness. Like a Lamborghini covered in Hello Kitty or a wheelchair with flame painting. Hm, I might think again about the wheelchair when the time comes, but you know what I mean. The Striggles avoid clich's and instead try to find something original. That is cool.

Even when on "jack" the go into high pitched falsetto, which you might take as an ironic stab at heavy metal singing, a tribute to Led Zeppelin or pure rock'n'roll. I mean, I like the Eagles of Death Metal a lot. They are a great rock'n'roll band and very entertaining to watch. They pull off lines like "Shit, goddamn, I'm a man, I'm a man" with credibility and energy. The Striggles are different, though, in that they are not as easy to swallow as the Eagles. But don't ever mistake either of them for a joke or a fun project. Better breathe in the energy, swallow and try to keep it down.

Another thing is to keep up the energy level that noise rock should radiate at all times. I have a theory that good heavy guitar music (not metal!) comes from places that are regularly hit by cold weather. Therefore bands have to huddle in their rehearsal spaces and then turn up the amps in lack of proper heating to warm up the cellar or whatever space they are confined in. That is why grunge rock came from Seattle and noise rock from Chicago and the Butthole Surfers turned boring when Gibby Haynes moved to Los Angeles. (Drugs might have played a role in that, too, sure, but if you think that heavy drugs are not available in the countryside you are sadly mistaken.) And that is also why Austria has quite a fair share of great noise rock bands (do I have to mention Bulbul?) and The Striggles are amongst the top.

The third thing is to keep the balance between standard tricks and new stuff. There is some crazy shit going on during "naiv" like very low bass frequency humming and weird slide guitar interruptions, and that is things you may want to pull off here and there. But a great noise rock record quickly returns to banging the listener on the head, and so "up to me", the next song, is as close to Melt Banana as a male band from Austria might ever get to. (Nothing can beat the craziness of Japanese noise balls, but this is already very good.) Too much standard and the record turns dumb and foreseeable. Too much craziness and you'll end up with a slab of endless noise and a freakshow in space frequency. The latter is probably the better to the first, but for noiserock is still rock, and rock needs to rock. Ask Jack Black, he'll explain it to you in more detail.

I admit, I mostly have no idea what they songs are about. I am able to discern a few lines here and there, but what do I make of "all those beauties / do their duties" (from "life is pretty (black)")? That the songs seem to be about general discontent with the way things are going in individual lives as well as in society is a truism even I step away from, because what isn't? If you have ever lived for weeks with the bad feeling in your gut that something bad is going to happen, something you cannot control but which will affect your live adversely in many ways, and that hung above your head like an eternal black cloud of black weather, then you'll know the sentiment. So here is my advice: Open a beer or two, kick back and let the energy rip through you.

(http://www.monochrom.at/cracked/reviews)

 


The Striggles: Aloha (2009)

Von Franz Keiblinger

Minimal-(Blues-)Rock, der sich an den ganz Großen orientiert und diese auch erreicht.
Mit "den ganz Großen" sind zwar nicht unbedingt AC/DC oder The Ramones gemeint, aber immerhin Queens Of The Stoneage, The Melvins, Ministry zu "Filth Pig"-Zeiten und die Mike Patton-Band Tomahawk.

Gleich beim Opener "Ease It" wummert der Gitarrensound mit einer Kraft aus den Boxen, dass es eine helle Freude ist – kein Wunder: Für den Sound ist wieder einmal Produzent Bernd Heinrauch verantwortlich, der auch schon mehrmals die Noise-Appeal-Labelkollegen Reflector betreut hat, die schon seit Jahren dafür bekannt sind, den Boden ordentlich zum wackeln zu bringen.

Aber zurück zu den Songs von "Aloha", dem Zweitwerk der Striggles. Seitdem sich die Queens nach "Rated R" immer mehr von ihrem hypnotisierenden Riff-Wiederholungs-Rock verabschiedet haben, hat einem eine Platte nicht mehr so umwerfend den Kopf verdreht. Das ist auf alle Fälle verdammt cool wie die Band aus Graz zwischen straight ("Ease It", "Wait", "Naiv") und schleppend ("Dull & Lazy", "Life Is Pretty (Black") wechselt. Bei aller Betonung der Riffs, verdienen auch der abwechslungsreiche Gesang und das punktgenaue Drumming lobende Worte. Wäre da mit "Up To Me" nicht eine Noise-Rock-Attacke neben der Geräuschkulisse "Lord", würde man fast prophezeien, dass die noch richtig groß werden.
Aber wer weiß … Erzählungen zu Folge haben auch die Melvins und Josh Homme in grauer Vorzeit nicht immer in ausverkauften Hallen gespielt.
Ecorder - das Musikmagazin (http://www.ecorder.at)

Grob - gröber - Graz, respektive: Ein Steirerblut ist nach wie vor keine Nudelsuppe. Mit Gustav und Soap&Skin haben nämlich nicht nur die derzeit spannendsten Popsängerinnen des Landes ihre Wurzeln in Österreichs zweitsüdlichstem Bundesland, auch die Harte-Buben-Fraktion ist dort massive vertreten.
The Striggles, ein Quartett um den umtriebigen Grazer Robert Lepenik, kombiniert Härte und Spielwitz, Noiserock und Bluessichtungen sowie Wucht und Leichtfüßigkeit.
(Falter Nr.42 / 2009)


Megaphon Platte des Monats: The Striggles: Aloha

 

Nach ihrem Debütalbum "Expressionism" legt das Grazer Quartett The Striggles rund um den Gitarristen Robert Lepenik (Melville, Fetish 69) nun mit "Aloha" eine weitere knackige Rock-Exegese vor. Die Band atmet Blues ein, haucht ihn aber mit bösartigem Mundgeruch wieder aus und versteht es, harten Rock zu skelettieren, ohne sich in herkömmlichen Post-Rock-Mustern zu bewegen.

Sie sind schwer und gleichzeitig agil, experimentell und gleichzeitig diszipliniert. Und so brachial sich ihr Hardcore-Blues auch mitunter offenbart, schlau und überlegt ist das ganze, inklusive Reminiszenzen an die früheren Tage. Wer es zu schätzen weiss, wenn es deftig rockt, Rockmusik aber mitunter als zu banal empfindet, der sollte zu den Striggles greifen.

(Megaphon  Nr.170 14.Jg. / November 2009 / Tiz Schaffer)


The Striggles: Aloha

 

Das Cover zieren ein Häschen und eine Fliege, Kinder sollten aber lieber ihre Finger lassen von „Aloha“ (Noise Appeal), dem neuen Album der Grazer Band The Striggles. Das Quartett um Robert Lepenik setzt seinen 2008 mit „Expressionism“ eingeschlagenen Weg konsequent fort und mischt Noiserock mit ausgeprägter Lust am Free-Rock-Experiment sowie einer mehr oder weniger liebevoll in Säure eingelegten Form von Blues.
Intensität, Druck und prächtige Stumpfheit wechseln sich ab mit vertrackten Passagen, abgründigem Humor und auch Leisetretern, wobei die Ruhe stets etwas Bedrohliches hat, selbst wenn der Lärmeinbruch dann doch nicht stattfindet. Musik für Buben, die immer schon von einer Kooperation zwischen Jesus Lizard und Captain Beefheart träumten.

Gerhard Stöger in Falter : Woche 44/2009 vom 28.10.2009 (Seite 29)


Koncert: Reflector (Graz, A) + The Striggles (Graz, A) + Y (G.Radgona, SLO) Petek, 9. oktober. 2009 ob 21:30, MIKK, Muska Sobota

The Striggles so heavy rock kombo, ki  v svojo glasbo suvereno implementira vplive skupin kot so Can, Sonic Youth, Captain Beefheart, Snakefinger, Shellac in bluesmana John Lee Hookerja. Bolj kot ime skupine, so poznani njeni člani, Gottfried Krienzer (član naših Automassage, Code Inconnu, slednji se januarja 2010 s ŠKM bando odpravljajo na slovensko-avstrijsko turnejo), Slobodan Kajkut na bobnih (obvezno preverite na myspaceu izvedbo njegove kompozicije v megalomanski postavi: pravi pravcati orkester, tri električne kitare, bas in trije seti bobnov), član fantastičnega, nažalost že razpadlega banjaluškega dub kolektiva Jubboko sa Negrass in Robert Lepenik, član legendarnega benda Fetish 69 (nekateri se boste spomnili njihovega odličnega koncerta z Melvinsi, pred leti v Mariboru).

Forum Stadtpark Graz: "Open House"



The Striggles Live bei "Open House" im Forum Stadtpark


Brachial und flauschig.

Lautstark und auf allen drei Ebenen wurde das Forum Stadtpark Freitagnacht bespielt. Es war der Pilotversuch zu "Open House", einem neuen Veranstaltungsformat, das sich der heimischen Pop-Vielfalt zwischen heftigen Gitarren, politischem Geschrei und elektronischer Tanzmusik verschrieben hat.

...den besten Auftritt hatten wohl die Striggles. Die Grazer Band bot beharrlich stampfende Gitarrenlastigkeit in äußerst kreativen Variationen, grobe Oberflächen mit angenehm bluesiger Unterfütterung.....
(MW)

Kronenzeitung 25.01.09

 



The Striggles: Expressionism

Grosstaten aus Graz!

Die allerbeste Musik kommt mitunter aus der Steiermark. Unter dem Namen "The Striggles" hat sich ein illustres Quartett formiert: Die Gitarristen
Robert Lepenik (unter anderem Ex-Fetish 69) und Gottfried Krienzer (von der wunderbaren Rockband Code Inconnu) spielten mit Bassist und
Sänger Martin Plass und Schlagzeuger Slobodan Kajkut das Album "Expressionism"  (www.noise-appeal.com) ein.
Vier ausgeprägte Charakterköpfe destillieren aus der klassischsten aller Rockband-Besetzungen einen schweren, aber auch eleganten Sound:
Gitarren wie Schneidbrenner, ein Schlagzeug wie eine Gischt. Musikalische Brüche und nicht wenig Humor sorgen dafür, dass erst gar keine
Macho-Herrlichkeit aufkommt.
Ein Monument intelligenter Raubeinigkeit.

Kronenzeitung 23.1.09 (Martin Gasser)

LEPENIK: Grete vor dem Haus

chmafu nocords

Der Gitarrist Robert Lepenik setzt sich dieses Mal an den Flügel. Nicht wirklich. Aber man könnte es vermuten. „Grete vor dem Haus“ ist ein fast halbstündiges Klavierstück, allerdings wurde es nicht manuell eingespielt, sondern auf dem Rechner zusammengesetzt. Es ist ein schweres, minimalistisches Stück, so schwer wie sterben zu Weihnachten. Der Meister selbst weist darauf hin, dass es vor allem auf den Nachklang des Tonguts ankommt, das durch Sinus-Töne manipuliert ist. Dieser Nachklang hält das Stück zusammen, wie Spinnweben ein altes Geisterhaus. Eine Klavierkomposition wie Rauch aus einer Pfeife, der langsam gefriert. Oder wie der Soundtrack zu einem schockgefrorenen Nosferatu-Film. Schaurig. Eingehüllt ist das Werk in eine schlichte Kartonverpackung, auf der die Schwarz-Weiß-Fotografie eines alten Landhauses affichiert wurde. Irgendetwas seltsames Schwarzes schwebt davor. Das ist sie wohl, die Grete.

Tiz Schaffer / Megaphon / 2009

 


The Striggles: Expressionism

Noise Appeal Records

Da war ich mal wieder positiv überrascht, als ich das Noise Appeal-Packerl in den CD-Player legte. Feinster R.O.C.K., der mich noch am ehesten an Tomahawk erinnert. Eine weitere Geminsamkeit: auch hier haben wir es mit einer Supergroup zu tun, bestehend aus Ewig-Tausendsassa Robert Lepenik (u.a. Melville, Fetish 69), Gottfried Krienzer (u.a. Code Inconnu, Automassage), Martin Plass (Die Sekte, Pol Ton) und Slobodan Kajkut, der bei Georg Friedrich Haas und Clemens Gadenstaetter – sprich: feinsten zeitgenössischen Komponisten! - studiert hat. Sehr spannendes Ergebnis!

Rokko / Rokko's Adventures No.4 / 2008

Sternstunden 2008 - Falter Steiermark Pop-Jahres-Charts auf Platz 3: The Striggles: Expressionism

Schwerer, harter Blues. Elementare Rockgewalt öffnet sich kraftvoller Funkyness. Ein Sänger als Scharfrichter. Elegant kanalisierter Zorn.


(Falter Nr.52/2008)


 

The Striggles: Expressionism

 

Noise Appeal / www.noiseappeal.com / rec: 08

Martin Plass (voc, b), Slobodan Kajkut (dr), Gottfried Krienzer (g), Robert Lepenik (g)


2008 scheint ein besonders guter Jahrgang für Rock’n’Roll made in Austria gewesen zu sein. Angesichts des Meilensteins „6“ von Bulbul, „The Orgy“ ihrer Freunde und Kollegen von Tumido und „a tempo! a tempo!“ von Valina stehen die Chancen gut, dass man sich Jahrzehnte später nach dem 08er-Rock aus Ö-Land alle Finger abschlecken wird. The Striggles legen nun ein Schäuferl nach und bringen den Ofen zum Glühen. Das Generationen-übergreifende Bandprojekt aus Graz macht Nägel mit Köpfen und greift dafür gleich zu Beginn zum Hammer: „Sorry“. Einige Zeit später brodeln von unten die sinistren „Endless waves“, noch bedrohlicher, weil minimalistischer wird’s im „Choral“. Prächtiger Boogie treibt „Free to be saved“ unaufhaltsam voran, „Each time you pop up“ wechselt unvermittelt ins psychedelische Fach, und die abschließende „Adoration“ verdient die Anbetung der Gläubigen. Dekoriert mit dem wunderbaren „Zippy the pinhead“-Comicstrip von Bill Griffith, verknüpft der Expressionismus von The Striggles den Intellekt mit diesem Gefühl dort in der Körpermitte. Serviert die Spezialität des Hauses, das wie gesagt 2008 neue Schärfe erlangte: Hirn mit Herz und zwei Eiern! (felix)

Freistil Dez 2008

 


The Striggles: Expressionism

Bez obzira na status koji uzivaju u Austriji, ovo je supergrupa sastavljena redom od cetvorice glazbenika koji su obrazovani i svoj visoki rejting ispeglali su u mnoštvu znacajnih sastava. Oni su: Robert Lepenik - gitara (Fetish 69, Tonto, Melville... svira i na albumu Slobodan Kajkuta "The Comprimise Is Not Possible"), Gottfried Krienzer - gitara (Code Inconnu, DuoAde, Automassage), Martin Plass - bas i vokal (Pol-Ton, Die Sekte, Nektarius Soft) i Slobodan Kajkut (Mizar, Jubbooko sa Negrass). Dobar dio naše publike poznaje ove glazbenike i nije ih potrebno ponovno predstavljati.

Prije ovog debi albuma imaju samo "Demo" koji je snimljen i miksan novembra 2006., a na njemu se nalazi 7 kompozicija od kojih se 4 nalaze i na ovome albumu. A album treba prvo poceti s pogledom na omot. Na njemu se nalazi crtani lik debele celjusti obrijane glave sa zadovoljnim i prilicno priglupim izrazom lica. Gornji dio glave mu je uzak, ima mašnicu u onih nekoliko vlasi na glavi i neizmjerno asocira na krušku s peteljkom. To je djelo strip crtaca Bill Griffitha iz 1982. kada dio banda još nije bio niti ro?en. Na unutrašnjem omotu nalazi se 16 lucidnih portreta tog kruškastog lika, a na pole?ini omota njegova tikva otpozadi. Ve? sam omot sugerira da se na albumu nalazi nešto intrigantno.

cinjenica je da ovi momci zaista znaju što rade i zašto su omot napravili baš ovako, a druga stvar je da su uradili album koji zavre?uje više od desetak tisu?a posjeta na njihovoj myspace stranici i pra?kanja u austrijskom undergroundu. Sviraju originalan rock koji je lišen stereotipnih zanrovskih pretinaca i izrazavaju se sa svojim klasicnim rock instrumentarijem kao s igrackom koja im je bila najomiljenija stvar od malih nogu i o njoj znaju sve. Ostvarili su ono što mnogi bendovi uspiju napraviti nakon desetak godina intenzivnog bavljenja glazbom; oni su kao pojednici odavno preboljeli sve djecje i pubertetske bolesti, te tako preskocili onu stereotipnu zamku prvih maci?a koji se bacaju u vodu. Glazba im je testosteronski rock s glavom, truplom i svim pripadaju?im organima cime se ironicno šegace s likom na omotu ciji su osje?aji rudimentarni, a on je vjerojatno spontano došao u njihov svjetonazor.

Dalekih kasnih '80-tih otprilike se slicna stvar odvijala u tada 'novom americkom rocku' kojeg su uz R.E.M., Husker Du, Sonic Youth, Dinosaur Jr., predstavljali i lucidni underground izvo?aci koji su nakon svega desetak nastupa i jednog albuma poceli stvarati mali kult koji je kasnije prerastao u znameniti doprinos r'n'r glazbi s jedne posve drugacije strane. Od Scratch Acid, Butthole Surfers, Flipper, The Jesus Lizard do Albinijevih bandova Big Black, Rapeman i Shellac koji su odgojili cijelu generaciju (ne)nadarenih zaljubljenika od kojih je gotovo svaki deseti slušatelj osnovao svoj vlastiti band (sjetite se vrlo slicne povijesti i utjecaja Can i The Velvet Underground). Me?utim kod The Striggles je stvar bitno drugacija. Oni su glazbenici koji cega god da se prihvate od toga naprave 'wundermusik'. Razumiju i znaju povijest r'n'r-a (izgleda da je imaju u malom prstu), te me uop?e ne cudi što ovakav sastav dolazi iz Austrije, jedne od nekolicine najglazbenijih i najkulturnijih drzava na svijetu. A da se odmah razumijemo, The Striggles nemaju ništa s klasicnom glazbom, art dizajnom i nekakvim kvazi sofistikacijama. Samo rock u nekoliko vrlo dostojanstvenih i intrigantnih underground crta koje su nevjerojatne.

Prva stvar "Sorry" (nalazi se i na "Demo" iz 2006.) odmah od prve sekunde otvara poglavlje preispitivanja poznavanja r'n'r-a i glazbe. Zajedno s gitarskom riff melodijom Robert Lepenika pocinje i vokal Martin Plassa. To je tako umješno napravljeno da se odmah treba prisjetiti svih onih cuvenih majstora u rocku koji su imali odlican sluh sjedinivši vokal i gitaru u linearnu crtu gdje je svako od njih izuzetan individualac. Asocijacija mi je Ian Gillan (Deep Purple) i Jon King (Gang Of Four) u nekim dionicama. No, Martin nema takav vokal, njegov glas je drugaciji, ali glazbena osnova ideje notnog pisma je veoma slicna. Njih dvojica se prate u uvodniku kompozicije, a zatim posve rašclanjuju pozicije sukladno s aranzmanom. Inace, pjesma je blues-rock karaktera gdje se osjeti citavo bogatstvo ova cetiri muzicara gdje ne postoji prioritet jaceg i dominantnijeg. Wah-wah gitara, noise-bas, savršeni osje?aj za ritam. Kakav aranzman, kakva muzika, kakva produkcija! JSBE i The White Stripes se mogu ozbiljno zapitati štošta... Ovo je uzbudljivo popud velikana rock-bluesa i sjajan je komad tog stila u 21. stolje?u u posve novoj i još nedovoljno istrazenoj mogu?nosti što govori da vjerojatnost za progres uvijek postoji bez nekih prevelikih oslanjanja na temelje. Od ovoga se jednostavno smrzneš cim stupiš u njihov svijet poimanja blues-rocka. Sjajna stvar, rock hit godine! "It's just a joke" (tako?er na "Demo", 2006) je nevjerojatan komad gdje pruzaju svu privlacnost noise-rocka, sjajnog bluesa s obiljem eksperimenata, ritmova i plesa, a o produkciji da ne govorim. Doslovce 'ca-ca-ca-ca' (8 puta) izvedeno u uvodu pjesme na gitaru, bas i bubnjeve fantasticno zvuci i tu ritmicku dionicu rašclanjuju tokom cijele kompozicije toliko koncizno da od toga staje dah. Minimalisticki, ali vraški dobro potkovano sa svim potrebnim medikamentima kao da su prisustvovali probama The Jesus Lizard. Imaju ovi momci Bogom dani talent da od šturog riffa naprave fantasticnu i istovremeno jednostavnu noise-rock stvar. "Endless waves" je laganiji i tmurniji atmosferican 'plete?i' minimalisticki dark-blues s prigušenom tutnjavom i jedan je od mracnijih komada albuma. Budu?i da znam da se recenzije citaju s odmacima od 5-10 i više godina kada se kod publike slegnu dojmovi, ovo je jedan od sasvim neocekivanih rock brojeva gdje The Striggles pokazuju svoju umješnost baratanja atmosferom kao što su to nekad znali Throbbing Gristle, Bauhaus, Einsturzende Neubauten, The Birthday Party i rani Caveovi The Bad Seeds (a i Bowie iz ludih '70-tih je tu negdje). Nevjerojatna stvar koja ima cak i par gitarskih poteza a'la Andy Gill (Gang Of Four). "Free to be saved" koja je inace na "Demo 2006" imala i dodatak u nazivu "there must be more outside" je jedna od najplesnijih stvari na albumu. Nakon što 'trm-trm-trm-tram-ram, trm-trm-trm-tuu-ram' (vrlo teško za opisati) ponove u uvodu jedno 12 puta s nadogradnjom u svakom ponavljajnju slijedi opet sjajno rašcanjivanje riffa i ritma u genijalnu rock kompoziciju koja nema ništa od mainstream rocka, ali ima ponešto od Butthole Surfers "Moving to Florida", The Striggles odlaze u vraški dobar gitaristicki izraz gdje gitara cvili i place, a cijeli aranzman se klanja pred ovakvim muzicarima. Stvar je plesna, vokal asocira na lakšeg i jednostavnijeg Mike Pattona iz vremena FNM, a muzika je hajmo svi na dance-podij! U underground noise blues-rocku to se ne dešava tako cesto. Bas gitara vozi kao da je rijec o nekoj od surf tema Pink Pantera krizanog s James Bond prizvucima, a gitarske dionice su nevjerojatne. Od zvuka poput melodicne rock bisernice do izleta u ekspresivnu eksperimentalizaciju. Kompetentni su muzicari i jednog dana ?e biti prihva?eni kao veliki dio rock svijeta. Za sada još uvijek nisu prihva?eni jer ih osim prijatelja i poznanika malo tko zna. U "mmh_Zzz" cini mi se da se dodiruju glavnog lika s naslovnice koriste?i blues-rock sintagme s mumljanjima pjevaca koji samo mumlja ironiju 'mmmm-mmm-mmm' (i odlicno producirane vokalne sekvence kojima Tehac zavidi). Ovi momci znaju se dotaknuti i sitnih aranzmanskih sekvenci drone black metala koji u njihovoj varijanti odlicno zvuci cime imaju i odre?enu povezanost s Shellacom. Zvuk odlazi u završni fade-out, te se nastavlja u tromi "Choral", mracnu i laganu stvar kao da je proizašla iz ostavštine The Birthday Party sa smjesom Crime And The City Solution uz dodatak vokala koji asocira na Leonard Cohena. Tmurnu atmosferu kao da su u pozadini potkrijepili i violoncelom. "Suzie" je još jedan fantastican noise-rock/blues gdje se više no ocigledno ogledaju u The Jesus Lizard sintagmama s vrlo ekspresivnim tekstom o mladoj, sretnoj i ljepoj Suzie koju stanoviti Henrik zeli pofukati. Ne znam da li je šala, ali ima ironije u toj pjesmi koja me podsje?a na vrlo slicne narko situacije s glavnim likovima - pijanom (a mozda i nafiksanom) droljom i dilerom. "Each time you pop up" je najlaganija skladba albuma koja obiluje atmosfericnoš?u, laid-back zvukovima, efektnim samplovima u pozadini (neki neidentificirani šumovi), a nalazila se i na njihovom radu "Demo 2006". Jedina je skladba koja pokazuje da ekipa ima suptilan osje?aj za pretvaranje blues atmosfere u pop format što se osobito ogledava u finom refrenu. Posljednja stvar "Adoration" je njihov pogled na novi rock 21. stolje?a gdje su spojili mnoštvo utjecaja indie popa i rocka, a po slobodnoj procjeni ovdje se nazire štošta; od ugodne kraut-rock melodije nalik na Neu i Can (iz '70-tih) s dodatkom indie-rocka Placebo, ironicnog dream-pop vokala koji poslije razara u svojoj zestini, jednostavnog naboja Pixies i Nirvane, do završnih eksperimentalnih vrlo kratkih de-kompozicijskih struktura.

Kroz klasicnu minutazu (42 min.) predocili su svu ljepotu, uzbudljivost i šarm blues-rocka s noise i underground strane uz veliki korak naprijed izbjegavši zamku šablonskog kalupa. Jest da su iskoristili mnogo sekvenca koje su odavno etablirane i udoma?ene u ovakvom izrazu, ali The Striggles su ih ucinili kvalitetno u svim pogledima od same svirke, ideje, aranzmana do produkcije.

Ovo je r'n'r album kojem samo poneka mrvica manjka do epiteta fantazije i tek mu predstoji da bude otkriven kod šire publike.

(http://terapija.net/mjuzik.asp?ID=5560)

 


The Striggles: Expressionism

 

Schon das Coverartwort zeugt von eindeutiger Geschmackssicherheit des Grazer Quartetts, ziert es doch die legendäre siebziger Cartoonfigur "Zippy the Pinhead" (jenen, die damit nichts anfangen können, sei zippythepinhead.com empfohlen). Ambitioniert und doch bodenständig ist es geworden, das Debütalbum der STRIGGLES. Fast schon erdverbunden kommen die neun Songs auf "Expressionism" daher und zerstören gekonnt alle Erwartungshaltungen, die die überintellektuelle Indierock-Hörerschaft so an den Tag legt. Es ist ein teuflisch rhythmisches Noiserock-Gewitter, das über einen hinweg fegt, in Zaum gehalten vom großartigen Gesang von Martin Plass. Als musikalische Einflüsse nennt man CAN, SONIC YOUTH, CAPTAIN BEEFHEART und SHELLAC. Österreichische Legenden wie VALINA und BULBUL haben eindeutig Konkurrenz bekommen. (8)
*(Robert Buchmann 2008/Ox-Fanzine 80)*


Lepenik: Grete vor dem Haus

 

Robert Lepenik je muzicka legenda underground scene iz Graza (da da ima malo slavenske krvi u njemu!). Nekadašnji lider i gitarista kultnog benda Fetish 69 (svojevremeno, tokom 90-ih veoma poznat industrial metal bend, izdali su album za Nuclear Blast, svirali sa The Melvins, Neurosis, Unsane) je i tokom rada u maticnom bendu istrazivao najšire spektre kako experimentalnog tako i raznih drugih oblika muzickog izrazavanja, kao sto su musique concrete (rani radovi radovi na label-u Tonto), pa cak i uticaju francuskih šansona (projekat Melville). Isto tako saracivao je i sa nekim od, za današnjicu, veoma vaznih kompozitora savremene muzike kao sto je Bernhard Lang, a saradjivao je i sa superstarom današnjeg teremina, Dorit Chrysler. Veoma je aktivan i kao kompozitor teatarske muzike a trenutno je clan noise - rock kvarteta The Striggles (horvi, pišes li ti taj review?).

Grete vor dem Haus je njegov šesti solo album, racunajuci i album objavljen za internet label iz Graza, Bruit, slicnog muzickog profila kao i Nocords. Obavezno pogledati web page - muzika free!

Za razliku od svog prethodnika Music With Words - Rhythms For Dancing, koji je u svojih 40-tak minuta ponudio lepezu najrazlicitijih mogucih stilova koji predstavljaju Lepenikova interesovanja, Grete vor dem Haus je polusatna elektronska kompozicija u pratnji klavira.

Prema rijecima samog autora, kompozicija je pure ambient. I to je zaista tako. Ispunjena veoma minimalizovanim elektronskim pasazima koji se uglavnom sastoje od visokih sinus tonova, šumova i krckanja, kompozicija je jednolicna ali nikako dosadna ili naporna. Ona jednostavno ima svoje trajanje i svoj tok i slušaoca ostavlja na jednom mjestu da razmišlja ako zeli, a ako ne zeli, u tom slucaju ga drzi budnim, cak ponekad i napetim ukoliko ocekujete da se nešto desi. Mecutim ne dešava se zaista ništa. Kompozicija bude, proce, desi se…a slušalac, sa velikom vjerovatnocom ostane sa upitnikom iznad glave i sa osmijehom na licu.

S obzirom na ranija Lepenikova ostvarenja ovo je definitivno nešto drugacije, mada, opet, potpuno tipicno za njegovu licnost od koje, ponekad, zaista ne znate šta treba da ocekujete.

(http://www.terapija.net)

 


The Striggles: Expressionism

 

Was ist ein Striggle? Eine schaurig, schummrige Lärmwolke über dem dreckigen Boden der unaufgeräumten NoiserockerWG. Ein wohlriechender Hauch von Soundattacken im Schatten einer neuen artsyfartsy (sic!) Postrock/PostpunkMeute. Ein schwer identifizierbares, krautiges etwas, das sich anschmiegt und irgendwie seltsam angenehm ist wie ab und zu das T-Shirt vom Vortag. Ein Geheimnis, versteckt wie der heilige Kral bei Indiana Jones. Hinter dem Vorhang der Musikassoziationen quietscht, quäkt und grunzt es gehörig und hinter vorgehaltener Hand könnte man sagen:“...das ist ja, wie...“. Tut man aber nicht. Aus gutem Grund: und da geht´s wieder von vorne los: Ein Striggle ist eine etwas verwaschene, breiige Kreation. Ein Leben zwischen den Welten. Ein gut gemeintes Anecken. Irgendwie ein ausgegorenes, toll assoziatives Hirnding, für viele nicht durchschaubar. „Suzie“ und „mmh_Zzz“ z.B. sagen: Ein Striggle ist ein Striggle ist ein Striggle, und was für einer!

*/Huck / Kapuzine/ 2008*

 


LEPENIK - GRETE VOR DEM HAUS

 

»Grete vor dem Haus« nennt sich die aktuelle Veröffentlichung vom umtriebigen Robert Lepenik und erscheint auf dem sympathischen Label Chmafu Nocords, das sich laut Eigendefinition auf nicht-Spezialisierung spezialisiert. Die schnörkellose Aufmachung, Kartonverpackung plus zwei monochrome Fotografien, stimmt auf den wohltuend unprätentiösen musikalischen Teil ein, der im Wesentlichen als eine knapp halbstündige, minimalistische Klavierimprovisation beschrieben werden kann. Deren Akkordfolgen wirken lose, wie zufällig hingestreut, während in den Zwischenräumen Schwebungen ihr geisterhaftes Spiel treiben und dabei gleichzeitig eine verbindende wie auch kontrastierende Rolle spielen. Wirklich gut wirkt das Album nach einigen Durchläufen bei gehobener Lautstärke, wodurch sich die Aufnahme von einer etwas unheimlichen aber diffus entrückten Stimmung langsam zu einem sehr unmittelbaren, direkt greifbaren Phänomen entwickelt. Ein hervorragender herbstlicher slow burner.

www.quietnoise.org; tobias bolt 2008

 


LEPENIK - GRETE VOR DEM HAUS (CD by Chmafu Nocords)

To be honest I more prefered hearing Lepenik's 'Grete Vor Dem Haus'. Robert Lepenik surprised and confused us before, with his 'Music With Words - Rhythms For Dancing' CD on Genesungswerk (see Vital Weekly 486) and who is part from Laleloo, of whom we reviewed 'Loop Pool' in Vital Weekly 634. On his solo CD he played in all sorts of styles, but on this new CDR release he restricts himself to playing the piano as this is a single, twenty-seven minute piece of soft and slow piano playing with lots of space in between and it seems that the spaces between the slow moving chords get bigger and bigger. These spaces are not 'blank' or 'empty', but filled with a very nice, and also very soft sine waves like sounds, which seem to gliding up and down the scale. A very peaceful piece of music, at whatever volume. I'd say put this up until you just about to hear the sine waves and put this on repeat - that worked best for me, for a few hours.

[FdW Vital Weekly 640]

The Striggles: "Expressionism"

 

Austrorock 2008

In der schwierigen Disziplin der schlauen Härte auf Stromgitarrenbasis hat der österreichische Rock-Underground mit den aktuellen Alben von Bulbul („Bulbul 6“) und Valina („A Tempo! A Tempo!“) heuer bereits zwei international konkurrenzfähige Modelle hervorgebracht (der Falter berichtete). Jetzt gesellt sich ein drittes dazu: The Striggles kredenzen auf „Expressionism“ (Noise Appeal), ihrem Debüt, eine anregende Mischung aus dynamischem Haudrauf, gediegenem Rock Noir und – vor allem – Noiserock, der trotz zweier Gitarristen in der Band stark auf die Rhythmusabteilung konzentriert ist und entsprechend wuchtig und beweglich daherkommt. Im selben Moment diszipliniert und entfesselt, scheint den vier Grazern dabei ganz gerne auch der Schalk im Nacken zu sitzen, was gerade in der gestrengen Harte-Buben-Abteilung kein Fehler ist.

Gerhard Stöger im Falter | Wien 31/2008 vom 30.7.2008 (Seite 48)


The Striggles: "Expressionism"

Zippy the Pinhead ist Comic-Interessierten bestens bekannt. Der Glatzkopf mit Schleifchen am Kopf wurde Anfang der Siebziger vom amerikanischen Cartoonisten Bill Griffith ins Leben gerufen. Im Gegensatz zu Garfield wirklich etwas fur schlaue Erwachsene.
Dieser Zippy jedenfalls ziert auch das Cover des Debütalbums der Striggles. Natürlich mit ausdrücklicher Genehmigung von Griffith. Eine ausdrückliche Empfehlung sei hiermit für "Expressionism" ausgesprochen.
Das vom Grazer Robert Lepenik ins Leben gerufene Quartett denkt das Paradigma der Blues in Richtung Hardcore und zeigt zusätzlich, dass mit ein wenig Understatement Funk nicht nur ein Genre für Angeber ist. In Summe ein äußerst kraftvolles Werk, das diszipliniert und räudig zugleich ist.
Und ähnlich wie Zippy - im Inneren des Covers - der Emotionen wie Zorn, Eifersucht oder Lust seinen ganz eigenen mimischen Ausdruck verleiht, weiß auch der ausgezeichnete Sänger und Bassist Martin Plass diese Expressionismen in die Sprache des Pop zu fassen.

(Megaphon Nr.155 August 2008)


The Striggles: "Expressionism"


Then there is The Striggles, 'Expressionism' on Noise Appeal Records. They don't play noise, even when perhaps they might think otherwise. Captain Beefheart like 'madness', oops 'expressionist' music of free form rock music. Also nothing for these pages.

Vital Weekly #635


The Striggles: "Expressionism"

On the press fotograf the four guys in the band sit around a breakfast table of half eaten eggs, instant cacao and yesterday's newspapers in their coats and act all as if the camera wasn't there even though all four of them are looking straight into the lense. And despite all of these contradictions, I believe it is easy to talk to them for the length of a beer about common denominators from their musical socialisation, noise rock trivia and subculture tidbits, which positively includes a label that spells noise in the back in big letters or bands that Duane Dennison has been in or still is. Then they will strike the stage and burn the hall down, leave people scarred and smiling happily with the beer in their hands slowly turning stale as the light dims. Thankfully, the hype around bands with a "the" in front of their name has died down and so it is easy to call them to the fore and spell it out loud that "expressionism" is the musical equivalent of something fueled with gasoline that might blow up at any minute, still you like to tinker with it. And then it goes ka-boom! Nothing for the kids, this is grown up noise rock. Thank you. The sound of The Striggles is reduced to the max, basic, explosive noise rock. Sometimes they try go into the mechanic animal routine of bass/drum/guitar synchronisation that Shellac (and AC/DC, just to be complete) are masters in. Then they do that kind of twisted, distorted freak blues abomination that made Jesus Lizard into the cult idols of testosterone noise blues. Then they go for freak award and skip the concept of structure in favor of something more obscure and roundabout. They stretch in so many directions at once with rolling bass lines and driving drums mixed with screeching and screaming guitars, it makes me think of a workbench stacked with the nicest implements and tools, from carbon power drills to circle saws. The things you could do with that? The damage you could inflict? The creativity that could be born from destruction? The volume of the machines and the power of the loudness of the noise -- sometimes I think the amplifier in itself was the most important musical invention of the 20th century. Unfortunately, The Striggles sometimes shy away one step from the ultimate extremity that would make "expressionism" a truly outstanding album. Which is an unfair thing to say when actually in comparison to what is being released currently in Austria this is a wonderfully exciting album filled with gasoline drenched noise rock songs. Believe it or not, I have more than a handful of favorite albums that you may say the exact same thing about. And anyway, they make up their 97,5 % in extremism in versatility and originality. And by using Zippy as a cover model, which is another late Eighties cultural micro-distinction you might not even remember if you were interested in comics back then. As I hinted at, these four guys know exactly what they are doing. Because they are grown up, mature noise rockers with enough experience in a slew of different bands (amongst them Fetish 69, Melville and others), musical memories of their own and strange ones, as well as a feeling for how to fuse weirdness with volume. The album has the prfect factors to listen to it twice in a row, not only because it does what it has to do in somewhat below fourty minutes. Mostly because it is not boring. And because the last song on here "Adoration" is also one of the best ones. The scorchers and faster songs are up front and the end. The longer you listen to it, the more it becomes recitative and experimental. And then explosive again. Even if that means rhyming the following intro "Oh fuck / oh shit / Oh Suzy / Komm mit." and then before breaking into more great noise rock delivering some more rhymes between drunken teenage fun and modern cultural commentary on the state of things to come. "Suzy is happy / she is young and pretty / Henry can get her a fuck / what a pity" -- and I think that song is about a Meth addict turning his girlfriend into a skank whore. In more than one way the contradictions never end, but next to the illusion of control the illusion of solving contradictions is the biggest lie that modern people seem to live under. (The illusion that people won't hear the singers accent is just a minor one indeed -- and only disconcerting for the most picky people.) I don't know where this is heading, but I sure like the ride. (07/2008)

 

cracked netzine


The Striggles: "Expressionism"

Der Striggles-Gründer und weit gereiste Musiker Robert Lepenik (Fetish 69, Melville) hat das "The" vor Striggles ganz bewusst gesetzt. "Es macht klar das wir einfach eine Rock-Band sind.", meinte Lepenik. Eine hoffnungslose Untertreibung. Das Quartett ist mehr als das "The" jemals sagen könnte. Sie sezieren Post-Hardcore am lebendigen Leibe und legen blutverschmierten Blues und Funk frei. So zornig wie Steve Albini, rythmisch und versiert wie NoMeansNo und denoch so diszipliniert wie die Post-Rock-Überväter Slint. Sänger und Bassist Martin Plass war schon als Musical-Sänger tätig. Dort hat er seine Seele nicht verloren, in expressionistischer Manier schnalzt er sie einem vor die Füsse. Ein harsches, ein gutes Werk. (T.S.)

 

Steiermark Falter #28/2008


NACHTBLIND (Tao)

 

AUF DER SUCHE NACH IDENTITÄT
Liebe und Graffitis zwischen Tristesse und Gewalt.

Graz. Mit dem Theaterstück "Nachtblind" von Darja Stocker gelang dem TaO! erneut eine bemerkenswerte Produktion.
Es erzählt von der Beziehung zwischen Leyla und dem Einzelgänger Moe, Leylas Gewalterfahrungen mit ihrem vorigen Freund, der Untreue des Vaters, der Überforderung der Mutter und den Aggressionen des Bruders. Die kurzen, eindringlichen Sequenzen zum berührend quälenden Sound von Robert Lepenik
lassen dabei Raum für eigene Identifikationen. Unter der gekonnten Regie von Johanna Grilj agieren Ninja Reichert, Rebecca Perl, Benjamin Urwalek und Moritz Ostanek wohltuend natürlich.

Eva Schulz in der Kleinen Zeitung am 30.03.08

 


 

mica-Interview mit Robert Lepenik

Unbestritten zählt Robert Lepenik, als Bestandteil von Formationen wie FETISH 69, Melville, The Striggles, Das Fotogene Gedächtnis, Fran Sansisco, Laleloo, Kap/Lep und dem Vienna Loop Orchestra, zu Österreichs vielseitigsten und umtriebigsten Künstlern.

Seit seiner Jugend war der Grazer Musiker stets Mitglied in verschiedensten Rock- und Experimentalprojekten, wie BLUE MONKEY’s FOOD oder MUSIC FOR THE PEOPLE AT THE RED LAKE. Er studierte Klassische Gitarre und beschäftigte sich intensiv mit Improvisation und elektronischer Musik. Neben einer nicht enden wollenden Liste an Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern, reihen sich mittlerweile auch vier Veröffentlichungen unter eigenem Namen ins Lepenik’sche Schaffen ein, das seit 2001 unzählige Nischen zwischen zeitgenössischer und improvisierter Musik ausfüllt. Daneben agiert er noch als Kurator diverser Filmreihen, schreibt Musik für Filme und Theateraufführungen und war Mitglied des Künstlerkollektivs TONTO.

  Auf deiner Homepage findet sich ja bereits eine gute Übersicht über diverse bekannte Projekte von dir. Vielleicht kannst du noch über einige Projekte etwas     

  erzählen, die nicht so bekannt sind. The Striggles, Fran Sancisco, Kaplep, Picknick mit Weismann, Kien.

"The Striggles" sind eine Rockband mit experimentellen Wurzeln und derzeit mein Herzblutprojekt Nr.1. ich genieße es sehr, mit meinen Bandkumpanen zusammen musikalisches Material zu suchen und mit konventioneller Rock-Besetzung (Gesang-Bass-Drums-2 Gitarren) zu experimentieren. Alles ist noch ganz frisch - wir hatten erst zwei Konzerte - und wir sind hoch ambitioniert. Es macht einfach Spaß, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die was im Kopf haben und kreative Persönlichkeiten sind.

"Fran Sansisco" ist ein Alternativ-Lounge/Easy Listening-Duo mit meinem Melville-Kollegen Lothar Lässer. Das Ganze klingt sehr smooth und easy, aber auch charmant trashig, da wir neben Gitarre und Harmonika auch antikes Instrumentarium verwenden -  ein altes Casio-Kinderkeyboard und eine Uralt-Roland-Drum-Maschine. Unser Programm erstreckt sich von alten Easy Listening- und Soundtrack-Klassikern, die wir mögen, bis zu eigenen Songs aus Melville-Zeiten...

"Kaplep" ist ein Duo mit Helmut Kaplan, mit dem ich seit Tonto-Zeiten gut befreundet bin und den ich auch als Künstler sehr schätze. Im weitesten Sinne elektronisch, ganz und gar dem Experiment verpflichtet, viel mit Tapes,  ständiger Veränderung unterworfen.

"Picknick mit Weismann" war eine Improvisationsplattform und Spielwiese für uns fünf Mitglieder. Wir haben versucht, so etwas wie Free-Rock zu kreieren... offene aber oft harte und dekonstruierte Rhythmen. Im Proberaum haben wir oft fantastische Sachen zuwege gebracht, live hat es meistens nicht so gut funktioniert. Im Nachhinein glaube ich, wir konnten das was da abging selbst so wenig fasslich machen, dass wir in Stresssituationen den Faden verloren haben. Natürlich kam es dann auch beim Hörer missverständlich und verwässert an. Aber vor allem im Nachhinein gesehen war Picknick für alle Beteiligten sehr wichtig für die weitere musikalische Entwicklung. In Folge ist aus Picknick dann "Laleloo" hervorgegangen, zuerst im Duo mit Bernhard Lang, später mit Edda Strobl zum Trio erweitert.

"Kien" war ein Trio mit Martin Catta und Alexandra Stessl, ebenfalls rein auf Improvisation basierend. Damals waren wir alle auch besessen von Loops. Wir versuchten, mit Gitarre/Elektronik/Drums und Stimme eine Brücke zwischen gespieltem Material und Loop-Ästhetik zu schlagen.

  Ich habe gelesen, dass du auch Musik für Fernsehwerbung gemacht hast. Für welche Werbung(en) war das? Wurde da angefragt, ob bereits fertige Stücke von

  dir verwendet werden können, oder waren das Auftragsarbeiten?

Das ist kein wirkliches Standbein von mir. Für die Skoda-Fernsehwerbung haben Michael Posch und ich Musik produziert und gemixt. Eine gute Erfahrung zum Ausprobieren und auch lustig zu zweit, an so was zu arbeiten. Auf Dauer bin ich aber klar zu wenig kommerziell orientiert, um so einen Job gut zu machen.

  Hast du bei so was immer künstlerisch freie Hand, oder musst du auch mal  Kompromisse eingehen?

Da gibt es einen Graubereich. Einerseits bin ich einer, der sehr gut im Verbund arbeiten kann und ich empfinde auch oft strenge Vorgaben als wohltuende Klarheit, andererseits müssen mir eben diese Vorgaben einen kreativen Kick geben, sonst funktioniere ich einfach nicht. Insofern regelt sich die Sache mit den Kompromissen von selbst: wenn es mich nicht interessiert, kann ich mich auch mit Gewalt nicht motivieren - sehe ich in einem Projekt etwas, das mich interessiert, bin ich aber schnell Feuer und Flamme.

  Wenn ich mir die Liste deiner Arbeiten so ansehe, nehme ich an, du lebst vom Musikmachen. Liege ich da richtig?

Ich unterrichte noch freiberuflich Gitarre - ohne dieses Nebeneinkommen würde ich es nur schwer schaffen. Viele meiner künstlerischen Tätigkeiten leiste ich mir mehr, als dass ich damit Geld verdiene. die Unabhängigkeit, nicht alles machen zu müssen, was daherkommt, aber eben auch Dinge zu machen, die nichts abwerfen, möchte ich bewahren - um meines Seelenheiles willen.

Die Verhältnismäßigkeiten in meinem künstlerischen Leben, was wie viel abwirft, welcher Aufwand wie honoriert wird, oder welchen finanziellen Gegenwert welche Haltung hat, bringt mich oft schallend zum Lachen...mittlerweile.

  Projekt/Label/Kollektiv Tonto.  Was darf man sich genau darunter vorstellen, worum geht es dabei?

"Tonto" ist ein Künstlerkollektiv von etwa 7 Kernmitgliedern. Eine ganz wichtige Phase für mich, die mich irgendwie auch bei späteren Arbeiten geprägt hat. Eine gewisse Verweigerung gegenüber üblichen Vermarktungs-Maschinerien und Schubladisierungs-Mechanismen, erfundenen Selbstverständlichkeiten im "Musik-Geschäft", cool und lässig formulierten Doktrinen gewisser Kommerz-Professionalisten etc.

Dadurch neue Konzentration auf Inhalte, künstlerische Standpunkte, eine gewisse Purheit ohne sich wirtschaftlichen Zwängen unterwerfen zu müssen. "Entschlackung" ist möglicherweise ein annähender Begriff. Das war aber keine, mit Pauken und Trompeten stattfindende, Revolution, sondern  ein schwieriger Arbeitsprozess, oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch für den Rest der Welt zugänglich, gibt es eine großartige 28-teilige CD-Reihe verschiedenster Künstler, einige wunderbare Veranstaltungen, sowie eine ebenfalls großartige Comic-Reihe, die noch immer existiert. Mit den meisten damaligen Tonto-Mitgliedern bin ich noch immer freundschaftlich verbunden.

  Die meisten deiner Arbeiten mit anderen Musikern bewegen sich in einem Zeitraum von ca. 5 Jahren. Kann man daraus schließen, dass diese

  Kollaborationen von Anfang an als „Projekte“, also zeitlich beschränkt angelegt waren?

Ein zeitlich beschränktes Projekt auf fünf Jahre anzuberaumen, wäre eh schon recht üppig. Nein, das hat sich oft einfach so ergeben...z.b. Fetish69 hat es ja fast 15 Jahre gegeben. Aber vielleicht ist nach 5 Jahren so eine magische zeitliche Grenze des Tabula Rasa-Machens. Ein Großer Teil künstlerischer Zusammenarbeiten wird sowieso nicht ordentlich abgeschlossen, sondern verläuft sich einfach....

  2006 wurden mit The Striggles und Fran Sancisco gleich zwei Bands/Projekte ins Leben gerufen, die auf klassischer Instrumentierung beruhen. Hast du vorerst genug von elektronischen Sounds?

Ja, um ehrlich zu sein, ist es zur Zeit ein wenig so. Ich arbeite schon auch an elektronischen Stücken, die sind aber im Gegensatz zu früheren Stücken soundmäßig streng limitiert, die funktionieren nicht auf der "oh was für ein geiler Sound"-Ebene...

Bei den "Striggles" verwenden wir Gitarristen ausschließlich Wah-Wah-Pedale, keine anderen Effekte...nicht dogmatisch, sondern weil es einfach einmal gut tut.

  Ist die Band Melville nach dem gleichnamigen Moby Dick Autor benannt, oder ist das bloßer Zufall?

Nein, die Band ist nach dem großen französischen Regie-Altmeister Jean Pierre Melville benannt.

  Auf deinem Album „music with words – rhythms for dancing“ benutzt du bei drei Songs Sprachsamples, deren Texte bei Leonard Cohen entlehnt sind. Bist du Cohen Fan?

Das sind keine banalen Sprachsamples, sondern Gedichte aus "Energy of Slaves", die von einem Text-to-Speech-Tool wiedergegeben werden. Also einer Software, durch die man eingegebene Schriftzeichen von einer synthetischen Stimme sprechen lassen kann. Diese Präzisierung ist mir wichtig: es handelt sich hier nicht um irgendwo gefundene Spoken Words, um die herum ein Song gestrickt wurde, sondern um die Darbietung eines Interpreten!

Ich bin großer Fan von Cohen, vor allem von seinen frühen Sachen. Ich habe aber auch die späten LP’s daheim, die ich musikalisch nicht mehr so mitvollziehen kann, weil dieser Mann für mich ein ganz großer Poet ist.

  Stichwort „Songwriting“. Falls die Stücke jetzt nicht gerade durch gemeinsames Rumprobieren entstehen,

  nach welchen Kriterien wählst du aus, für welches Projekt, die jeweilige Idee verwendet wird.

Zuerst muss ich mal eine Vorstellung von etwas haben, dann bin ich motiviert, dieser so nahe wie möglich zu kommen. Hopp und drauf los funktioniert bei mir nicht so gut. Bei den einzelnen Projekten ist es eben genau so: Ich habe eine bestimmte Ahnung, was das jeweilige Projekt vermitteln soll und darauf arbeite ich dann hin.

  Steckt hinter den Stücken auf „Treatments“ irgendein Konzept, oder hast du einfach remixed, was dich gerade angesprochen hat?

Kein strenges Konzept, das man sich zum besseren Verständnis der Musik reinziehen müsste. Eine Tonto-Regel war ja, dass jeder CD-Release eine Definition von Tonto als Ganzes darstellt. Das scheint gerade für so eine Gruppe vielleicht irgendwie nebulös oder aufgesetzt, Tatsache ist: Es hat auf magische Art und Weise funktioniert und das Tonto-Selbstverständnis ist daran gewachsen! Die CD-Reihe hat trotz unterschiedlichster Genres einen roten Faden, der sich rhetorisch nicht so leicht festmachen lässt und wurde auch wirklich als Serie wahrgenommen.

Meine Treatments-CD war ein neuerlicher, sehr persönlicher Versuch, dieses Tonto-Ding herauszuschälen und so mein Verständnis von diesem Tonto-Geist deutlicher zu machen.

  Mit wem würdest du gerne mal zusammen arbeiten?

Mit Robert Wyatt... oder Filmmusik für Jean Rollin....

  Musikalische Zukunftspläne. Auf welche Lepenik Kollaborationen/Veröffentlichungen darf man sich in näherer Zukunft freuen?

Im März wird mein neuer Solo-Release "Mögliche Unausweichlichkeiten" beim brandneuen Internet-Label "Bruit" veröffentlicht. Die Releases des Labels werden umsonst downloadbar sein.  So viel ich weiß, werde ich einer von acht Leuten sein, die exklusives Material zur Verfügung stellen.
 
Ich komponiere weiters Musik für das Stück "Kabale & Liebe" von Schiller in  einer Bearbeitung der TaO-Theatergruppe. Uraufführung wird im April sein.

  (Das Interview führte Michael Masen)


SLOBODAN KAJKUT: The Comprimise Is Not Possible

Wire Globe Recordings

Schicke Doppel-LP, deren Mastermind Slobodan Kajkut sich im Spannungsfeld zwischen Neuer Musik (hat bei Georg Friedrich Haas, Clemens Gadenstätter und Gerd Kühr studiert), Noise Rock und Death Metal bewegt. Aufgenommen in einer Grazer Kirche, das gibt weitere Pluspunkte – Fântomas oder Bohren & der Club of Gore hätten sie nicht besser entweihen können. Kauft euch diese Platte und schaut euch das ganze Label mal an, die machen feine Sachen!

Rokko / Rokko's Adventures No.4 / 2008


STEFAN BAUER: Ohrmong DVD (Chmafu Nocords)

Schöne Idee! Stefan Bauer reist mit der Videokamera durch die Mongolei, schneidet seine Eindrücke zu einem 8:30 Minuten langen Filmchen zusammen und lässt dafür verbandelte Kollegen jeweils einen Soundtrack basteln. Pluralismus Ahoi!

Analena / Rokko's Adventures No.4 / 2008


MELVILLE - 17 TV THEMES - 2CD (ZEIGER / DEEP DISTRIBUTION)

A Melville nevet nem alaptalanul használó osztrák Lepenik és barátai, a thereminen besegítõ Dorit Chrysler, vagy a jól ismert dobos/ producer Binder-Krieglstein, nameg az énekesnõk egy olyan varázslatos világot teremtettek ezen a lemezen, ami egyenesen a francia film-noir világába cseppenti a hallgatót. Nagyon eltalált hangulatok, sötét képek, harmonika, füttyszó, baljósan poroszkáló bõgõ teremtik meg a mozi hõskorához tökéletesen passzoló háttérzenei érzést. Elõször úgy négy éve hallottam a Melvillerõl, akkor egy négy számos bakelit képében találkoztam velük, ami nagyon nagy hatással volt rám és gyakran hallgattam borultabb pillanataimban. Nos, ez a négy darab a 17 számos CD-re is rákerült, közülük a Petite Vie Solitaire és a Buona Notte, Cosa Nostra a legkiemelkedõbb, ezek borongós, lassú zenék. Ami számomra új volt, az például a Spy Theme címû számban tetten érhetõ krimi-electro zúzás, vagy a Fu Manchu krimi-funkja. Ezek is nagyon jók, de lényegesen eltérnek a korábbiaktól. A történet itt nem ér véget, hiszen a dupla CD másik korongján a legjobb számok remixeit is megtaláljuk. A remixerek számomra ismeretlenek, egyedül a már említett Binder & Krieglesteint tudom hová tenni. Érdekes, hogy több minimál és kísérleti munka (Jürgen Hofbauer, Kaplan, Gottfried Krienzer, Peter Plessas), valamint kortársba hajló dzsessz (Ignaz Oreschitz) is készült, lényegében ezek vannak többségben. Bár a remixek is érdekesek, személy szerint nekem az eredeti verziók jobban tetszettek. Suefo /Mana Mana


Lepenik - Music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

Beim Benutzen eines Kaleidoskops ergeben sich aus den gegeneinander verschobenen Spiegeln und Objekten immer wieder neue Sichtweisen, bunte Muster und Kompositionen. Das Hören der neuen Werke von Robert Lepenik gleicht einem Blick in ein Kaleidoskop der Stilkunde, die selbst vor schmissigen Walzern oder thrashigem Micky-Maus-Metal nicht Halt macht.
Lepenik traut sich offensichtlich, seine gesammelten Erfahrungen aus dem Studium der Klassischen Gitarre, mit diversen Rock-, Experimental- und Improvisationsprojekten und aus der Mitgliedschaft im Grazer Künstlerkollektiv "Tonto" auf einem Album zu vereinen. Mal erfordert die elektroide Stimme des Voicecomputers die volle Aufmerksamkeit, dann pöbelt sich enervierend ein bohrender Synthlärm ins Ohr oder die stille Fläche baut eine unerträgliche Melancholie auf.
Von den 18 Stücken gleicht keines dem anderen, weder in Rhythmik noch Instrumentalisierung. Bestenfalls eine ironische Metaphorik stellt Bezüge her, so etwa zwischen didaktik 1, einem orchestral anmutenden Ein-Akkord-Stück, das sich dem entzehrenden Ausblenden hingibt, und didaktik 2, das ohne Instrumente 42 Sekunden lang vor sich hin klickert.
Immer wieder verschieben sich Melodien und Rhythmen gegeneinander und werfen ihre traditionellen musikalischen Funktionen ab. Was hier noch Orientierung verschafft und groovt, kann dort schon bis zur Unhörbarkeit verblassen und dich verwirrt zurücklassen. Ein Spiel mit den Kräften - mit Ordnung/Struktur auf der einen, Chaos/Auflösung auf der anderen Seite. Das macht es dem Zuhörer nicht immer leicht. Und so schwebt von Beginn an ein Zitat aus Leonard Cohens Gedichteband "Energy of Slaves" über allem: "They never were entertainers."
Nein, Unterhaltung ist das nicht. Ist es Konzept? Avantgarde? Beliebigkeit? In erster Linie wohl das ironisch-melancholische Spiel mit der musikalischen Postmoderne. Lepenik dekonstruiert selbst das noch, was ohnehin schon eklektizistisch und pluralistisch daherkommt. Dabei entstehen Gefühle und Raumbilder, die man normalerweise in einer Ausstellung an unterschiedliche Wände hängt. Lepenik stülpt ihnen das Kaleidoskop über und dreht.

(www.unruhr.deGeschrieben von MatsB Wednesday, 07. September 2005)

Lepenik: Music With Words - Rhythms For Dancing
Genesungswerk - CD
Eine ganz schön lange Zeit ist seit der letzten Genesungswerk-Veröffentlichung vergangen und da freut man sich umso mehr, wenn dieser Tage ein so erfreuliches Release wie das neue Lepenik-Album zum Hören einlädt. Stilvielfalt und genreübergreifendes Denken sind hier fast schon wieder Untertreibungen, denn in den 18 Songs projiziert Robert Lepenik, studierter klassischer Gitarrist, eine dermaßen weitläufige Eklektik, die sich glücklicherweise nicht damit zufrieden geben will, um als Hintergrundmusik zu funktionieren. Dafür sind hier zu viele kleine Details und Wendungen versteckt, als dass man ohne schlechtes Gewissen darüber hinwegsehen könnte. Hier wabbert es mal sanft, dann wird man von feinen Elektroniksounds eingesponnen, nur um im nächsten Moment wieder bratzig und rotzfrech wachgerüttelt zu werden. Die fragmentarische Struktur des Ganzen ist hier nicht stylischer Selbstzweck wie bei vielen ähnlich ambitionierten Kollegen, sondern verbindet sich zu einem zumindest trackweise in sich schlüssigen Ganzen, das erstaunlicherweise trotzt der Vielzahl an verschiedenen Bezügen und Verweisen nicht bruchstückhaft und lächerlich überladen daherkommt. Begrüßenswert erscheint überdies auch, dass Lepenik nicht verkrampft oder übermäßig verkopft daherkommt, sondern seine subtilen und stets wie hinter vorgehaltener Hand inszenierten Beats fast natürlich dahinfließen und beständig von schizophren versponnen Klängen umspült werden. Sehr schöne Platte, die sich abseits jeglicher Vermarktung einige kleine Nischen für sich auserkoren hat. Mehr davon.
(www.music-scan.de)

LEPENIK - "Music With Words - Rhythms For Dancing" (CD)
Genesungswerk

Nach einem Blick auf das bedrückend-muffige Cover, dem in die Irre führenden Titel und den noch abenteuerlicher betitelten Tracks ist klar: Ich höre hier eine neue CD von Genesungswerk! Ein wenig mehr Kopfzerbrechen bereitete mir dann schon der Name Lepenik, der mir auf jeden Fall bekannt vorkam und nach einem Blick auf die Bio des Musikers fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Lepenik ist bzw. war der Gitarrist von FETISH69 und sorgte dort mit seiner präzisen Skalpell-Gitarre für deutliche Akzente. Neben dieser Tätigkeit ist der studierte Musiker auch in den diversesten Künstler-Kollektiven und Improvisations-Gruppen Mitglied und legt nun mit dieser CD sein erstes Solo-Album vor. Wer jetzt aber Singer-Songwriter-Geklampfe oder Gitarren-Drone-Noise erwartet, wird angesichts der 18 mehr oder weniger kurzen und vor allem elektronischen Tracks überrascht. Natürlich erzählen diese Momentaufnahmen ganz eigene Geschichten und Titel wie zum Beispiel "Texaco - Filmed By Jess Franco", "Auf dem Fahrrad mit Doris - gemalt von Ruth Koser" oder "7 Schlosser" lassen Großes erahnen und sind mehr als nur hastige Laptop-Skizzen. Verwirrend, verstörend, putzig, skurril, aberwitzig und melancholisch zugleich und wer darauf tanzen kann, ist sicherlich in Twin Peaks zu Hause.

(black41 september 2005)

Lepenik: "Music With Words - Rhythms For Dancing" (Genesungswerk)

Unterhaltsame Langsamkeit!
Das Dortmunder Label Genesungswerk steht für ein überaus konsequent experimentelles Sound-Spektrum. Dass dabei jegliche Pop-Hörgewohnheiten über Bord geworfen werden, mag teilweise anstrengen. Im Falle von Lepenik lohnen sich die Ausflüge.
Klassische Gitarre und darstellende Kunst hat Robert Lepenik studiert. So verwundert es auch wenig, dass die musikalischen Outputs des Österreichers vorwiegend im Kunst-Kontext verwurzelt sind. Dennoch gehörte er lange Zeit zur bekannten Noise-Industrial-Band Fetish 69, die zwar ebenfalls keine leichte Kost präsentierte, aber insgesamt doch als Rock-Band wahrgenommen wurde.
Sein Solo-Album "Music With Words - Rhythms For Dancing" verwirrt gleich mit dem Namen. Denn die Rhythmik ist weit nach unten gepitcht, gemächlich zieht sie sich durch die achtzehn fragmentarischen Stücke. Ein wenig klingen sie wie Field Recordings, die allerdings nicht auf originalem Tonmaterial beruhen, sondern von verschiedenen Instrumenten nachgeahmt worden. Dadurch entsteht trotz der ständigen Themenwechsel eine gewisse melancholische Musikalität, die einen Zugang in das ganze Album legt. Man muss zuhören, die Langsamkeit zwingt dies auf. Und doch wird man gut unterhalten, sofern man sich darauf einlässt. (jw)
(tonspion)

Lepenik: "Music With Words - Rhythms For Dancing" (Genesungswerk)

 

...Ganz anders ist da die erste Solo-Veröffentlichung 'Music With Words - Rhythms For Dancing' von Robert Lepenik. Der Schweizer Künstler und Gitarrist hat schon in diversen Gruppen und Projekten mitgewirkt, die bekannteste davon dürfte wohl FETISH 69 sein. Wie verschwommene Erinnerungsfragmente ziehen die Schallwellen an einen vorbei, lösen sich dabei komplett im Gedankeraum des Zuhörers auf und lassen durch Vermischen mit eigenen, spontanen Gefühlen neue Klangmuster entstehen. Als würde man mit äußerster Vorsicht und liebevoller Behutsamkeit einen eigentlich längst vergessenen, vielleicht auch noch fremden Schukarton mit abgegriffenen und verblichenen Schwarz/Weiß-Aufnahmen entdecken und erforschen. Auf den Bildern sieht man glückliche Menschen. Fröhliche Kinder. Man schaut trotz aller Entbehrungen in zufriedene Gesichter mit glänzenden, lebendigen Augen. Ein konsequenter, intensiver und zeitloser Soundtrack der sich vornehm zurückhält und trotzdem, oder gerade deswegen ungeahnte, menschliche Tiefen erforscht. Nicht umsonst sind die einzigen Textbeiträge drei Gedichte von Leonard Cohen.
(Carsten Vollmer in ox-fanzine)


Lepenik. music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

Het in Dortmund gebaseerde labeltje Genesungswerk brengt zelden releases uit, maar de hoge kwaliteit van hun uitgaven is omgekeerd evenredig aan hun productiedrang. Dat geldt ook voor hun nieuwste, 'Music With Words Rhythms for Dancing' van de Oostenrijker Robert Lepenik. Zijn eclectische solodebuut echoot zijn diverse achtergrond. Nog tijdens zijn studies in klassieke gitaar en beeldende kunsten in Graz opereert hij in tientallen obscure rock-, improvisatie- en avant-garde bands waaronder Blue Monkey`s Food en Music for the People at the Red Lake. Zijn qua techniek experimentele, doch qua uitwerking popgevoelige geluid schaaft hij de laatste jaren in het vijftal Melville en in het trio Laleloo bij. De loop, het herhalen van een fragment of van een paar maten, vormt de sleutel voor de composities van Lepenik. Bij golvende, soms pulserende sfeervelden speelt de man een batterij akoestische instrumenten waaronder piano, saxofoon of zijn Spaanse gitaar. Op 'Music With Words Rhythms for Dancing' mondt die vandaag vaak gebruikte techniek uit in een hoogst origineel plaatje, een pareltje zoals er slechts enkele per jaar verschijnen. Lepenik geeft de achttien tracks coherentie door bewust verschenen basisklanken te hanteren, een nostalgisch cachet dat het album domineert en ook door de oude familiefoto op de hoes opgeroepen wordt. In dat kader gaat hij echter stilistisch vele richtingen uit. In drie nummers verhaspelt hij op zijn computer bijvoorbeeld teksten van Leonard Cohen tot een ijzige stem om er gitaar of piano bij te spelen. 'Didaktik 1' laat een warme geluidsgolf zeer langzaam tot de stilte uitdeinen. De ietwat duister swingende orgelmelodie van 'Auf dem Fahrrad mit Doris Gemald von Ruth Koser' had niet misstaan in de film 'The Elephant Man' en '7 Schlosser' is dan weer verdraaid knap gedeconstrueerde dubfunk. Net als de andere artiesten op Genesungswerk, beschikt Lepenik over bijzonder veel talent en een fijn afgestemd gevoel om heldere sferen en beelden op te roepen.
(Ive Stevenheydens in 'Tijd Cultuur')

Lepenik. music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

Lepenik entwickelt seine Skizzen, wie auf dem Tonto-Label bereits angedeutet, hier ein ganzes Stück weiter. Thematisches Stilmittel ist die Verwendung einer Text-to-speech-Software, die zumindest in den Tracks mit Vocals eine roboterhafte Klangwelt schafft. Ironischerweise sind die Texte den Gedichten von Leonard Cohen entnommen, weshalb die sprachliche Entfremdung in Hinblick auf Cohens puristische Attitüde doppelt ironisch erscheint. Dazu die übrigen Klänge: Bollywood-Exzesse, Chamber Music, verzwirbelte Improvs, komische Unterwassermusik - alles da! Neo Pop galore!
zipo in aufabwegen #35

Lepenik music with words - rhythms for dancing   (genesungswerk)

 

Vielleicht lächelt uns der 2-jährige Robert Lepenik vom Cover seiner CD an - ein schüchterner Bub in den Armen seiner Mutter, Wände und Gardinen im typischen 50er-Jahre-Design, ein vergilbtes Schwarzweißfoto - um uns mitzuteilen: "Schaut, so harmlos fing alles an." Heute ist er Meister des Generierens von Träumen und Alpträumen, zaubert im Handumdrehen fantastische Gefühlsexzesse im Geist des Zuhörers hervor, hebt ihn in selig-süße Höhen, um ihn unvermittelt in eisige Tiefen wieder abstürzen zu lassen. Lepeniks Repertoire ist unglaublich breit: Anleihen an Filmmusiken von Detektivfilmen werden erkennbar, 60er-Jahre-Trash; das Spiel mit Stereotypen wie dem schleichenden, vor sich hinpfeifenden Jäger der Unterwelt. Psychedelisch wabernde Stücke lassen Karawanen auf dem Weg zu einer Fata Morgana erahnen; geloopte, bombastische Schlussakkorde verlieren sich im Nebel, um plötzlich wieder aufzuerstehen und Endlosigkeit zu simulieren; verhallte, synthetische Geigenschnulzen-Romantik ist unerträglich süß; und immer kehrt das Motiv der weitschweifigen Schönheit wieder, mal mit weinender Gitarre, mal mit flirrenden Akkorden. Daneben gibt es bohrende Noise-Traktate, die die Ohren wegblasen; dumpfen Drum'n'Bass, der aus einem tiefen Keller aufzusteigen scheint, immer mehr auf den wummernden Rhythmus reduziert wird und zerfließt, zerbröckelt; Techno-Versatzstücke mit gequälter Gitarre und Maschinenstimme (generiert von der Text-to-Speech-Software Dr. Sbaitso). Einen weiteren Schwerpunkt bilden experimentelle Geräuschkollagen, Analysen eines Mikrokosmos im Wasserglas; strenge Abhandlungen über Motive und Rhythmen, deren Verzahnung und Variation; Reprisen in verschiedenen Geschwindigkeiten, die an eigene Experimente mit dem Plattenspieler erinnern; Loops, die minutiös einer ständigen Verwandlung unterzogen werden. Und auch auf den Einsatz von Klavierpassagen verzichtet Lepenik nicht, verzaubert uns mit verstimmten Akkorden, gepaart mit dem Schauder des nächtlichen Quietschens der Bahngleise, mit melancholischen, beinahe klassischen Stücken. Wer nun ein wahlloses Chaos erwartet, täuscht sich: Verbindende Elemente sind das konstante Experimentieren mit Klangquellen jeglicher Art und erstaunlicherweise auch die Stimmung, die immer eine Mehrdeutigkeit, Unnahbarkeit und Weltabwesenheit evoziert. Kein Zweifel: Dahinter steckt jemand, der sich mit Musik auskennt und sie schon lange erforscht und bereichert. Seit fast 15 Jahren ist Robert Lepenik solo oder in Projekten und Kollektiven wie Fetish 69, Melville (siehe Revelation No. 18), LaLeLoo, Tonto, dem Klangforum Wien und vielen anderen aktiv. Der österreichische Musiker mit den Schwerpunkten Graz und Wien legt v. a. Wert auf Unabhängigkeit - künstlerische wie finanzielle. Was besticht, ist die reine Liebe zur Musik.
http://genesungswerk.de/
Claudia Revelation Nr.19 August 2006


Lepenik. music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

The cover shows an old photo of a mother with two children sitting at a table. The youngest of the children celebrates his second birthday. The CD featuers 18 short tracks by Robert Lepenek, who looks a little like Joseph Beuys. His music is more difficult to interpret or categorize, also due to the rich variation in style and atmospheres. The innocent filmic piece entitled 'Auf dem Fahrrad mit Doris', the fast fibrating electronics in '10 Chords of Eric Satie', the mysterious soundtrack entitled 'Detektiv', the strange crackles in 'Didaktik 2' and the lush piano in the track '... and dancing and dancing'. Listening to this album is like attending a short film festival, afterwards one goes home with a colourful palette of emotions, which fitt each other very well. The wide range of impressions makes one feel much richer emotionally afterwards. Experimental pop music breaking through all musical genres and breaking with a lot of rules.


Phosphor Magazine #118 (2006)


Lepenik. music with words - rhythms for dancing (genesungswerk)

Ein großartiger Musiker auf einem großartigen Label, eigentlich könnte man es dabei belassen. Dennoch einige Gedanken zum vorliegenden Release: Dogmatismus bzw. stilbezogene Festlegung ist in der Musik definitv wichtig, vor allem, um Grenzen auszuloten. Umso schöner ist es dann auch, einer radikal undogmatischen und dennoch nicht undiffenrenziert-eklektizistischen Einstellung zu begegnen. Letzteres ist der Fall, sowohl bei Lepenik als auch beim Label Genesungswerk. Lepenik versteht es, jenseits stilistischer Beschränkung zwischen Electronica, Pop, Gitarrenmelancholie, Tapetenwurschteleien und etlichem anderen zu manövrieren und zwar in einer Art, die man so nicht allzu oft antrifft. Getragen ist das alles von einem spätherbstlichen Pathos, der niemals aufgesetzt oder auch nur besonders gewollt klingt. Es ist einfach, wie es ist. Ziemlich beeindruckend nämlich.


Harald Wiltsche in skug #65


LEPENIK
Music With Words-Rhythms For Dancing

Genesungswerk

Lepenik mezcla estilos sin miedo, dentro de una linea ambient construye i destruye composiciones haciendo nacer raras criaturas. Un disco que intenta sorprender en cada paso que da, estate listo para cualquier cosa.
(politronic.com)


laleloo: loop pool - live in concert
(label: Chmafu Nocords)
website: http://www.nocords.net

Now, this is experimental noise art. But it's not of the "ahh, let's go to sleep and slide into another universe" soothing variety. Nope. This is not chillout noise, as are many of the luscious experimental CDs in my collection. At times the music could be the captured burst of a technological world in the throes of an electro-organic blend like a record skipping tralalala over a slowly stuttering piano. One almost envisions, what with the very random flavor of this avant garde set of tracks, a sort of sound-eating frog sitting about on its pad, randomly shooting out its tongue and capturing bits and pieces of sound as they fly by, then belching them back out in a semi-digested conglomerate. By the way, that's not an insult, just in case you were wondering.

review written by: Upchuck Undergrind

LALELOO: Bernhard Lang & Robert Lepenik

LALELOO wurde 2001 von robert lepenik und bernhard lang gegründet, wobei die formation aus dem improvisationsensemble "picknick mit weismann" hervorging. dort waren beim improvisieren in zunehmendem ausmass loops zum einsatz gekommen, und so ging man dann bei LALELOO von einer beschränkung der improvisationsgrammatik auf schleifenmaterial aus. diese kommen von delays, samplern, kassettenrecordern, von sequencern und einem pd-patch, dem "replikator". die "loop-studies" von LALELOO erforschen phänomenologisch die grundlagen einer möglichen loop-ästhetik, einer zeitorganisation, die ausschliesslich in wiederholungen besteht, differenten und mechanischen: die differenten entsprechen dem scratchen von material, die mechanischen dem getakteten wiederholen, den "pulsen"; diese techniken sind weitgehend den avancierten schnitttechniken aus video und film angelehnt, weshalb LALELOO auch immer wieder zu visuellen abbildungen der bewegungsstrukturen zu finden versucht, in zusammenarbeit mit der videokünstlerin edda strobl oder dem videoteam von lauffilm.


FETISH 69: Atomized - 2003 (Doxa)

Pushing further into electronics, Atomized takes the personally isolated, morbidly paranoid character from Geek out of his clastrophobic apartment and into the open world. Here, boredom, disgust, and the frustatration of daily, pedestrian existance and consumer culture are the themes present throughout this album. The album cover photo of a shopping cart, with the slogan, "This product reverses aging while burning fat, without dieting or exercise," gives a good idea that Fetish 69 show little love for today's mass consumer society. Since Geek, Fetish 69 have come a long way in expanding and evolving their sound to become much more thematic. Founding member Christian Fuchs, who also plays with Toxic Lounge, mostly whispers the vocals, over a backdrop of pounding rock and electronica. Like Geek, the sinister, dreaming atmospherics are still present, i.e "Cocoon," but now the songs are becoming slightly more catchy. "All that Sex" may be the catchiest, upbeat track Fetish 69 ever made, despite the fact that the entire album's lyrics still create a dark, pessimistic worldview of failure, boredom, and disgust with society.
Besides the majority of electronic-rock, there are some excellent dark ambient and dub pieces that reflect the sounds of Dysfunctions and Drones. "Hyper-Real" is a short, menacing ambient track, while "Detox" is a slow, dismal, dark, monster of a song that brings out all of Fuch's hate and total disgust. The fitting fast-paced closer, "We are Prostitutes," ends the album on a dismal note of frustration and anger, just as you would expect.
One of the most eagerly awaited and anticipated albums here at the Jackal Blaster camp this year, Atomized is simply awesome. Always highly recommended, Fetish 69 have once again made another great album, as well as another stark, pessimistic commentary on contemporary society.
On a special side note, be sure to check out Christian Fuch's great new 2002 book about serial killers and their influence on cinema, Bad Blood, through the fine folks at Creation Books.

(www.angelfire.com)

Jenseits aller Grenzziehungen

[ 2002-09-16,Stmk, MARTIN GASSER,KULTUR ]

CD-Verlag Tonto aus Graz: Plattform für Avantgarde-Musik

Seit 1999 sind auf dem Grazer Platten-Label Tonto 15 CDs erschienen, die alle musikalischen Grenzziehungen sabotieren. Hier wird - in kleinem Rahmen
- Musikern unterschiedlichster Stile eine Plattform für ihre Kreativität geboten,
bei der Augenmerk auf eine Auseinandersetzung mit dem Medium gelegt wird.
"Wir wollen weder die musikalische Szenerie revolutionieren, noch wittern wir das große Geschäft", sagt Helmut Kaplan vom Grazer Platten-Label Tonto. Unter dem Namen Tonto bietet man eine Plattform, bei der es nicht nur um die Produktion oder die bloße Abbildung von Musik gehen soll - der musikalische Austausch, die Auseinandersetzung mit dem Medium CD ist vorrangiges Anliegen. Das Betreiben und Betreuen eines Labels ist hier quasi ein bewusst kommunikativer Akt.
Die 15 CDs, die bislang erschienen sind, belegen die stilistische Bandbreite der Musiker, die hier veröffentlichen: Robert Lepenik, Bernhard Lang, "reMi", "Posch" - bei Tonto denkt man nicht an Sparten oder Genres. So wird die Etikettierung mit dem Überbegriff "Elektronische Musik" - so wie auch der
Begriff "experimentell" - als zu diffus abgelehnt. Zudem besteht etwa die jüngste Tonto-CD "Flugangst" der Zweimann-Band "Reflector" aus reiner Gitarren-Musik irgendwo zwischen Stilen wie Hardcore und Postrock (falls eine solche Klassifizierung nicht wieder zu kurz greift...) Eines ist jedoch bei allen Künstlern wichtig: Die reflektierte Herangehensweise an die eigene
Musik und der offene Blick fürs Andere. Im Idealfall sollte man sich "genrelos" fühlen.
Als Endprodukt steht so die CD als Kunstwerk - wobei man noch weiter geht, und die gesamte CD-Reihe als ein einziges Gesamtwerk verstehen kann, in dem die einzelnen Teile miteinander korrespondieren.
Mittlerweile werden übrigens auch Tonto-Comics vertrieben. Die einzelnen CDs sind in diversen Online-Shops oder bei der Grazer Bücherstube erhältlich.
(Info: www.tonto.at)

© 2002-09-16 by "NEUE KRONEN ZEITUNG"


Eine Visite der neuen Lokale der österreichischen Noise-, Pop- und Jazzszene

Von Christian Scheib


Als ein nervöses, a-rythmisches Staccato von pulverisierten Klängen kommt die Musik aus den Lautsprechern und erinnert dennoch irgendwie an eine Rockband und das hat seinen Grund. 12. April 2002, Graz, Dreihackengasse 42: Seit kurzem trift man sich in dieser Stadt, die eine ja große Geschichte der off-organisierten sozialen Kulturräume hat und deren letzte wahrlich verrückte und genreübergreifende, autonome Abendserie und Freigeistervereinigung sich vor circa zehn Jahren ?Fonds? nannte, heute also trifft man sich in dieser Stadt im Celery's. Tagsüber ein Ort des vegetarischen Essens zu einer exquisiten Auswahl von Frucht- und Gemüsesäften, mutiert dieser ehemalige Autobusbahnhof, in dessen verfliestem Kartenverkaufsraum sich nun die Gaststube als eine Art Wohnzimmer mit absurd grindigem Charme befindet, des Abends zu einem verrauchten Ort unabhängiger Kulturarbeit. Heute ist Tonto-Abend, Bands in the Box. Tonto ist ein Grazer CD-Label und eine musikalische Organisationszentrale. Rockbands ? ?unsere Jungen? ? sind ebenso dabei, wie erfahrene Meister des musikalisch-technologischen Independent-Daseins aus Graz: Die Komponisten und Musiker Bernhard Lang, Winfried Ritsch, Robert Lepenik zum Beispiel. Die riesige, mittlerweile leere Halle für Autobusse biete sich an für Underground-Gitarrenrock, denkt man, aber unglücklicherweise darf dort (zur Zeit) nicht allzuviel Lärm produziert werden. Die Tontos fanden eine künstlerische Antwort auf das organisatorische Poblem: Die Bands wurden eine nach der anderen in einen kleinen, extra dafür angefertigten Holzkubus verfrachtet, der nun irgendwie verloren und halblaut vor sich hinwummernd in der Bushalle steht. Das eigentliche Konzert aber, laut wie es sich gehört, findet in einem kleinen, vorderen Clubraum gleich neben der Gaststube statt: Der musikalisch-technologische Wizard Winfried Ritsch bewerkstelligt die live-Übertragung des Konzerts in Bild und Ton von der Halle in den Club, nach jeder Band macht sich ein experimenteller Remixer ans Werk, Bernhard Lang und Helmut Kaplan zum Beipsiel, bevor die nächste Band ihren Kurzauftritt in der Box absolviert. Alles in allem erweist sich die Tonto-Nacht im Grazer Celery's als eine grandios abstruse Mischung aus Ironie und Low-Tech-Anschein einerseits, technischer Raffinesse und theoretischer Hinterfragung andererseits. Das Paradoxon aus offenem Clubabend und enigmatischem Konzert lebt man sowieso.

(christian scheib)


BERNHARD LANG (b.1957): Differenz/Wiederholung 2.

 

Very avant-garde, and incorporating gestures and forces from well outside even most contemporary concert music (electric guitars, rap-style vocals), as well as an electroacoustic component, Lang's music is challenging - challenging conventional notions of what constitutes music, and of what constitutes coherent, rational argument, as distinct from chaos - embracing which, he seems to say, is the most creative act of all. Salome Kammer, Risgar Koshnaw (voices), Todd (rap vocals), Robert Lepenik (electric guitar), Dimitrios Polisodis (electric violin), Wolfgang Musil (sound projection), Klangforum Wien; Sylvain Cambreling.

(www.recordsinternational.com/)


URNA und Band


"Während man den Interpretationen dieser Weisen lauscht, vermeint man Landschaften zu sehen, die man nie betreten hat" (taz, Berlin). Urna singt Lieder, die von den Weiten des Graslandes erzählen. Einmal sind es traditionelle Texte, dann wieder eigene Worte und oft landet die Erzählung in einer großen Improvisation. Nach unzähligen Auftritten in vielen Ländern Europas, in Amerika und Asien ist sie zum erstenmal in Österreich zu hören. Gemeinsam mit Rainer Binder-Krieglstein (Binder & Kriegelstein, fetish 69, toxic lounge), Robert Lepenik (fetish 69, tonto, melville) und Sasenko Prolic (deishovida, Sandy Lopicic Orkestar) wird uns Urna in die Weiten des mongolischen Graslandes singen.
(volkshausfest 7.9.02)


Fetish69: ATOMIZED


Ein leerer Einkaufswagen, nachts, auf einem trostlosen Betonparkplatz. Man darf das Cover dieser CD als Programm verstehen. Fetish 69 aus Wien, ehemals dem gemeinen Hardcore zugeneigt, schlagen auf "Atomized" neue Haken - mit radikal gezügelten Kompositionen und geflüstertem Gesang. Die Beats stammen von der Festplatte, die Stimmungen von der Nachtseite der Menschexistenz, nachzuhören etwa im basslastigen "Strain" oder im auratischen "Bodycontrol".
Der Furor des alten Rock'n'Roll ist hier nur noch ein Schatten. Umso mehr Sinn ergibt er: Lieder vom Verlust des Realen, von der Entgiftung und dem Vakuum, das andere leichthin Leben nennen.

(Stefan Grissemann) - PROFIL


Fetish69: ATOMIZED


Ja! Es gibt sie wirklich, die österreichischen Musiker, die sich zwar mit elektronischer Klangforschung beschäftigen, aber dennoch nicht wie die hundertste Kopie eines Kruder&Dorfmeister-Gespanns klingen. Und das ist auch richtig so, denn schließlich läßt sich nicht jeder Konsument mit gemütlichem Lounge-Biedermeier im Endlos-Loop abspeisen. Wem also bei brasilifizierten Couch-Symphonien fad wird, dem sei das neue Album von Fetish 69 empfohlen.
Herzerwärmend unbequem kommt "Atomized" daher und hält so gar nichts von Idylle und braven Melodien zum Mitsummen. Stattdessen präsentiert sich auf dem Longplayer eine harsche Symbiose aus analogen und digitalen Soundstrukturen, die man am treffendsten mit Rock'n'Noise beschreiben kann.
"Atomized" ist der Soundtrack zu einem regnerischen Morgen, an dem man mit einem blutverschmierten Messer in der Hand aufwacht. Antisocial Music for a Decaying World. (Inga Stumpf)  EVOLVER


Fetish 69 - Atomized
(16.06.2003)

They have come a long way. Gezählt die Tage als heimischer Post-Industrial- bzw. Noise-Blueprint, nicht jedoch jene musikalischer Grenzgänge und versierten Auslotens emotionaler Abgründe. Der wesentlich freiformalere, die wirren Enden vertrauter Elektronik- und Gitarrenformate zu einem tiefschwarz schillernden Ganzen verbindende Ansatz von "Geek", 1999 Bahn und Konventionen brechende Band-Neudefinition auf Albumlänge findet hier seine vorübergehende Perfektionierung in Belangen Intensität und Stringenz.

Wenn Dysfunktion eine Funktion ist, dann ist "Atomized" der Soundtrack dazu, die Bittermandel im Schlund des Beliebigen, der Schwelbrand in der Lounge der Generation Patchworkleben. Mitreißend in seiner beizeiten vordergründigen, eruptiven Härte (beim an die fantastischen Sand gemahnenden "Detox") finden sich die bewegendsten und verstörendsten Momente des Albums aber in seinen besonders schleichenden und schwebenden. Beim Rasierklingen-Blues von "Strain" etwa, bei der slidenden Knisterbeat-Abfahrt "Cocoon" und im speziellen beim Meisterstück, dem moussierenden Genieblitz "Bodycontrol".

Im Hier und Jetzt stehen Fetish 69 als alleinige Referenz, als autonomer Felsen in einem Raum, in und zu dem nur vermeintlich schon alles gesagt wurde. 2003 hat keine Schublade, um diese Band in sich aufzunehmen. Und das ist gut so.

- Christoph Prenner - http://www.noize.cc/reviews/main.php?p_id=3994


TONTO

 

Radikalität aus dem Geist der Beiläufigkeit

Das Grazer Musiklabel tonto implodiert schon einige Jahre beständig vor sich hin und erschließt dabei beeindruckende Dimensionen experimenteller Musik. Seit 19..? fungiert tonto als Attraktor für einander verwandte musikalische Ansätze mit immer wieder wechselnder Instrumentierung. Gearbeitet wird meistens elektronisch, was weiter keine große Rolle spielt. Im tontoUniversum mischen sich ebenso beiläufig wie selbstverständlich die unterschiedlichsten
Zugänge über Laptop, Akustikgitarre, analoges Sampling bis zum Bandkonzept, ohne dabei die imginäre Grundformel zu verlassen, die da heißen könnte: Die Musik und nichts anderes steht im Mittelpunkt. Entstanden ist bis dato tatsächlich ein stimmiges Labelprofil, das sich ohne großes Ideologiegemurkse als Pool vornehmlich Grazer Bastlerexistenzen präsentiert.
Seit dem Frühjahr 2002 erweitert durch eine regelmäßigen Live Serie "band in the box" in der juice bar "celery´s", die den Geist der Unternehmung tonto schön illustriert. Die beteiligten MusikerInnen begeben sich dabei allmonatlich in ein breites Arbeitsfeld. Mal mitten im Publikum unter einer großväterlichen Stehlampe an Kassettenrecorden werkend, mal am Computer oder hinter dem Mischpult, mal als fast echte Bandformationen in einem schallgedämmten kompakten 8 Quadratmeter Container, in einer Lagerhalle hinter dem eigentlichen Auftrittslokal gelegen. Die Bands in der Box werden visuell und akustisch direkt in den Hauptraum übertragen, das Publikum flaniert zwischen Box, Videoleinwand und Bar. Durch den ganzen Abend zieht sich eine bemerkenswerte Beiläufigkeit - kein großer Gestus, weder in der musikalischen Struktur noch in den Auftritten, verstellt die Sicht. Es handelt sich eher um ein flächiges Phänomen, ein Magnetfeld oder was auch immer.
Eines jedoch klärt sich im Verlauf des Hörens zusehend - das Ganze ist verdammt spannend zu konsumieren und läßt an Dichte und Radikalität nichts zu wünschen übrig. Die Konzerte sind vor allem eine Plattform für tonto MusikerInnen wie Reflektor, Sissy (Michael Posch/Michael Sommer), Winfried Ritsch, Reas, Bernhard Lang, Robert Lepenik, ReMi u.a.. Gäste (Bernd Heinrauch, Thomas Musil, Anklang) willkommen. Hier wird Musik erforscht.

(bernhard wolf)


skug presents

Tonto - Ein Leben im Zeichen des Gesamtkunstwerks

Das Experiment als wichtigstes Moment künstlerischer Selbstverwirklichung. Auf diesem Fundament will das Grazer Elektronik-Label Tonto seine Entwürfe errichten. Ohne auf den experimentellen Charakter zu bestehen wird hier abseits marktstrategischer Überlegungen eine Versuchsanordnung geschaffen, in der die Teilchen den normierten Weg gerne mal verlassen. skug schüttelte an den Reagenzgläsern.


"Der Weg ist das Ziel"

Begonnen hat alles eigentlich schon 1994. Der Computer als Produktionsmittel beginnt sich als ästhetische Institution hierzulande durchzusetzen und greift dadurch auch das klassische Bandformat massiv an. Auf diese Individualisierung will man reagieren: Über mehrere Stationen wie tape-releases und das Tonto-radio beginnt sich Tonto erst 2001 als seriös betriebenes Labelprojekt schärfer zu konturieren.
Die Gründe, warum dieser Etablierungsprozess erst jetzt Gestalt annimmt, sind wohl vielfältig. Die Frage, ob es eine bewusste Strategie der Zurückhaltung gab, oder ob es sich einfach um eine dezent desinteressierte Nonchalance handelt, beantwortet Labelgründer Helmut Kaplan mit: "Es wird wohl eine Mischung aus beiden Faktoren gewesen sein". Aber es geht auch, laut Tonto-Mitarbeiter Thomas Ballhausen, "um einen Widerstand gegen kunstzerstörenden Marktliberalismus".


"Die Struktur macht die Musik/ Pars pro toto"

Das Label selbst versteht sich als Künstlerkollektiv, das mehr oder weniger stark auf dem Fundament der Bildenden Kunst fusst. Das wird nicht zuletzt durch den autonomen und vollwertigen Teilbereich der Comics, für den die Künstlerin Edda Strobl verantwortlich zeichnet, transparent. Und: In den Räumen der Kunst zu agieren wird nicht als prinzipielles Anliegen formuliert, aber als legitime Möglichkeit der Präsentation sehr wohl wahrgenommen.
Aufbau und Struktur des Labels versteht sich als organisch. Dessen Ziel ist es nicht, in kalkulierter Art und Weise und unter Berücksichtigung markttechnischer Trends neue Künstler zu rekrutieren, sondern jeder Aktive stellt einen Verknüpfungspunkt zu neuen und für Tonto relevanten Acts dar. "Es gibt keine Berührungsängste oder Genrezwänge, wichtig ist die Vermeidung von Marktforschungsstrategien", meint Tonto-Musiker Robert Lepenik. Die Veröffentlichungspolitik will man als basisdemokratischen Prozess betreiben. Das ist als Vorgehensweise sicher lobenswert, ob es aber in der pragmatischen Umsetzung funktioniert, darf, auch aufgrund der Grösse des Kollektivs, bezweifelt werden. Nichtsdestotrotz will man, laut Ballhausen, das Gesamte hervorheben: "Die Berührung mit dem Kontext von Tonto betont also nicht die Auswahl der Arbeiten sondern die integrative Kraft der Reihe".


"Corporate Identity"

Diese strukturelle Organisation schlägt sich natürlich auch in Form und Inhalt nieder: Das Cover-Artwork vermittelt einheitliche Signifikanz, das Frontbild wird von den Musikern individuell ausgewählt, die CDs sind vorgepresst, die Veröffentlichungsnummer wird aber per Hand aufgetragen. Die einzelnen Releases sind dezidiert als Reihe erkennbar und zu verstehen "deren roter Faden weniger im Genre besteht, als im Wunsch nach Entdeckung,..." schrieb Lepenik im Info-booklet des Labels.
Damit wird auch schon das inhaltliche Anliegen umschrieben: Der experimentelle Charakter ist ein wichtiger Teil des Unternehmens, aber nicht zwingend notwendig. Corporate Identity ist die logische Konsequenz des Bemühens als wachsendes Gesamtkunstwerk wahrgenommen zu werden. Das Arbeitsumfeld darf und soll in den Arbeitsprozess einfliessen.


"Das Produkt als Teil eines Gesamtenvironments"

Wo befinden wir uns eigentlich stilistisch wenn hier von der Vermeidung von Genrezwängen die Rede ist: Für den mit Pop sozialisierten Hörer lässt sich im Gesamten natürlich eine Tendenz zu Minimal-Electronica und Soundforschung abseits von klassischer Eingängigkeit feststellen. Unterhalb dieser Oberfläche lassen sich aber sehr wohl, manchmal sublim, manchmal offensichtlich, pophistorische Genres ausmachen. Deshalb umfasst das Spektrum, innerhalb des Kosmos der experimentellen Elektronik, harsche Dub Ansätze (Posch/Tonto#5), zersplitterten Noise-Rock (Reas/Tonto#11), ambienteske Gelassenheit (Lepenik/Tonto#6) oder fragmentarische Soundanordnungen (reMI/Tonto#10). In manchen Momenten könnte der Cineast auch eine Soundtrackkompatibilität diagnostizieren, wenn auch nicht für hollywoodsche Blockbuster, was aber ohnehin nur ein Kompliment sein kann.
Den Projekten gemein ist auf alle Fälle eine nicht selbstzweckhafte Sperrigkeit im besten Sinne. Zur weitläufigen Meinung, "Computermusik" dieser Art vermittle eine Form von Kälte, seien zwei Dinge gesagt: Erstens arbeiten wenige der Tonto-Musikschaffenden mit ausschliesslich computergenerierten Sounds, sondern vielfach mit analogem Material (deshalb ist auch der Vergleich mit Mego nicht stimmig), zweitens besitzen die Tracks, auch in den ruhigen Momenten, einen zu hohen Grad an Expressivität und positiver Aggression um diesem Vorwurf gerecht zu werden. Weiters bemüht man sich soundtechnisch um Dichte und einer teilweise auch wärmevermittelnden Mulmigkeit, nicht zuletzt dank der Postproduction von Winfried Ritsch.


"From Music to Comics"

Grundsätzlich handelt es sich bei den Comicentwürfen um Tuschezeichnungen, die nichts beschönigen, denen einen gewisse Tristesse innewohnt, die durchaus auch einen bedrohlichen Charakter entwickeln können und deren narrative Linie schwierig zu erschliessen ist.
Wenn auch die Verbindung von Musik und Comics auf den ersten Blick als eher ungewöhnlich erscheint und im Umkreis der Produktionen vergleichbarer Labels selten ist, war der Schluss für Tonto ein nur logischer. Das Ganze hat seine Ursprünge auch in einer Poptradition: Wie Raymond Pettibon schon als Zeichner für das legendäre US-amerikanische Label SST tätig war und etwa die Cover von Sonic Youth-Alben gestaltete, wird hier genauso eine ideelle Verknüpfung angestrebt, wenn auch beide Zweige für sich Autonomie beanspruchen.
Gemein ist den beiden Unternehmungen die Affinität zum Experiment, ihre roots haben die Comics in der US-amerikanischen Independent-Szene der Achtziger.
Zum wirklichen Kurzschluss kommt es dann bei Live-Performances: Das musikalische Setting wird um die hauseigene Bildproduktion erweitert, mittels Video oder grossformatiger Prints".


"Standorttechnische Identität"

Da eine grazspezifische Popidentität durchaus ausbaufähig ist, um es mal diplomatisch zu formulieren, ist es natürlich von Interesse, welche Rolle Tonto in diesem Prozess spielen kann und will. Die Antwort ist einfach: nämlich keine. So lautet zumindest die Intention des Labels. Was es schlussendlich an Bedeutung für Graz haben könnte, ist in seiner Gesamtheit natürlich nicht steuerbar. Es handelt sich bei diesem Umstand aber keinesfalls um Arroganz oder Verweigerung, sondern um eine konzeptuelle Ausrichtung, die ihre Ursprünge in der gewünschten Weitervernetzung des Projekts hat. Soll heissen: Musiker und Künstler aus aller Herren Länder sind nicht nur willkommen, sondern dezidiert erwünscht.


"Future now"

Auch in Zukunft möchte Tonto eine allzu strategische Planung vermeiden und die Dinge eher dem kollektiven Prozess überlassen. Geht die Rechnung auf, ist dieser Entwurf, solange Tonto existiert, möglicherweise ein quasi nie enden wollendes Puzzle, in dem jedes neue Teilchen das bislang bekannte Antlitz in ein neues umformt.
Einen besseren Ansatz, um sich ein grösstmögliches Feld freizuhalten, gibt es eigentlich nicht. So wird versucht, der Musik und der Kunst jene Freiheit und Fluktuation zu gewähren, die sie eigentlich benötigt um sich von gängigen Mustern zu befreien und vielleicht neue zu schaffen.
In diesem Sinne: Future now und niemals zurückblicken. Und weil es jetzt so überhaupt nicht passt, aber im Hinblick auf Minimalismus doch seine Berechtigung hat, wollen wir an Woody Guthrie denken:"Wer mehr als drei Akkorde verwendet, ist ohnehin ein Angeber".

Text: Tex Carter - skug

Melville - 'Música Sentimental Para Las Senoras'
Trost

Vinyljunkies met een neus voor muzikale vernieuwing: opgelet! Melville bestaat uit cinema-fans met een voorliefde voor film noir en het Italiaanse neo-realisme van de jaren zestig. Het kitschgehalte van deze EP is dan ook aanzienlijk. Exotica om duimen en vingers af te likken. Nóg groezeliger gaat het er bij Felix Kubin en het Finse Casio-surfpunktrio Aavikko aan toe. Deze 7" bevat twee heerlijk trashy exotica-popsongs vol overstuurde orgels en rauwe drums. Hemels!

(http://www.artksp.be/Audiotest.htm)


Melville

Hinter Jean-Pierre Melville verbirgt sich eigentlich Jean-Pierre Grumbach, der sein Pseudonym seinem Lieblingsschriftsteller Hermann Melville entlieh. Hinter MELVILLE verbirgt sich Robert Lépenique - oder weniger französich - Robert Lepenik......

  Weshalb ist Melville 'Namensgeber' Deines Projekts?

obwohl j.p.melville ja in verschiedenen genres tätig war, steht er heute doch am ehersten für den französischen psycho-krimi und dem philosophischen film noir. der name hat auch phonetisch kick, finde ich. ich verehre den französischen film im allgemeinen und speziell regisseure wie godard und melville. dass j.p.melville seinerseits den namen vom moby dick-schriftsteller geliehen hat, ist eine fussnote.

  Nicht nur Melville scheint Inspirationsquelle für MUSICA SENTIMENTAL PARA LAS SENORAS gewesen zu sein, die vier Stücke vermitteln eine

  Stimmung zwischen film noir, Italowestern....bis hin zu Gainsbourg. Wer hat Dich noch inspiriert?

inspiriert wurde ich ua. von philippe sarde, michel magne, francis lai, nicola piovani, serge gainsbourg, yves montand, edith piaf, eric satie, goblin, weiters von jean-pierre melville, jean luc godard, louis malle, claude miller, francois truffaut, louis de funes, vincent price. aber auch von signations diverser 70er krimi-serien, wie zum beispiel john barry's musik zu "the persuaders"(die zwei) und "orson welles' great mysteries".
nach erscheinen der maxi haben mich verschiedene leute auf francois de roubaix aufmerksam gemacht, ein wunderbarer französischer filmkomponist, vorwiegend filme aus den 70er-jahren.

  Was fasziniert Dich an diesen Filmen/Genres bzw. dieser Stimmung? Und wie kam es dann zu diesem Projekt? (Und zum Titel der Platte..?)

film noir bedeutet für mich pure atmosphäre. ich war ja als kind ein ziemlicher fernsehnarr. wenn ich filme dieses genres sah, vermittelten sie mir immer eine enorme kraft und intensität, auch wenn ich damals noch nichts von psychologisch ausgeklügelten plots mitbekam. das geschah sicher zu grossen teilen auch auf grund der für dieses genre so typischen filmmusik. ich finde auch heute europäische filmmusik wesentlich interessanter als das meiste orchestergebräu aus der hollywood-küche.

mit dem titel der platte bin ich heute nicht mehr ganz so glücklich, damals habe ich das zusammenspiel aus ironie und melancholie geglückt gefunden. melville ist halt in keinster weise macho-musik und auf das wollten wir augenzwinkernd hinweisen. das spiel mit der ironie kann aber oft auch als distanzierung des künstlers zu seiner arbeit empfunden werden, diesen anschein möchte ich vermeiden. in einer internet-kritik hat ein journalist das projekt als "liebevolle verarschung des genres" beschrieben, das war ein echter stich ins herz, so möchte ich die sache nicht verstanden wissen. natürlich gibt's speziell bei dieser platte diese b-movie komponente, aber auch mein verhältnis zum weniger "seriösen" film (50'scifi, spanisch/italienische 70' trash-movies, italienische zombie-filme und dergleichen) ist ein sehr verliebtes und ehrliches und ganz und gar nicht ein zynisches oder herablassendes!

  Weshalb mit relativ 'alter/billiger Technik'?/Wie hast Du das aufgenommen?

ich habe diese alten 60er und 70er-casio-kinder-keyboards um ca. 2euro das stück am flohmarkt erworben. der klang und der charme dieser geräte waren dann auch der eigentliche anstoss für das projekt. die songs entstanden durch das sich-verlieren in dieser spielzeugwelt quasi von selbst. eigentlich waren die kompositionen in ein paar stunden ausprobieren fertig, dann kam das feilen und einspielen am computer - die eigentliche arbeit eben. ich habe den rechner rein als mehrspur-maschine verwendet.

  Auf MUSICA SENTIMENTAL PARA LAS SENORAS sind nur vier Stücke, ist mehr MELVILLE geplant, oder gibt es sogar schon mehr?

ich arbeite an einigen neuen songs, einige sind schon fertig. es gibt ein paar sampler-beiträge, sowie cooperationen mit dorit chrysler, einer befreundeten sängerin, die in new york lebt, sowie mit dr. nachtstrom, einem grazer elektronik-artist. über kurz oder lang werde ich verschiedenen labels einen longplayer anbieten, viel material fehlt nicht mehr.
ich möchte noch ein bischen psychedelischen touch reinbringen.

  Ist auch an eine visuelle Umsetzung gedacht? Wenn ja, in welcher Form? Wo? Wann?

ich spiele mich mit dem gedanken, im sommer einer live-version von melville auf die beine zu stellen. natürlich verlangt die musik nach einer visuellen umsetzung, das stellt mich aber vor nicht geringe probleme. ich bin ja von haus aus bei gott kein show-typ oder einer, der irgendwelche spektakel liebt. am ehersten schwebt mir momentan was mit jazz-rhythmusgruppe und video-projektionen vor, die nicht all zu reduntant wirken.

  MELVILLE ist ja nicht die einzige Annäherung an Film, Du warst auch an dem Projekt GODARD-REMIX beteiligt und auch ATOLL K hat mit Film zu tun...

  Kannst Du beschreiben, worums da jeweils ging?

was den arbeiten, "melville" und "atoll k" gemeinsam ist: beides sind aufarbeitungen von film-eindrücken aus meiner kindheit/jugend. die ansätze sind aber ganz verschieden. "melville" macht das auf direkte und liebevolle art und weise, "atoll k" ist ein viel schmerzlicheres und abstrakteres unterfangen. hier geht es mir viel mehr um die übertragung als um die personen selbst. "atoll k" ist ja der letzte film von laurel und hardy, in dem sie von krankheit, suff, exzessen und nahem tod gezeichnet sind. so können sie in den letzten filmen nicht mehr verbergen, was wirklich abläuft, sie können ihr jahrelanges image nicht mehr aufrechterhalten. das hat mich beim ansehen des films sehr beeindruckt, fast schockiert. meine cd ist also mehr eine beschreibung dieses gefühls, eine meditation über images und über deren schmerzlichen gegensatz zum "wirklichen leben". eine art depressiver slapstick.

"godard remix" war ein reines live-projekt. godard selbst hat eine doppel-cd mit der ungekürzten tonspur seines films "nouvelle vague" herausgegeben. ich halte diese cd für ein fantastisches hörerlebnis, der anstoss zum projekt war für mich aber das beiheft zu der veröffentlichung: darin beschreibt ein blinder seine eindrücke beim kinobesuch, seine bilder und assoziationen. er hat die gesprochenen worte in blindenschrift übertragen, nach themen-komplexen geordnet, immer wieder auseinandergeschnitten, wieder nach anderen kriterien aneinandergereiht und auf diese weise immer wieder neu "remixt". das hat mich sehr fasziniert und ich hatte eben den wunsch, das selbe mit der ganzen tonspur zu tun: immer wieder dekonstruieren und neuordnen, dann beobachten, in welcher weise sich der gesamteindruck verändert.

  Godard/Melville/Stan Laurel & Oliver Hardy...ist immer ein Blick zurück in die Filmgeschichte. Weshalb interessieren Dich diese Filme?

ich schätze natürlich auch viele regisseure der heutigen generation. bei den laurel und hardy-filmen interessiert mich aber eben dieser extreme eindruck der konservierung, der vor allem durch die zeitliche distanz entsteht aber auch durch die stereotypen charakterisierungen. ich habe mir mit einem freund eine menge stan und ollie-filme bei einem kino-festival letzten sommer angesehen und hatte dabei das intensive gefühl des eintauchens in eine andere zeit.....
melville ist sowas wie eine vaterfigur des französischen films, ich glaube, vieles im französischen film würde heut anders aussehen, wäre er nicht gewesen.
godard empfinde ich nicht als alt, gerade seinen neuen film "eloge de l'amour" finde ich grossartig. und modern!

  Darüber hinaus scheinen Loops innerhalb Deiner Arbeit eine besondere Rolle zu spielen...beim VIENNA LOOP ORCHESTRA ebenso wie bei LALELOO..

  kannst Du auch diese beiden Projekte beschreiben?

beides sind improvisations-gruppen, die auf reine loop-techniken basieren. das VLO ist eine zusammenarbeit von 5 leuten, die alle (ausser mir) aus der neuen musik kommen. eva furrer, dimitri polisoidis und uli fussengger sind mitglieder des "klangforum wien", bernhard lang ist "neue musik"-komponist, ignoriert aber genre-grenzen.
LaLeLoo bedeutet Lang-Lepenik-Loops: ein elektronik-loop-duo mit bernhard lang, mit dem ich schon 20 jahre in verschiedensten projekten zusammenarbeite und mit dem ich befreundet bin.
bei beiden bands werden die loops von kassettenrekordern, keyboards, samplern, gitarren, notebooks und dergleichen gefüttert und live mehrfach ineinander verschachtelt.
es entsteht dabei eine ganz eigene art des improvisierens, da natürlich dem loop an sich schon eine gewisse ästetik anhaftet, der man kontrapunktisch etwas entgegenzusetzen bzw. die man oft sogar zu brechen versucht.
auch bei beiden gibt es visualisierungen in form von videoprojektionen, bei vlo von (n:ja), bei laleloo von edda strobl (mit der ich auch bei TONTO zusammenarbeite).
lange zeit war ich richtig besessen von dieser loop-ästetik. momentan wird der begriff freilich ein wenig überstrapaziert, oft wird er auch mit endlos-esotherischen ambient-exzessen assoziiert - das ist nicht der punkt, auf den ich kommen will.
ich neige momentan zur musikalischen entschlackung, meine statements werden eher immer kürzer, dem reinen loop-gestus macht mehr ein spiel mit der veränderung bzw. kaschieren der wiederholung platz, dieser ansatz bietet mir wieder eine unmenge von experimentiermöglichkeiten.

  Neben diesen Projekten gibt es ja auch noch FETISH 69, deren Gitarrist Du bist. Welche Bedeutung haben die 'kleineren' Projekte im Vergleich zur 'Arbeit' bei FETISH 69?

die meisten meiner projekte empfinde ich als gleichberechtigt.
natürlich ist "fetish 69" schon sowas wie eine instutition (ich arbeite mit christian fuchs mittlerweile 10 jahre in dieser band zusammen), trotzdem gibt es auch hier keine "arbeit" oder "professionelle routine". genauso wie bei allen anderen projekten brauche ich hier den kick des experimentierens und des forschens, um etwas weiterzubringen. es haben bei fetish ständig musikalische veränderungen stattgefunden, bei deren mitgestaltung ich immer spass hatte. niemand könnte uns vorwerfen, wir würden schablonenhaft arbeiten oder unsere veröffentlichungen nur irgendwie nach dem markt richten. dadurch empfinde ich meine arbeit bei der band bei allen kompromissen als genau so persönlich, wie bei allen anderen projekten. bei fetish 69 ist mir vor allem mein kompositorischer imput sehr wichtig.

  Nicht verschweigen sollte man, daß Du klassische Gitarre studiert hast...inwieweit glaubst Du hat das Einfluß auf Deine Projekte (im Vergleich zu Musikern,

  deren erstes/einziges Instrument ein Laptop war..)?

ich bin bei keinem meiner projekte im herkömmlichen sinn als gitarrist beschäftigt, auch bei fetish mache ich mittlerweile minderstens gleichviel elektronik, samples, rhythmusarbeit etc.. es ist mir sehr wichtig, meine musikalische sprache nicht auf die gitarre beschränkt zu wissen. das gitarre-studium war halt mein einstieg, die beschäftigung mit elektronik und mit improvisation in weiterer folge war minderstens ebenso wichtig. mich hat an anderen musikern auch immer ihre haltung bzw. ihr jeweiliger zugang zur materie interessiert, nicht ob sie sich schlussendlich durch gitarre, laptop oder was auch immer artikulieren.

  Mit welchen Projekten (außer FETISH 69) trittst Du live auf und wie sieht das dann aus?

ganz besonders wichtig ist mir meine arbeit bei TONTO, einem zusammenschluss von 7 künstlern aus graz und wien. wir betreuen ein eigenes label mit musik aus randbereichen, veröffentlichen experimentelle comix und veranstalten eine menge live-konzerte, bei denen ich oft auch selbst auftrete.
live gibts noch laleloo, vienna loop orchestra, ein duo mit helmut kaplan (auch TONTO - mitglied), diverse solo-konzerte, verschiedene einmalige improvisationszusammenkünfte. mit dem "klangforum wien" spiele ich des öfteren bernhard langs komposition "dw2", sowie demnächst bei seiner oper "theater der wiederholungen".
ich arbeite live meistens mit gitarre, elektronik, loopmaschinen, tapes, aber kaum mit computer bzw. laptop.

  (aus dem revelation-magazin 0502)


Werkbeschreibung von DW6b


DW6b gehört zur Serie der Differenz-Wiederholungs-Stücke, welche den Versuch darstellen, die Phänomenologie der Wiederholungen neu zu bestimmen; diese Bestimmungen zielen auf eine mögliche Ästhetik der Schleifen ("loop-aesthetics ") ab.
In Analogie zum Filmschnitt handelt es sich um eine Musik in diskreten Zuständen / Blöcken / Zellen, die allein durch die lose Logik einer frei fortströmenden Improvisationsschrift verbunden sind.
Neu an den Stücken ab DW4 ist die Re-integration des Live-Processings, das in den vorhergehenden Stücken komponierte Wiederholungsprozesse zu
automatisieren versucht. Diese Automatisation wird mit Hilfe des zusammen mit Thomas Musil
entwickelten pd-Programm "looping-tom" gestaltet. Die Entwicklungsarbeit fand am IEM in Graz statt. DW6a ist eine alternative Version des Stückes für E-Viola.
DW6b ist Robert Lepenik gewidmet, der wesentliche Anregungen für dieses Stück lieferte.

(bernhard lang)


MELVILLE Musica sentimental para las senoras 12", Trost

Melville enshrine their obscurity in obvious citations from the past. It is easy listening that draws from soundtracks of old movies as well as dozens of old records found at private fleamarkets (if you are lucky), but there is always something more to it. They are not just another part of the "french musicians use instruments from the eighties to play the instrumentals of the sixties"-vogue. I don't even think they are from France. Maybe it is a fake, but as you all know, fake can be just as good.
French music is somewhat en vogue right now, especially if it has that easy-listening-goes-art-edge. Melville cloud themselves in some sort of clandestine mystery as far as their origins and roots are concerned, but most of their influences seem overtly obvious. This is nothing new, especially in that genre, but what seems so strangely evident - and there is a certain strange smell around the band - is the obvious relativity of everything concerning the band. Or project. Or whatever. You see, its hard to find the right words, because its hard to grasp the core of what Melville are (or is?) about. The facts are nowhere getting real or conceivable, on the four tracks of this vinyl offering, their solo-debut-effort. There would be an easy way out, of course: "It is fine easy listening, reminding of old western- or noir-soundtracks as well as French chansons or even a drug-induced Barry White. Beautiful packaging, too." That would be easy, but you know me. I won't go the easy way, if it doesn't lead me to my real destination, but only to some hyperrealistic pseudo-trendspot, that everybody else is going to at the moment. So I'll have to dig deeper. The most important thing is style. And Retro is still fashionable, even if that seems to be a paradox. It has been said enough, that the only new things that are being developed today are mixtures or crossovers or a re-functioning of older things. I don't think that is a lot more than pseudo-intellectual bulls-crap, but it works. We have only those things available that exist. There is nothing more. "New" things are always only discovered, never created. Even if it takes a lot of time, money and effort to discover something, the possibility of it has always existed. Maybe we could say, the thoughts are all here, they only have to be thought some time. But what the hell, where is the connection to Melville? Maybe they are a thought that just had to be thought. There are only four tracks on this record, but are of the kind, that will make you want to listen to them again, and so you can spend a whole morning with them. Yeah, Electronic music of whatever kind is usually environmental music, designed to give life to the atmosphere around you and not a lot more. But that is an advantage, so you can listen to the record over and over again. Moreover, Melville combine older periods of the last century with nowadays in more than one way. They use various instruments that are considered old, e.g. synthies from the eighties, bontempi-keyboards or whatever used to catch dust in their older brother's cupboards after a long row of misfortunate christmas-partys. And also the influence from the styles of the 50ies and 60ies is not overseeable, but they transfer them into the new century very well. Movie-buffs with a faible for Roger Corman, french and italian police-movies or spaghetti-westerns, all from the Sixties, will find a lot of well-known-stuff in here. From the funky but bold synth-chords of old Alien-meets-Frankenstein-movies towards the low plains of the Midwest, Melville incorporate a lively spirit of low-budget-music-making that is both very appealing and extremely funny. On two tracks a drug-supped Lovemaster-crooner will accompany the listener over the slight hills of their kingdom, just to be left alone with a heartfelt "goodbye, lolita". Is that sexy? No, not really, but it has an appeal. And as a record, I enjoy this very much, which is a lot more than I can say about most records. Four tracks like these offer more than whole albums do otherwise.
CRACKED 10/2001

MELVILLE: MUSICA SENTIMENTAL PARA LAS SENORAS (12" LP) Trost

Nunca el neorrealismo italiano y la nouvelle vague francesca han stado tan unidas.
Y es que este disco es pura imagen, un delirio visual en tonos ocres que trae a la mente las peliculas de Godard y Truffaut. Viajamos medio siglo hacia atras para toparnos con Robert Lepenique, compositor e instrumentista de esta joya de vinilo que utiliza instrumentos de juguete, autoconstruidos, asi como viejos organos y sintes para recrear esa atmosfera modernista y snob de la epoca.
Carlos PEREZ RIVA
Margen #24, E, Feb02, circulation: 1.500


Melville
Música Sentimental Para Las Señoras

Trost
PAUL POET

O la, ca me vraiment fait un bon petit pipe! Rotlichtkaschemmen-Exotika. Transparente Lysergkleidchen auf eckigen Kurven. Vespa Fahren mit Walther PPK. Robert Lepenik ist Saitenzupfer der einzig begnadeten Ösi-Lärmrocker Fetish69. Hier fährt er ganz Gentleman-like seine Retro-Vorlieben an der französischen Riviera ca. 64 Gassi. Da hängt die Knoblauchlippe tief über Frauenohr und Dekollete. Irgendwo zwischen dem Morricone der Beat Pop-Ära und den Bubblegumsongs französischen YéYé´s verortet er sich als zeitloser Soundbohemien, lässt
Stammsänger Christian Fuchs (wesentlich entspannter und gainsbourgesker als bei Toxic Lounge) und etliche andere vorbeidefilieren. Vorlieben und Zitate knacken bewusst wie unernst: Die Spaghetti-Attitude des Openers "Buona Notte, Cosa Nostra" outet sich etwa ganz schnell als Variation aus Francois de Roubaix` Soundtrack des 71er Sexploitation-Classiques "Le Rouge Aux Lèvres". Vier Perlenstücke der an Kindern nicht gerade armen Genération Lounge. Da poppt man gern den Champagner am Schambein auf!

(skug 03.2002)

Melville: Música sentimental para las senoras (12'', Trost TR078, 2001)


Vertrieb: Hausmusik, Cargo (D); Mdos.at (A); Karbon, Namskeio (CH)


Mädschenmüsik?
Ich bin ja immer sehr für Kinderzimmer-Instrumente-Homerecording und auch für französische 60s-Sounds zu haben (für italienische Filmmusik der 50er dann schon weniger), aber diese Maxi kann sich irgendwie nicht ganz entscheiden, was ihr wichtiger ist: die trashig-ironische Low-Fi-Attitüde (der Titel ist ja fast schon ein wenig zu doof) oder der schöne, fette, (ganz unironisch) verehrungswürdige Sound jener Platten, die zwischen Beat, Chanson, und dem, was man viel später auch in Europa Easy Listening nennen sollte, so herrlich zu changieren wussten.
Die Instrumente sind zwar billig, aber die Stücke so abstrakt-repetitiv aufgebaut, dass sie halt doch Lounge-Listening-kompatibel sind, und das nimmt dem Ganzen viel Flair, wirkt dann doch zu bemüht modern. Mein Fazit daher: den trashigen Aspekt finde ich bei Harald Sack Ziegler besser realisiert, für den Retro-Kick greife man zu Bertrand Burgalat oder von mir aus den Moulinettes, und wenn ich französischen Film noir will, gehe ich in die Videothek oder ins Kino (obwohl ich nicht leugnen will, dass das Cover sehr hübsch ist).
http://www.gebrauchtemusik.de/


Melville - Música Sentimental Para Las Señoras (Trost Records)

Inspiriert von den Filmen des großen französischen Regisseurs Jean-Pierre Melville bewandern Robert Lepénique und seine melancholischen Genossen Christian Renard, Alexandra Stessl, Gerard Trummé und Jay Jay Kucek auf den 4 Stücken von "Música..." den Grat zwischen französischer Bilderbuchmelancholie und deren gleichzeitiger Tongue-In-Cheek-Bearbeitung. Weirde Sleazy-Listening- und Soundtrack-Atmo, Theremin, Casio-Beats und Gitarrenspuren á la Film Noir und Italo-Western werden von Air-mäßig gefilterten Vocals ergänzt, gelegentlich von leisen Seemanns-Chören konterkariert. Die Songtitel der nur auf Vinyl erschienenen EP lesen sich wie - zur Abwechslung mal gute - Witze über italo- und frankophile Angelegenheiten: "Buona Notte, Cosa Nostra", "Petite Vie Solitaire", "L¹Affaire Amusante" und "Lolita, Goodbye". Natürlich dürfen auch in den Songtexten für französische Filme typische Genderismen wie der alte Mann und das Mädchen nicht fehlen. Und trotz aller auffälligen Witzelei vermisst das Single-Debut von Melville in keiner Sekunde auch die quasi gegengleiche, "echte" Emotion für die behandelten Themen. Und neben dem gelungenen musikalischen Debut wäre eigentlich auch das schöne Artwork von www.mrs-lee.com ein triftiges Argument für die Anschaffung.
LACH
De:Bug (5 von 5 Punkten) jänner 2002


fremd/vertraut/prolog


die schlange küsst
den schlafenden
dass der kreis
nicht gebrochen würde

pcl 240601

von thomas schäfer mit der komposition eines prologs für das festival fremd/vertraut beauftragt dachte ich sehr bald an eine weitere zusammenarbeit mit christian loidl. das war aus verschiedenerlei gründen naheliegend: loidl, der erforscher des abgründig fremden unter den maskierungen des vertrauten, etwa in den "wiener mysterien", war vertraut mit dem sich als fremd maskierenden, integrierte es immerfort in seine kompositionen, wie etwa die vielzahl musikalisch/ethnischer paradigmen in "bei uns dahoam".
während er unseren loop-experimenten via cd walkman lauschte, schrieb er im prater die erstfassung von "die schlange die den schlafenden küßt". man erarbeitete gemeinsam eine regiefassung, die loidl dann am 161201 fertigstellte.
für das konzept bestimmend war die einbeziehung von loops sowohl im text als auch in der musik, als ein mittel, materialien einerseits zu verfremden, andererseits unbeachtete oder verdeckte materialaspekte ans tageslicht zu fördern. loidls vision zeigte auf das bild des flusses, der oszillierenden wasserspiegelungen, der entgrenzten räumlichkeit.
der text bildet die zeitachse, dazu trommeln, elektronische loops von wolfgang musil und laleloo, die stimme von marwan abado und die visuellen loops von edda strobl.
loops als fluß, als stillstand der zeit, wiederkehr des gleichen, das sich als differenz maskiert, als fortwährend anderes, das dem identischen eingeschrieben ist.
bernhard lang wien 210102


Vienna Loop Orchestra

im mittelpunkt der arbeit von vlo steht die spielerische auseinandersetzung mit den "loop - aestetics", der phänomenologie der musikalischen schleifenbildung. diese schleifen strukturieren den fluss der improvisationen im makrobereich ebenso wie die klanggeneration im mikrobereich. wesentlich ist die kontrapunktische oder verdoppelnde gegenüberstellung von live gespielten wiederholungen mit statischen oder gescratchten sample - loops aus notebooks oder delays und deren zwangsläufige unterschiedlichkeit der zeitachsen. der improvisationsvorgang im kontext der schleifen eröffnet so neue strategien des improvisierens, sowohl was die drei traditionellen instrumente betrifft, als auch das handling der sample-loops und computergenerierten klänge. angeregt durch die deutungen der wiederholungen und schleifenbildung in der video- und filmkunst (eddie d., martin arnold, ian svankmair) strebt vlo eine den musikalischen loops gleichwertige umsetzung im bereich der visuals an.

ViennaLoopOrchstra
eva furrer........e-flute
robert lepenik....e-guitar, loops
dimi polisoidis...e-violin
bernhard lang.....synths, loops
uli fussenegger...g3, loops
[n:ja]............visuals

(im rahmen von 'wien modern')

FETISH 69: GEEK

Christian Fuchs - Vocals, Lyrics Robert Lepenik - Guitar Rainer Binder-Krieglstein - Drums Garfield - Samples, Electronic Percussion (live) Christof Baumgartner - Bass (live)
Heavy Electronic Listening? Horror-Chill Out? Trip Rock? - it isn't easy to describe the new FETISH 69-Album "Geek". Slowly creeping, dark film noir-atmospheres throb through the speakers, abstract samples collide with distorted drums und haunting whispers force their way through layers of ambient guitar. An original sound inbetween New Eletronic, the left-over shreds of industrial and the remaining fragments of rock - incredible strange music. Imagine that from a band who has been terrorising their audience in the past with a "blunt cocktail of noisecore, shorthairmetal and industrial additives" (Rock Hard-Magazine, Germany). Since the end of the 80's the band was considered one of the pioneers in the grey area of noise, industrial samples, metallic depth and lyrical intensity. In 1992, the uncompromising Austrians were the first european formation ever to be taken on the Amphetamine Reptile compilation "Dope, Guns and Fucking in the streets", side by side with "alternative superstars" like Helmet, Melvins or Jesus Lizard. Several contributions to compilation albums, mini-Lp's und 7"s followed as well as numerous gigs with acts like Melvins, Pitchshifter, Helmet, Tricky, Foetus, Boss Hog, Fudge Tunnel, Zeni Geva, Cop Shoot Cop and many more. With US-bands like Skrew, and the noise-legends Neurosis and Unsane, FETISH 69 completed extensive Europe- and BRD-Tours. Legendary producer Colin Richardson (Machinehead, Fear Factory) is responsible for the first full length FETISH 69-album " Antibody" in 1993. US-director Richard Linklater ("Slacker", "Dazed & Confused") used one of the songs for his movie "Before Sunrise". Günther Brus, actionistic art legend from Austria allowed the band to use his provocative artwork for the cover of " Antibody". The cathartic successor "Purge" was recorded by Producer Paul Johnston (Pitchshifter, Scorn, Earache Rec.) in his English studio and mixed by Billy Anderson (Neurosis, Melvins, Mr. Bungle). The sleeve design was made available to the band by the extreme US-artist, p ainter and performer Joe Coleman. Prize-winning video directors Martin Koch & Violet Suk produced the video to the opener "Kickback", a clip played several times by various TV stations, such as MTV, VIVA and ORF. In the summer of 97, after working on various soundtracks and sideprojects, the FETISH 69-Crew withdrew to their self-constructed studio in Graz. After ten years they were out to find a new language to express extreme emotions. This time, FETISH 69's sound should not advance like a punch in the face, but like a mean knife in the back. No simple eruption, but a permanent compressed tension. A week-long process of experimentation and improvisation ensued, reminiscent of the old German days of Krautrock, strange samples were tried out and a bar-jazz pianist was invited into the studio. However, infected by the uprising of electronica, the band also returned to their early industrial roots - when this term was still associated with spooky soundmanipulations à la Throbbing Gristle. Finally, the recorded tracks were completed by Mario Thaler from Germany's Weilheim (who thanks to his work with groups like The Notwist, Tied and Tickle Trio, FSK and the Payola-Label is widely regarded as the shooting-star among german producers). The outcome: "Geek" - Heavy-Industrial-Trip-Rock (for a imaginary Cronenberg/Lynch-soundtrack ...) - and there is still no escape.

FETISH 69: GEEK

Der Schock kam im Kölner Underground. Meine herzallerliebste kranke Fetish 69-Crew, kurz vor Veröffentlichung ihres neuen Albums "Geek". Bis zu diesem Tag hatte ich die Band zwar als für Überraschungen gut befunden, dachte aber, dass sie zumindest in ihrem relativ weiten selbstgestrickten Korsett aus psychedelischen Noise-Parts, pluckernden maschinellen Industrial-Samples/Beats und wütenden abgehackten Hardcore-Songsturkturen sowie Metalriffs bleiben würden. Eben genauso, wie es auf ihren vorhergehenden Alben "Brute Force", "Antibody" und "Purge" geschehen ist. Immer mit nett krankem apokalyptischen Fotos aufwartend, bereiteten sie den geneigten Hörer frontal auf den Weltuntergang, den wir uns selber zuzuschreiben hätten vor. Doch was waren das für Klänge, die mir aus den Boxentürmen neben der zierlichen Bühne entgegenschallten? Nix mehr mit massiven Wall of Sounds. Keine Tinituserzeugenden Feedbacks mehr. Keine Drums, die dich begruben. Kaum mehr drogenvernebelte Zwischenparts. Die Band hatte sich komplett umgekrempelt, mit Metal oder artverwandter Musik war da nichts mehr, ganz auf organisch erzeugte elektronische (häh?) Musik wurde gesetzt. Auf jeden Fall war ich verwirrt (war wohl nicht der einzige), fands aber gut. Also CD gekauft, zuhause in aller Ruhe angehört. Cover war nicht mehr so leicht zu identifizieren wie vorher, der leidende Mensch in einer endzeitmässig verdreckten Wohnung hat kein Gesicht mehr, womit man etwas identifizieren könnte, ein Mensch kurz vor dem Ausbruch... Die Musik ist grob gesagt ähnlich gehalten, minimalistisch, angsteinflössend, Chefterrorist der österreichischen Band Christian Fetish dirigiert diese moderne Kammermusik des Grauens verhalten, erst als die Freunde von "Schlund" im Studio vorbeischauen gibt es härtere (wohlgemerkt elektronische mit noisigen Gitarrenlicks) Töne, Breakbeat-mässig, vor meinem geistigen Auge spielt sich ein düsteres Science-Fiction-S cenario ab... Nach dem paranoiden "keep the world locked out" das ein wenig an die gradlinigeren düstereren "Aphex Twin"-Stücke erinnert, eine Erholung, weil es durch den Breakbeat ein bischen tanzbar gehalten ist, nicht ganz so geisteskrank wie das Stück davor ist. Ganz verhalten geht es weiter, mit einem der düstersten verzerrten Basslicks beginnend, holt dich das "survival diary" ein, ein Lebenszeichen des Covermodells? Von der technologischen krankheitsverseuchten und kalten Welt verlassen und eingeschüchert, schwach, versucht er zu überleben und den Hass nicht nach aussen zu entladen, Ende offen... "with every page fought my own weakness" Es wird durch die minimalistische Untermalung des heiseren leisen Gesang, der wie eine hassunterdrückende Variante des Marylin Mansons klingt, eine Spannung erzeugt, die ihresgeleichen sucht. Mit diesen Zutaten geht es weiter auf dem Album, geringe Varianz zeugt von einer trockenen ausgesaugten Welt, die Individuen unter der Last der Plagen begräbt und alleine lässt. Während früher der Hass ausbrach, ist das hier das heranschwellen des Psychopathen, weil man das förmlich spüren kann, wie bei kaum einem anderen Album muss es schonmal 5 Punkte geben. Anspieltip, absoluter: Das jazzige mit schönem Klavierpart unterlegtem "Back Downhill", in Sachen düstere Neuzeitatmosphäre kaum zu übertreffen. Visionen werden mit Halluzínationen und Realität eines geistigen Erdbebens kombiniert, eine einfache und mit klaren Metaphern durchsetzte Sprache Fetishs, an Eindringlichkeit aber mit kaum etwas vergleichbar. Wer ein bischen mit Düsterer Minimalelektromusik anfangen kann, die wirklich innovativ ist, kann hier eigentlich zugreifen.

by stativision

(review "Empty Room")

FETISH 69: GEEK

Questa la formazione dei Fetish 69 per il nuovo album: Christian Fetish voce e testi Robert Lepenik chitarra, basso e campionamento Rainer Binder-Krieglstein percussioni,campionamento,programmazione. Altri musicisti: Bernard Lang al piano in "Back Downhill" Schlund campionamento e programmazione di "Log On The Fire" Membri aggiunti: Garfield campionamento e percussioni elettroniche Christof Baumgartner basso Heavy Electronic? Horror-Chill? Trip Rock? Per descrivere il nuovo album dei Fetish 69 "Geek" ogni ascoltatore dovrà crearsi una propria classificazione. Vibrazioni lente, atmosfere noir, campionamenti astratti si scontrano con il suono distorto delle percussioni e sussurri che non riescono a togliersi dalla mente si fanno strada tra gli strati del sottofondo di chitarra. Una sonorità mai ascoltata , a metà tra New Elettronic, avanzi di Industrial e frammenti di rock. Una musica incredibilmente strana. Tutto questo da una band che aveva sempre terrorizzato il pubblico con un "cocktail privo di sensibilità, di noisecore, shorthairmetal e Industrial". (Rock Hard Magazine Germany). E' naturale per i Fetish 69 cambiare continuamente. Dalla fine degli anni '80 il gruppo è stato considerato tra pionieri della zona grigia del suono, dell'Industrial, della profondità metallica e dell'intensità poetica. Nell'estate del '97 ,dopo aver lavorato su alcune colonne sonore e con altri gruppi, i membri dei Fetish 69 si sono riuniti nel loro studio a Graz. Il piano era semplice: dopo 10 anni di attività sovversive ai confini dell'ortodossia musicale, erano pronti per un passo radicale. Diversamente dalle altre band heavy, che sembrano congelarsi nel suono della chitarra, cercavano un nuovo linguaggio per esprimere emozioni intense. Questa volta il suono dei Fetish 69 non si afferma come un pugno in faccia ma come un coltello nella schiena: non un semplice colpo,ma una sensazione di tensione continua. Ne è risultato un processo di sperimentazione e improvvisazione durato settimane che ricordava i giorni ricchi di euforia a Krautrock. Hanno provato nuove posizioni per i microfoni, suoni che rievocavano atmosfere oscure, particolari fx per la chitarra ed hanno persino invitato in studio pianisti jazz. Ad ogni modo, influenzata dalla rivoluzione dell'elettronica, la band è tornata alle sue radici Industrial quando questo termine era ancora associato alla manipolazione sinistra del suono tipo Throbbing Gristle. Alla fine le tracce registrate sono state fuse in tonalità ipnotiche da un giovane mago del mixing, Mario Thaler, dalla capitale del post-rock Weilheim. Il risultato? "Geek ", la colonna sonora di una fiction nata dalla collaborazione di maestri come Lynch, Ferrara e Cronenberg. Heavy-Industrial-Trip-Rock e non c'è ancora via d'uscita.

(http://www.nelnomedelrock.it/fetish.htm)


Bernhard Lang: Differenz/ Wiederholung 2


Salome Kammer, Risgar Koshnaw, Todd, Robert Lepenik,
Dimitrios Polisoidis, Klangforum Wien, Sylvain Cambreling
Kairos 0012112KAI (CD)


Diese großartige, mit Jazz- und Rap-Elementen atemlos durchsetzte Musik wirkt wie ein elementarer Befreiungsversuch. Äußere und innere Schranken werden grandios durchbrochen. Spannend, mitreißend, ruhelos, außeror-dentlich.
(Plattenkritik. neue musikzeitung)


FETISH 69 Dysfunctions and Drones2CD, Trost Records

If Trent Reznor can do it, why on earth Fetish 69 shouldn't? These two CD's worth of dark and creepy remixes from the deepest vaults of the electronic underground, which includes Fetish 69 as well as their remixers, give you more 21st century-angst and urban paranoia than you might be able to stand. Because in here the regular everyday-craziness of your life mixes with the bloody nightmares of long after midnight-movies and the dark realms of your own psyche.
No, there is really no connection to Nine Inch Nails other than Reznor has made it a usus to release a remix-record accompanying everyone of his regular albums and both bands play with the notions of the dark side of life. But the emotions and stories told on "Geek", the last regular album of Fetish 69, are far truer and more realistic than any of Reznor's silverscreen-plastic-fantasies. Here we talk about the lunatic who sits down besides us on the busride home late at night. We hear the horror-chronicles related in the tabloids and realise it all happened just a few blocks down the street where we live. In short, nobody really is like Trent Reznor or Marilyn Manson, not even they themselves are, but you yourself could very easily end up the "geek". And that is why the so-called comeback-album of Fetish 69 was so relevant.
Made that clear, the names of the remixers come as no surprise. Mick Harris, James Plotkin, Spectre and Tribes of Neurot lead the international brigade. From the centre of electronic music, Vienna, and accidentally also the home of Fetish 69, comes another third of the remixers: Pita, Suk&Koch, Toxic Lounge, Dr. Nachtström and Fritz Ostermayer. The last one does not really belong to the slew of the young and successful electronic musicians from Vienna, but his fascination and knowledge of the aforementioned "dark sides of life" are quite legendary. (e.g. he is the author of a book about suicidal masturbation-practices and has enjoyed readings in crematories). Finally, Fetish 69 presents a few remixes by themselves. Again, if Trent...
The album itself is divided into on CD with Dysfunctions and one titled Drones, though the seperation is in no way straight. Since there are only slow and very heavy beats to be found on this record, I guess it depends on your own classification, how you want to store these tracks. In anyway there is more than a little psyched-out dub to be found here. But that is actually no more than rather dreary and quite academic formalism. To me, it is more important to point out theoutstanding tracks of this compilation. No easy task, to begin with, because electronic music usually tends to blend in with your surroundings and your overall emotions (or was that the other way round?) and track after track starts to melt into each other, so I will only point out two. But Spectre's adds a little Thirlwellian genius and a portion of schizophrenic noise to his mix, which hooks in your hearing like a egyptian bedbug. Fritz Ostermayer, to praise him again, puts bits and pieces to Fetish that only link in his mind, but that track is a virus and maybe more of a (re-)mix than the others. Or think of Eraserhead. I have no idea how that fits, but at some moments in time, it is usually a good idea to think about that cineastic masterpiece.
It should be remarked sperately that those tracks, which Fetish 69 themselves remixed, are also remarkably insistend and vivid. Which, after their great album "Geek" comes as no surprise but as another marker for the great potential and creativity that still lies hidden within those musicians. So these tracks might be a sign for whats to come in the future and that could be more diverse, more abstract and less straightforward but still emotionally thriving and demanding music, that should be listened to with the lights down and the curtains drawn.

review CRACKED


GODARD REMIX

5 verschiedene künstler bzw.künstlergruppen bedienen sich der tonspur des films "nouvelle vague" (frankreich 1990) um daraus ein musikstück/klangcollage zu erarbeiten, bzw remixen und verändern das bildmaterial.

* remi (renate oblak & michael pinter)
* helmut kaplan
* winfried ritsch
* laleloo (bernhard lang & robert lepenik) mit
* lauffim (bernadette moser & markus reisenhofer)

ausschlaggebend für das projekt "godard-remix" war eine CD-veröffentlichung, die die gesamte tonspur des films "nouvelle vague" wiedergibt. im begleitbüchlein beschreibt ein blinder seine erfahrungen mit seinen regelmässigen kinogängen und mit "nouvelle vague" im speziellen.

zitat: "das hören eines films ist sehr wohl ein vergnügen, aber es ist auch anstrengung, konzentration.... ich muß genaue erinnerungen wachrufen, um die innere welt so reich wie möglich zu gestalten, muß vermutungen anstellen und hinzuerfinden...." "ich habe die gesprochenen worte in blindenschrift übertragen und alles noch einmal durchgelesen, bis ich 5 haupthemen herauskristallisiert hatte wie bei einem buch, das man in kapitel unterteilt. um dies zu bewerkstelligen, habe ich den text auseinandergeschnitten. mit der schere habe ich die braille-seiten in stücke zerlegt, thema für thema, lauter papierschnipsel, und sie wieder zusammengesetzt, wenn ich das gefühl hatte, daß sie zusammenpassen. ich spiele mit der schere, aber anders als jean-luc godard habe ich mir das nicht ausgesucht."

dieses spiel mit assoziationen hat mich sofort fasziniert und ich bekam bezeichnenderweise sofort lust diese technik nachzugestalten, nur eben im musikalischen sinn. da ich kein wort französich verstehe, war das hören der cd nicht konkret im bezug mit dem film, sondern ein "musikalisches mosaik", das seine eigenen bilder hervorruft oder sogar bilder des films innerlich verändert. komplexe gewebe aus aufschlussreichen und nicht aufschlussreichen klängen, gesagtes wird leiser und verschwindet allmählich in der musik, wortfetzen, musik kommt und geht in wellen, ein atmendes wogen. mir wurde klar, dass man, würde man diese tonspur zerlegen, sie nach anderen gesichtspunkte wieder zusammenflicken müsste, in assoziationsketten. eines würde automatisch das andere einfordern. ich bin mir der gefahren des projekts bewusst, wie schnell ein handanlegen beliebig sein kann und wie weit man sich dabei vom geiste godards entfernen kann. doch auch im wagnis, fehlschläge zu riskieren, ist die arbeit an diesem projekt meinerseits eine tiefe verbeugung vor dem regisseur/poeten/komponisten jean-luc godard.

robert lepenik 17.08.01


MELVILLE Live bei La Strada im Grazer Landhaushof 2003

eine wieder ganz neue facette seines programms zeigte das strassen - und und puppentheaterfestival "la strada" mit dem auftritt von dorit chrysler und den melvilles im grazer landhaushof. zu erleben war ein konzert abseits gängiger hörerfahrung, das sofort in seinen bann schlug. davon möchte man in zukunft unbedingt mehr haben!
zwischen zitaten aus der musik zu den grossen alten hollywoodfilmen, mitunzter leicht kitschig anmutendem bar - sound und schrägen neuen tönen verweigert sich die grazer band melville einer eindeutigen zuordnung. neben einer nicht ganz klassischen besetzung mit schlagzeug, keyboard, bass, akkordeon und gitarre steuert die famose dorit chrysler nicht nur ihre laszive, rauchige stimme, sondern auch die an alte gruselfilme gemahnenden klänge des theremin bei. ein instrument, das mittlerweile fast in vergessenheit geraten ist (leider!) und gespielt wird, indem man es nicht berührt.
heraus kristallisiert sich eine originelle, mit ironischen einschüben versehene musikalische mixtur, von der man einfach nicht genug kriegen kann. kurz: das, was da ganz cool von der bühne kommt, ist eindeutig als kult zu bezeichnen!
(neue kronenzeitung 10.08.2003)


FETISH 69

Brute Force 1991/1992 (Intellectual Convulsion) 24:07

This debut EP saw the beginnings of Fetish 69's experimental rock explode in your face and break your bones. Lead by Christian Fetish- vocalist and tape manipulator, and including friend Martin Schirenc (Pungent Stench), Fetish 69 were on the same wavelengths as the earliest Swans albums, as the influence here clearly shows, both musically and in cover art (Swans' Filth). It was just that dark and heavy rock that makes your blood boil. Although Brute Force was quite rough around the edges in terms of presentation it was a promising start. The majority here is heavy tempo hate filled aggression with a few samples on this six song platter, including a cover from gothic diva Lydia Lunch. At this time the band were beginning to make their name known through various compilation appearances, including Amphetamine Reptile's Dope, Guns, and Fucking in the Streets, which introduced them to North Americian shores, and to a wider audience, but even greater things were to come.

Anti-Body- 1993 (Nuclear Blast) 45:00

Anti-Body represents Fetish 69 at their most vehement driving rock period, and is one of the most criminally underated albums of the nineties. Although Nuclear Blast managed to promote them through wider distribution,and inclusion on two to three compilations, their death metal label predominance made the band alienated, and too far removed from death metal circles for close-minded fans to consider. Relief came with their appearance on Relapse's Release Your Mind, targeted for a much deeper, open-minded audience. Despite all of this, Anti-Body was, and still is, a much needed anti-toxin within a stagnant and crippling death metal genre. It just seemed totally fresh to me at that time, and the emotion and misanthrophia was too overpowering not to yield to. Tracks like "Pig Blood," "Hog Ditch," "Anti-Body" and "Hyperventilator" came blasting out of my speakers in a rage that was pure and honest. This was real hatred, real pain, in an almost perfect formula of rock, metal, and tape looping manipulation that predated albums like Today is the Day's Temple of the Morning Star by four years (although Swans predated it all). This should be considered one of the top albums of the early nineties, and has remained one of my favorite releases from that era.

Geek- 2000 (Trost Records) 50:06

Embracing a sublime aesthetic of deeper industrial elements of distorted tape loops, samples, and creeping noise manipulations, and in the process toning down the guitar based aggression in favor for a quieter, more menacing approach, and including jazz piano elements and whispered vocals, Fetish 69 have twisted their experimental rock recipe into a final misanthropic, original masterpiece. To top it off, Christian Fetish's lyrics breathe a paranoid and claustrophobic breath of suicidal depression, isolation, alienation, and self abuse on tracks like "Back Downhill," "Smiles are ugly/ I hate my body," and "Dirt" that is virtually unmatched, and is somewhat contrasting to the lighter, more sublime musical elements at times on display here. The whole thing is absolute brilliance, including the isolated and stark photographic images in the inlay booklet, completely complimenting the message of the music within. Overall, Geek is like a documentary film soundtrack of dismal depression that can be both hauntingly disturbing and totally rewarding. The lack of complete pretention, dealing with real emotions and feelings, and expanding their musical bases to become leaders, have made Fetish 69 one of the most honest and original bands playing experimental rock today. Geek should be considered the absolute best album of 2000 and should be heard by anyone interested in mind expanding musical emotion. Highly recommended.

Dysfunctions and Drones - 2001 (Trost Records) (2CD: 54:43/33:02)

A double CD of new Fetish 69 tracks, two videos, and remixes from a host of friends: Mick Harris, Dr. Nachtstrom, Toxic Lounge, Teho Teardo, Spectre, James Plotkin, Suk and Koch, Schlund, Fritz Ostermayer, Tribes of Neurot, Krupica, Kaplan, Winfried Ritsch, Bernhard Lang, Pita, and Einar, Dysfunctions and Drones is a sure 'must have' for ambient trip hop dub fanatic deadheads. With the exception of Plotkin, Harris, and Tribes of Neurot, I was completely in the dark as to the nature of the rest of the artists here reconstructing the material. It is good that Fetish 69 have such a wide array of friends as this release is loaded with talent and excellent listening material. The entire work has a dub, heavy bass, Scorn atmosphere to it. It works to full capacity too in that it doesn't so much sound like a compilation of remixed songs as it does an entirely coherant and sound album. The first 10 track disc is much more beat and bass oriented, while the 'drones' disc is more spacious, more stretched out compositions. Besides adding new tracks on their own here and there, Fetish 69 also collaborate with a few of the artists in a battle of remixes. The majority of the remixed tracks, which really do not sound at all like remixes as they do completely brand new tracks, are pulled from Geek, but a deconstruction of "Pig Blood" by Pita does surface. A welcome addition to the expanded and evolving Fetish 69 catalog, Dysfunctions and Drones may take a lot of listening and open-mindedness to appreciate, but the satisfaction in doing so is beyond rewarding. Fans of any of the featured artists, as well as Scorn, Laswell, and dub-bass fanatics will clearly love this cerebral treasure

http://www.angelfire.com/zine/jackalblaster/Fetish69review.html


'Music with words and rhythms for dancing'

Schwer zu fassende CD mit Tracks, die sich vom Klangexperiment über verschiedenste Grooves, digitale Spielereien und noch einiges andere auf 18 Tracks windet und dabei dennoch geschlossen wirkt, weil fast alles von einem Licht der verlassenen Melancholie, ohne jede Beschönigung durchzogen ist, die auch das Cover ganz gut darstellt. Erinnerungsvolle Klänge, die verwirrend und betörend sind, das aber gerne zu sehr als dass man sie einfangen könnte. (bleed)
(DE:BUG in ihrer Septemberausgabe 2005)

'Music with words and rhythms for dancing'

Mit sicherem Stilgefühl hupft Lepenik in atemberaubender Gemächlichkeit vom Symbolismus bis zum Speed-Metal durch alle musikalischen Genres, wobei er deren Konstruktionsprinzipien auf den Kopf stellt, sie kräftig durchschüttelt und groteske Fabelwesen an die Oberfläche holt, die mal vertraut heranschleichen, um mit irrwitzigem Augenblitzen ihre deformierten Gliedmaßen zu schütteln, oder aus wüstem Kinderzimmer-Chaos ein so liebliches Lächeln hervorbrechen lassen, daß man sich auf alles gefaßt macht - nur um doch im nächsten Augenblick überrascht zu werden.
Das Spiel mit vertrauten Elementen, die in leicht verschobenen Kontexten angesiedelt werden, erzeugt eine wunderbar melancholische Grundstimmung, aus der sich immer wieder ein amüsiertes Grinsen erhebt, unwillig, sich selbst auf den Leim zu gehen. Nichts ist hier, was es scheint - und doch scheint alles, was es ist. Wie in einem guten Krimi liegen die Lösungen die ganze Zeit an der Oberfläche; - allein: Was ist hier Oberfläche? - und vor allem: Was ist hier Zeit?
Lepenik entwickelt in den 18 Stücken, die zwischen 32 Sekunden und 4.40 Minuten dauern, einen ganz eigenen Zeitbegriff, bei dem das scheinbar Nebensächliche sich Raum greift und das strukturierende Verhältnis von Rhythmus und Melodie sich verkehrt, so daß auch die Zeit buchstäblich Kopf steht.
In diesem Verwirrspiel ist der sokratische Ironiker, der gleich einem Conférencier durch das opus führt, eine Text-to-speech-engine, die nicht in technoider Manier herumscheppert, sondern theatralisch zum Sänger von Singer-Songwriter-Stücken mutiert. Binär codierte Maieutik über einem bodenlosen Abgrund.

(Erich C. Makelaan)


LALELOO: LOOP POOL (chmafu nochords)


"Now, this is experimental noise art. But it's not of the "ahh, let's go to sleep and slide into another universe" soothing variety.
Nope. This is not chillout noise, as are many of the luscious experimental CDs in my collection.
At times the music could be the captured burst of a technological world in the throes of an electro-organic blend like a record skipping tralalala over a slowly stuttering piano.
One almost envisions, what with the very random flavor of this avant garde set of tracks, a sort of sound-eating frog sitting about on its pad, randomly shooting out its tongue and capturing bits and pieces of sound as they fly by, then belching them back out in a semi-digested conglomerate. By the way, that's not aninsult, just in case you were wondering."


Review by FishComCollective


LALELOO: LOOP POOL (chmafu nochords)


LALELOO is an electronic improvisational duo (Laleloo are: Robert Lepenik (tapes, loops, guitar, delays), Bernhard Lang (sampler, notebook, delays, synthesizer), Edda Strobl (video - loops)) that works exclusively with different kinds of loops.
And the title of the release tells that too.
The subtitle of the release is 'live in concert' because tracks are recorded live on concerts on various locations between 2001 and 2003 so Loop Pool is release designed outof excerpts of live performances.
In their performances they interweave these loops (played from tape players, samplers, notebooks, and such) in several layers.
Sources for this are pre-recorded material (samples and tapes) on one and live played sounds (radio, guitar, microphone...) on other hand.
All pieces are based on improvisation and all that combination and gluing, copying, cutting and pasting of sounds results in experimental noise art textures and sound collage.
Ambiences, pads, noises, short cuts, sampled instruments, skipping, vibrating sounds, sinewaves, signals, cut ups are making randomly oriented electronic structure.
You can recognize that all tracks are recorded live because sound is a bit weak.
But that's not disturbing the enjoyment of noisy but organic feel and combination of the recordings.


Review by Staalplaat/Vital